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Die gegenwärtige Rolle des KFZ - Spiegel unserer modernen Gesellschaft?
24.10.2012, 00:05
Beitrag: #24
RE: Wiedermal besonders lustig hier im Forum :-)
(23.10.2012 20:33)Wallenstein schrieb:  Was ich mich auch frage - warum gibt es im Kreuzungsbereich Staus wegen Oberklassefahrzeugen, Nobelkarossen? Das hat sich mir noch nicht so ganz erschlossen.

Fang ich mal hiermit an- das ist ganz einfache Mathematik, für die man nicht einmal studieren muss.Wink

Die Straße, von der ich sprach, ist keine Kreuzung, sondern eine häufig frequentierte linksabbiegerspur, die an dieser Stelle aber nicht vollständig, sondern nur ungefähr zur Hälfte ausgebaut wurde.
Das heißt, an der breitesten Stelle ist die Straße eine normale Straßenbreite = 3,05 m breit. Dazu kommen noch einmal 1,60 für die halbe Linksabbiegerspur.

3,05m+1,60 m = 4,65 m Straßenbreite.

Ein Golf ist laut Hersteller 2,03 cm breit.
Wenn ich also von den

4,65m -2,03m rechne, verbleibt eine restliche Straßenbreite von 2,62 m.
Üblicherweise rollen aber Fahrzeuge nicht direkt an der Bürgersteigkante vorbei, und sie stehen beim Linksabbiegen auch nicht so dicht an der anderen Fahrspur, daß ihnen möglicherweise der Spiegel abgefahren wird. Und niemend wird ohne einen gewissen Abstand an einem stehenden Fahrzeug vorbeifahren.
Üblicherweise werden hier jeweil 15 cm Sicherheitsabstand zu den Seiten und 25 cm zwischen den Fahrzeugen gerechnet. (Warum, müßt ihr einen verkehrsmathematiker fragen....)

Und somit haben wir eine einfache Rechnung:

4,65m-0,55 m-2,03 m = 2,07 m

Steht also auf der Linksabbiegerspur ein Golf, können alle Fahrzeuge, die schmaler sind als 2,07 m an diesem vorbeifahren.

Um mal bei VW zu bleiben- ein Touareg mißt 2,21 m.

Steht jetzt also der Toareg auf der Linksabbiegerspur, dann können nur noch Autos vorbeifahren, die 4,65-0,55-2,21 = 1,89 m breit sind.
Damit sind ungefähr 99% der in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge außen vor...

So viel zu einem ersten Einführungskurs in die Grundlagen der Infrastrukturpolitik. Das nächste Mal geht es dann um das naturwissenschaftliche Gesetz, daß zwei Gegenstände nicht zur gleichen Zeit den gleichen Raum einnehmen können...


Und an dieser Stelle eine kleine Frage an die Moderation, ob die Diskussion über Autos, die sicherlich auch sehr interessant ist, nicht einfach auslagern können. Mittlerweile ist dre Zusammenhang mit dem Thema "unterschicht" für mich zwar gerade noch erkennbar, aber ich fürchte, die Diskussion dahin zurückbringen kann ich nicht mehr...

(23.10.2012 20:33)Wallenstein schrieb:  Wobei sich natürlich auch immer die Frage stellt, ab wann ist es eigentlich eine Nobelkarosse Oberklasse, ein SAUF, ein Mittelklassewagen, Kompaktklasse oder Kleinwagen.

Man fährt einen neuen gängigen Passat mit 130 PS (alles Mittelklasse) und einen Clio (Kleinwagen) mit 1.2er oder 1.4er Maschine bei gemächlicher Richtgeschwindigkeit auf der Autobahn.

Welches Fahrzeug verbraucht mehr Sprit?
Wenn man ihn dann mal locker an die Grenzen gehen läßt den Clio - so um die 160 - welches Auto verbraucht mehr? Das Rennclo oder der Passat?

Diesen Vergleich könnte man mit vielen anderen modernen Fahrzeugen wiederholen.

Meine Güte, was soll diese Unsinnsdebatte?
Es gibt unterschiedliche Autos, und das ist auch gut so, denn es gibt unterschiedliches Fahrverhalten und Fahranforderungen. Für einen Vielfahrer mit viel Autobahnbenutzung ist ein anderes Auto sinnvoll als für einen Stadtfahrer.


Und ja, natürlich spielt es beim Verbrauch eine rolle, wie man ein Auto fährt. Aber du wirst mit der sparsamsten Fahrweise einen Phaeton nicht zum Energiesparmodell machen. Ist so.

Und es ändert auch nichts daran, daß ein Phaeton nun mal 5,153 m lang ist und ein Golf nur 4,349 m. Denke an die Maße und dann denke über den drohenden Verkehrskollaps und daran, daß nun mal nicht zwei Gegenstände zur gleichen zeit den gleichen Raum einnehmen können...

Und dann denken wir darüber nach, ob es volkswirtschaftlich wirklich sinnvoll sein kann, wenn immer mehr von diese Fahrzeugen auf unseren Straßen fahren... Im Schneckentempo, wo es dann völlig egal ist, ob man umweltbewußt fährt oder ein umweltfreundliches Auto, weil bei Schrittgeschwindigkeit nun mal kein Auto mehr eine gute Bilanz ausweist... Und dann denken wir an die ganze Zeit, die durch dieses Schneckentempo verloren geht. Und wir denken an die ganzen Ressourcen, die dadurch verloren gehen, die an anderer Stelle viel sinniger eingesetzt werden können...
Und denke daran, daß es keine Lösung ist, immer nur neue Straßen bauen zu wollen- die alten Straßen müssen nämlich in Stand gehalten werden- und je mehr Straßen man hat, um so mehr muss man für die Erhaltung des bereits vorhandenen Straßennetzes bezahlen... (und dabei bedenke auch, daß ein phaeton wesentlich mehr gewicht hat als ein Golf und somit die Erneuerung beschleunigt...)

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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RE: Wiedermal besonders lustig hier im Forum :-) - Bunbury - 24.10.2012 00:05

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