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Ganz normale Männer - Der "vergessene Holocaust"
29.01.2022, 14:34
Beitrag: #15
RE: Ganz normale Männer - Der "vergessene Holocaust"
(23.01.2022 13:10)Bunbury schrieb:  
(23.01.2022 12:35)Flora_Sommerfeld schrieb:  Aus welcher Psyche kann ein normaler Familienvater zum eiskalten Massenmörder werden.

Gerade ein Familienvater kann zum Massenmörder werden, wenn er überzeugt davon ist, dass genau das seine Pflicht ist, die sein Vater von ihm einfordern würde. Kinder (selbst wenn sie erwachsen sind), die sich nie ernsthaft mit den Positionen ihrer Väter auseinandergesetzt haben, neigen dazu, deren Erwartungen erfüllen zu wollen, damit sie deren Anerkennung bekommen- und wenn ein gewisses Thema gesellschaftlich gesehen in der Luft liegt, dann suchen sie sich das eben aus.

Ich glaube, wir sollten bei allen Überlegungen unterscheiden, ob aus eine Psyche heraus kein Problem war, wehrlose Menschen ohne Grund zu ermorden oder es doch einem Gruppenzwang unterlag, also einer aktiven Handlung.

Vielleicht auch ein Rückblick auf die antisemitische Hetze, die ab den 20iger Jahren immer intensiver von den Nazis gefördert, zu Tage tritt und durch diverse ideologische Propaganda der Nazis das Bild des Juden in den Köpfen der normalen Männer geprägt hat oder anders gesagt, beeinflusst hat.
Ganz Deutschland wurde so in den Bann eines mörderischen Programms Systems gezogen, welches sicherlich auch in den Köpfen normaler Deutscher eine gewisse Schranke öffnete, die Juden nicht mehr als Menschen wahrnahmen.

Mit der Machtübernahme 33 konnte dann dieses kranke System von Antisemitismus und Rassismus als Staatsideologie in der Gesellschaft manifestiert werden.
Mit diesen Gesellschaftlichen Trauma, gehen dann Männer in besetzte Länder und haben sicherlich insgesamt eine geringere Hemmschwelle zu den mörderischen Gräueltaten.

Auch wenn die normalen Männer nicht ideologische Verblendet waren, sind sie seit vielen Jahren einer Gehirnwäsche ausgesetzt, die das Weltbild dahingehend beeinflusst haben muss.

Kommt da jetzt noch der Blick nach der Psyche der ganz normalen Männer, also einfachen Deutschen, so gibt das ein explosives Gemisch meines Erachtens.

Ein dritter Punkt ist immer die viel gesagte Befehlsstruktur, sprich man spricht sich frei von der Handlung oder Tat, weil es war ja so befohlen, man hat nicht sein eigenes Handeln umgesetzt, sondern das eines Vorgesetzten und ist somit frei von Schuld.
Das kann hier aber nicht wirken, da wie aus der Doku zu entnehmen, keine Zwang bestand, bei den Mordaktionen teilzunehmen.

Daher die Frage, wie seht ihr die die Handlungsweisen, gesellschaftliche Ideologisierung oder individuelle Psyche?

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken....
Erich Kästner
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RE: Ganz normale Männer - Der "vergessene Holocaust" - Flora_Sommerfeld - 29.01.2022 14:34

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