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Die Geschichte der Halbinsel Krim:
12.10.2012, 11:50
Beitrag: #1
Die Geschichte der Halbinsel Krim:
Hier werde ich eine Serie über die Geschichte der Halbinsel Krim schreiben. Auf dem ersten Blick erscheint das Thema wohl vielen als sehr unbekannt, handelt es sich ja irgendwie doch um nur eine Halbinsel, ein Stückchen weit weg im Schwarzen Meer. Auf dem 2. Blick zeigt sich jedoch das die Geschichte der Halbinsel Krim (und ihres Umlandes) durchaus Ereignisse aufzuweisen hat, die im Zusammenhang mit der Weltgeschichte stehen. Außerdem wird die Serie immer wieder einen Teil der Geschichte des interessanten Schwarzmeerraumes zeigen.

Ich habe mir zum Ziel genommen hier nicht irgendwelche Artikel runterzuschreiben und so eine billige Wikepediakopie zu veranstalten, sondern einen Blick auf weitere Zusammenhänge – die, die Krim betreffen zu geben. Hoffe es gelingt mir. Ergänzungen, Antworten, Diskussionen usw. sind natürlich erwünscht. Neben der Geschichte der Halbinsel möchte ich auch in dem einen oder anderen Exkurs vom Thema abschweifen um so die Zusammenhänge besser darzustellen.

Hoffe die Serie stößt auf Interesse.
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12.10.2012, 11:54
Beitrag: #2
Hinweis zur Serie:
Ich habe schon mal geschrieben, das mich so Bereiche der Geschichte die nicht jeder kennt (man könnte sie Randbereiche nennen) oft sehr faszinieren und interessieren. Solche „Randbereiche“ haben jedoch oft auch den Nachteil das es gar nicht so viele Bücher usw. darüber gibt und daher das eine oder andere im unklaren bleibt.
Das wird auch bei der folgenden Serie so sein. Werde darauf hinweisen, wenn ich was selbst nicht so genau weiß, verschiedene Angaben gefunden habe oder auch gar keine Angaben darüber. Der Vorteil eines Forums für Geschichte ist das vielleicht andere User über diesen oder jenen Teil mehr wissen. In diesem Fall freue ich mich natürlich über Ergänzungen oder Ausbesserungen eurerseits.
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12.10.2012, 19:30
Beitrag: #3
Die Frühzeit:
Geografische Lage: Möchte hier mal einen kurzen Überblick über die geografische Lage und Situation der Halbinsel schaffen. Die Krim liegt ganz im Süden der Ukraine und ist von 2 Seiten Umgeben vom Schwarzen Meer, im Nordosten liegt das Asowsche Meer. Möchte man vom Schwarzen Meer in dieses einfahren, muss man durch die sogenannte Straße von Kertsch, die auf der westlichen Seite eben auch an der Krim vorbeiführt.
Die Halbinsel selbst hat ungefähr eine Fläche von etwas mehr als 26.000 km². Vor allem der südliche Teil der Halbinsel weißt Gebirgszüge auf, auf dem Großteil der Krim (im Norden) herrscht eine Steppenlandschaft vor (wohl ein Grund warum sich, wie wir noch sehen werden zahlreiche Reitervölker hier ansiedelten). Auf den Halbinseln die aus der Krim herausragen ist eine Hügellandschaft zu finden. 150 Flüsse und Bäche existieren auf der Krim, doch die meisten sind nur über einen kurzen Zeitraum des Jahres vorhanden, weshalb Wasserknappheit hier ein wichtiges Thema ist. Die meisten Städte der Halbinsel (auf einige werden wir im Zuge der Geschichte der Krim noch stoßen) befinden sich im Süden am Schwarzen Meer. Auch im Norde ist die Krim vom Festland durch ein Gewässer, dem sogenannten Faulen Meer (Sivasch) abgetrennt. Bei diesem Gewässer handelt es sich um ein flaches Meeresbecken, das vom Asowschen Meer abgetrennt ist. Nur ein paar Dämme und eine Schmale Landbrücke, sorgen also dafür das die Krim eine Halbinsel und keine Insel ist.
Die unterschiedlichen Landschaften der Krimhalbinsel sind auch ein Grund warum sie im Laufe der Geschichte oft in Nord und Süd geteilt war, wie wir noch sehen werden.

Frühzeit: Die Halbinsel Krim war schon extrem früh besiedelt, Spuren von Neandertalern wurden hier gefunden. Auch der Homo Sapiens siedelte recht bald auf der Krim, begonnen wurde die Besiedlung eher in der gebirgigen Gegend, später zog sie sich auch in die Steppenlandschaft des Nordens. Ein bedeutender Fundort aus der Frühzeit der Besiedlung der Krim ist die Höhle von Kiik-Koba, nicht allzu weit weg von der Hauptstadt Simferopol. Leider habe ich über diese Höhle noch nicht allzu viel gefunden, es dürfte aber ein bekannter Fundort bezüglich der Neandertaler sein (Links oder genauere Angabe von eurer Seite sind natürlich erwünscht). Beachtet man das Territorium wundert es einem nicht das in dieser Gegend lange Zeit eine nomadische Lebensweise herrschte. Im 3. Jahrtausend v. Chr. wurden auf der Krim Töpferwahren hergestellt sowie Kupfer und Bronzewerkzeuge benutzt. Auch einige Hügelgräber aus dieser Zeit konnten gefunden werden. Im 1. Jahrtausend v. Chr. brach in dieser Gegend die Eisenzeit an.

Die Taurer: Das erste bekannte Volk das auf der Krim lebte waren die Taurer, diese sind uns vor allem von griechischen Autoren bekannt. Das Wissen über dieses Hirtenvolk ist stark begrenzt. Bei den antiken Autoren wird ein legendärer König namens Thoas erwähnt, ob es ihn wirklich gab ist wohl nicht bekannt (ich persönlich vermute eher nicht). Verdrängt wurde das relativ unbekannte Volk, das vor allem in der südlichen Gebirgsgegend gesiedelt haben soll von den Kimmerern.
Wann die Taurer endgültig ihre Macht verloren dürfte nicht ganz gesichert sein, anscheinend gab es später auch noch Kämpfe zwischen Griechischen Besiedlern und ihnen (bin mir da nicht ganz sicher ob es sich um die Kimmerer handelt, die einfach nach der Gegend benannt wurden, oder ob sich die Taurer tatsächlich im Süden noch gehalten haben).

Die Kimmerer: Die Kimmerer siedelten ca. 400 Jahre auf der Halbinsel Krim, hier möchte ich kurz versuchen die Gesamtgeschichte dieses Volkes darzustellen. Die Kimmerer dürften Indogermanischen Ursprungs gewesen sein. Betrachtet man die Geschichte dieses Volkes bekommt man den Eindruck das die Gegend zwischen Kaukasus und Straße von Kerch eine Art Urheimat gewesen ist. Auch die Krim besiedelten die Kimmerer schon sehr bald. Die meisten Funde auf der Halbinsel stammen aus der Zeit zwischen 950 v. Chr. und 800 v. Chr. Schließlich wurden die Kimmerer durch die Skythen (zu denen ich später noch kommen werde) verdrängt. Sie (die Kimmerer) zogen über den Kaukasus, waren hier an der Zerstörung des Königreichs Kolcha beteiligt und gründeten scheinbar auch kleinere (wohl eher kurzlebige) Reiche. Nach ihrem Zug über den Kaukasus spielten die Kimmerer auch in der Geschichte einiger anderer Gebiete und Reiche eine bedeutende Rolle. Sie zerstörten z.B. das Reich der Phryger in Anatolien und waren hier auch einige Zeit lang die führende Macht, bis es den Lydern im Bündnis mit den Assyrern gelang sie zu besiegen. Auch auf die Geschichte des Reichs von Uratu hatten die Kimmerer großen Einfluss, sie sollen mit zahlreichen Einfällen das Reich stark geschwächt haben.
Was die Krim betrifft so dürften es die Kimmerer gewesen sein die, die Reiterei auf die Halbinsel brachten und sie entwickelten die Metallverarbeitung auf der Krim weiter.

Fortsetzung folgt……
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13.10.2012, 23:40
Beitrag: #4
Von den Skythen bis Pontos:
(12.10.2012 19:30)WDPG schrieb:  ......
Was die Krim betrifft so dürften es die Kimmerer gewesen sein die, die Reiterei auf die Halbinsel brachten und sie entwickelten die Metallverarbeitung auf der Krim weiter.

Fortsetzung folgt……

Skythen: Bei der Zeit der Skythen muss ich ehrlich zugeben, sehr gut informiert bin ich nicht. Habe mehrere Bücher und Internetseiten durchsucht und nicht wirklich einen eindeutigen Faden gefunden. Schreibe mal eine Zusammenfassung von dem was ich gefunden habe. Die Skythen waren es also die, die Kimmerier auf der Krim verdrängten. Reste dieser Völkerschaft dürfte es auf der Krim noch gegeben haben, sie waren jedoch Untertanen der Skythen. Die Herkunft der Skythen dürfte nicht ganz klar sein, manchmal liest man von einer Verwandtschaft mit den Persern, manchmal das ihre Ursprünge in der Steppe Asiens lag. Im nördlichen Schwarzmeerraum soll sich ein Skythisches Großreich gegeben haben, die Krim wurde ein wichtiges Zentrum von diesem Reich. Immerhin war Neapolis eine der wichtigsten Städte, wenn nicht sogar eine Hauptstadt des weit ausgedehnten Skythenreichs. Dieses soll sich zwischen Asowisches Meer und Donau erstreckt haben und ging weit vom Schwarzen Meer bis nach Norden. Die Skythen lebten nomadisch, hatten aber auch Städte.
Ich wollte mehr über dieses Großreich der Skythen recherchieren, fand aber gar nichts, was mich auf die Frage bringt. Gab es dieses überhaupt?

Nun wird es wieder klarer, als die Skythen immer mehr von den Sarmaten verdrängt wurden, wurde die Krim zu einem ihrer bedeutendsten Rückzugsgebiete. Hauptstadt dieses Reichs war Neapolis, dieses lag in der Gegend des heutigen Simferopol (heute Hauptstadt der Krim) und dürfte eine beachtliche Stadt gewesen sein. Geschützt war sie von mächtigen Mauern, aber auch ein Hauptplatz existierte. Insgesamt war Neapolis nicht nur die Hauptstadt der Gegend, sondern ein wichtiger Handelsplatz.

Griechenstädte: Ungefähr in der Zeit in der die Skythen die Krim zu besiedeln begonnen haben, begannen auch die Griechen damit hier Handelskolonien aufzubauen und zwar vor allem in der Gegend des Schwarzen Meeres im Süden der Halbinsel. Zahlreiche der heutigen Städte wie Chersones (von dem ich noch viel berichten werde, das heute aber keine Stadt, sondern nur noch ein Freilichtmuseum ist), Feodossija und auch Sevastopol gehen auf die Griechen zurück. Die bedeutendste der griechischen Kolonien war aber die Stadt Pantikapaion (heute liegt dort die Stadt Kertsch). Grundsätzlich war jeder der griechischen Kolonien eigenständig, wohl ähnlich der griechischen Stadtstaaten.

Es gab jedoch auch immer wieder Zusammenschlüsse von Griechenstädte, ein ganz bedeutender ist die 480 v. Chr. entstandene Bosporanische Reich mit dem Zentrum Pantikapaion. Dieses Reich umfasste die Halbinsel von Kertsch die Halbinsel von Taman und das Gebiet das ans Asowische Meer angrenzt. Dieses Reich war eine sehr wichtige Handelsdrehscheibe. Gehandelt wurde mit den Skythen der Halbinsel und über den Seeweg. „Handelsgüter“ waren Wein, Getreide, von den Skythen gelieferte Sklaven usw. Ein weiteres sehr interessantes Staatsgebilde war die Republik von Chersones, ein von Sklaven gegründeter Staat, der später jedoch ins Bosporanische Reich eingegliedert wurde.

Knapp vor dem Untergang: Die Soldaten des Bosporanischen Reichs waren Söldner aus verschiedenen Völkerschaften, als sich die wirtschaftliche Lage verschlechterte, war es auch schwerer die Wehrfähigkeit des Reichs aufrecht zu erhalten. Dieses wurde immer wieder von den Skythen bedrängt und schließlich sah der König des Reichs Pairisades V gezwungen Hilfe aus dem Ausland zu holen. Er dankte zugunsten von Mithridates VI von Pontos ab, der dafür seinem Reich helfen sollte. Doch das löste einen Aufstand aus unter anderem auch von der Skythischen Bevölkerung, der Sklave Saumakos setzte sich an die Spitze des Aufstandes, diesem fiel Pairisades V schließlich zum Opfer. Schließlich schlug Mithridates VI von Pontos den Aufstand nieder, das Bosporanische Reich war gerettet worden, verlor aber seine Unabhängigkeit.

Fortsetzung folgt……………..
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14.10.2012, 09:29
Beitrag: #5
RE: Die Frühzeit:
(12.10.2012 19:30)WDPG schrieb:  Leider habe ich über diese Höhle noch nicht allzu viel gefunden, es dürfte aber ein bekannter Fundort bezüglich der Neandertaler sein (Links oder genauere Angabe von eurer Seite sind natürlich erwünscht).

Leider alles auf Englisch:
http://www.drummingnet.com/alekseev/ChapterIII.html (Kapitel "Mousterian Sites in Eurasia")
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18357583/
Schon 1924 wurden in Kiik Koba von Gleb Bonch-Osmolovskii ein jugendliches und ein adultes Neandertaler-Skelett ausgegraben. (http://www.boneandstone.com/neandertal/n...ions.html)

VG
Christian
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14.10.2012, 09:34
Beitrag: #6
RE: Von den Skythen bis Pontos:
(13.10.2012 23:40)WDPG schrieb:  Ich wollte mehr über dieses Großreich der Skythen recherchieren, fand aber gar nichts, was mich auf die Frage bringt. Gab es dieses überhaupt?

Wenn, dann dürfte es kurzlebig gewesen sein. Vieles, was wir von den Griechen über die Skythen "wissen", stammt vom Hörensagen der griechischen Autoren, für die die Skythen immer "die" Barbaren gewesen sind. Da es viele andere "barbarische" Völker auch zum Großreich schafften und die Griechen wussten, dass die Skythen weit im Bereich nördlich des Schwarzen Meeres verbreitet waren (in drei Stämmen, von denen zwei hauptsächlich von Landwirtschaft lebten), konstruierten die griechischen Autoren vielleicht nur ein Großreich, wobei ein griechischer Autor (Herodot!) ausreicht. Die anderen schrieben dann von diesem ab.

VG
Christian
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14.10.2012, 10:49
Beitrag: #7
RE: Die Geschichte der Halbinsel Krim:
Danke für die sehr wertvollen Ergänzungen und die Links (ich weiß nicht wieso, denn in anderen Bereichen bin ich schon drauf gekommen im englischsprachigen zu suchen, hier nicht).
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17.10.2012, 13:02
Beitrag: #8
Pontos und das Bosporanische Reich als Klientelstaat Roms:
(13.10.2012 23:40)WDPG schrieb:  Knapp vor dem Untergang: Die Soldaten des Bosporanischen Reichs waren Söldner aus verschiedenen Völkerschaften, als sich die wirtschaftliche Lage verschlechterte, war es auch schwerer die Wehrfähigkeit des Reichs aufrecht zu erhalten. Dieses wurde immer wieder von den Skythen bedrängt und schließlich sah der König des Reichs Pairisades V gezwungen Hilfe aus dem Ausland zu holen. Er dankte zugunsten von Mithridates VI von Pontos ab, der dafür seinem Reich helfen sollte. Doch das löste einen Aufstand aus unter anderem auch von der Skythischen Bevölkerung, der Sklave Saumakos setzte sich an die Spitze des Aufstandes, diesem fiel Pairisades V schließlich zum Opfer. Schließlich schlug Mithridates VI von Pontos den Aufstand nieder, das Bosporanische Reich war gerettet worden, verlor aber seine Unabhängigkeit.

Fortsetzung folgt……………..

Pontos: König Mithridates VI herrschte über ein respektables Großreich, bestehend aus weiten Teilen Nordanatoliens und nun eben auch der Krim. Inwiefern auch die skythischen Gebiete auf der Krim zum Reich des Mithridates VI gehörten, ist mir nicht ganz klar. Ich könnte mir aber vorstellen, dass sie alleine schon wegen enger Handelsverflechtungen in einer gewissen Abhängigkeit waren.
Mithridates VI hatte das Ziel aus Pontos ein hellenistisches Großreich zu machen. Seine Pläne brachten ihn in Konflikt mit dem Römischen Reich und führte zu 3 Kriegen (auf diese möchte ich später noch genauer eingehen). Die Krim wurde von Mithridates bei diesen Kriegen als Zufluchtsort verwendet. Als Pompeius schließlich Pontos zur Provinz machte blieb ihm nur noch die Krim.

Das Bosporanische Reich als Klientelstaat Roms: Pharnakes II hatte zur Zeit des 3. Krieges zwischen Rom und Pontos die Verwaltung über die Krim über. Seinem Vater Mithridates VI blieb nach der Niederlage gegen Rom nur noch die Krim über. Pharnakes II zwang seinen Vater schließlich zum Selbstmord, seine Leiche lieferte er an Pompeius aus. Dafür wurde er von diesem als Herrscher über Bosporanische Reich (Krim) anerkannt. Doch es dauerte nicht lange da nutzte Pharnakes II innere Konflikte im Römischen Reich um einen Rückeroberungsversuch zu unternehmen. Es gelang ihm dabei Oberbefehlshaber Gnaeus Domitius Calvinus zu besiegen. Unter der römischen Bevölkerung der Gegend richtete Pharnakes II Gräueltaten an, als jedoch Julius Cäsar gegen ihn zog, zeigt er sich schnell verhandlungsbereit. Doch Cäsar lehnte ab und besiegte ihn bei der Schlacht bei Zela vernichtend. Diese Schlacht erreichte weltgeschichtliche Bekanntheit, genauer gesagt die berühmte Aussage Vini vidi vici (ich kam, ich sah, ich siegte) die Cäsar im Zusammenhang mit seinem Sieg gemacht hatte. Pharnakes II dürfte später sogar noch in die Gefangenschaft (oder zumindest stark in Bedrängnis) von Domitius Calvinus gekommen sein. Er wurde aber frei gelassen und zog sich wieder auf die Krim zurück.

Doch auch dieses Gebiet hatte er schon verloren. Er setzte Asandros (über dessen Vorzeit ist kaum was bekannt) als Statthalter auf der Krim ein, als er nach Kleinasien zog, dieser rebellierte aber gegen ihn, schon vor der Niederlage bei Zela. Als Pharnakes II von seinem missglückten Kriegszug zurückkehrte fiel er schließlich Asandros zum Opfer. Asandros heiratete Dynamis die Tochter von Pharnakes II und legitimierte so seine Herrschaft. Diese dauerte relativ lang und war halbwegs erfolgreich. Es gelang ihm z.B. einen von Rom entsandten Usurpator zu schlagen. Die Völker des Nordens versuchte er mit Hilfe eine Schutzwalls abzuwehren. Erst im hohen Alter starb Asandros, nachdem er von einem Thronkonkurrenten geschlagen wurde.

Dieser gab sich als ein Enkel von Mithridates VI aus, konnte sich aber nicht lange halten. Er wurde von der eigenen Bevölkerung gestürzt, die sich erhoffte endlich wieder von Rom loszukommen. Nach seinem Ableben fiel die Krim wieder an Dynamis. Dynamis hatte Scribonius (den oben genannten angeblichen Enkel von Mithridates VI) geheiratet.
Augustus versuchte nachdem Scribonius die Macht an sich gerissen hat, mit Polemon I einen romtreuen Herrscher auf den Thron zu bringen. Über ihn habe ich 2 komplett unterschiedliche Angaben gefunden. Sicher ist das er mit Dynamis geheiratet hat, aber in einer Version stellte sie sich gegen ihn und wurde dabei von einem Aspurgos vermutlich ihrem Sohn unterstützt. Polemons Macht reichte nur über die Stadt Chersones, ein Feldzug kostete ihm das Leben, zuvor hatte Polemon noch eine Tochter Mark Antons geheiratet. Bei einer anderen Version, hatte Polemon schon die Macht über das Ganze Bosporanische Reich, Dynamis starb vor ihm und Aspurgos erbte das Reich, als Polemon verstarb.

Was mehr für die erste Version spricht ist das Chersones einige Zeit darauf nach einem Hilfegesuch an Rom, an dieses fiel (dazu komme ich noch) vom Romtreuen Poelmon I zu Rom ist der Weg nicht sooo weit. Was für die zweite Version spricht, ist das Dynamis Sohn Aspurgos von Tiberius als König des Bosporianischen Reichs und als Römischer Bürger anerkannt wurde. Von Aspurgos und seiner thrakischen Gattin Gepaipyris stammt die Dynasite der Aspurgiden ab, die nun über das Bosporanische Reich herrschte (nimmt man es genau, stammt diese also sogar von Mithridates von Pontos ab). Diese taten dies als Römische Bürger und von Rom anerkannte Könige.

Rom hatte weiterhin auf die Krim hohen Einfluss. Ein Zeichen war das Kaiser Claudius die Söhne von Aspurgos untereinander ausspielen konnte. Mithridates III wurde zugunsten von seinem Bruder Kotys I ausgetauscht. Als sich Mithridates III damit nicht abfand und versuchte das mit militärischen Mitteln (und der Hilfe der einheimischen Bevölkerung) zu erzwingen scheiterte er. Kaiser Claudius der den Konkurrenten unterstützte lies ihn zwar am Leben aber Mithridates III wurde ins Exil geschickt.
Kotys I blieb nicht ganz 20 Jahre auf dem Thron, danach setzte ihn Kaiser Nero ab, wohl mit dem Ziel die Krim direkt ins Römische Reich einzugliedern und mit dem Klientelkönigtum aufzuhören. Eingegliedert wäre die Krim in die Provinz Moesia geworden. Doch Kaiser Galba brachte wieder einen Klientelkönig auf den Thron. Dieser mit dem Namen Rheskouporis I dürfte der Sohn von Kotys I gewesen sein, ob er sich bis 90 n. Chr. oder 93 n. Chr. hielt, darüber habe ich verschiedene Angaben gefunden. Sein Sohn Sauromates I gründete mit Phanagoria eine neue Hauptstadt (bis dahin war Panikapaion das heutige Kerch die Hauptstadt), er hielt sich bis ins Jahr 123. Seinem Sohn Kotys II gelang es anscheinend auch wieder die vorher römische Stadt Chersones unter Kontrolle zu bringen (vermutlich nur für einen kurzen Zeitraum, denn später war sie wieder römisch). Von 132 bis 153 herrschte sein Sohn Rhoimetalkes, auf ihn folgte wiederum sein Sohn Eupator, der bis ca. 170 herrschte. Auffällig sind die relativ langen Herrschaftszeiten der (Klientel-)Könige während dieser Zeit und auch die reibungslose dynastische Fortsetzung. Kein Wunder durch Handel mit den Völkern des Nordens und mit Rom hatte man es zu einer wirtschaftlichen Blüte gebracht, also gute Voraussetzungen für lange Regierungszeiten, vor allem dann wenn es kaum interne Konflikte gibt und (wie ich zumindest annehme) halbwegs Wohlstand herrschte. Doch die Völker des Nordens konnten auch gefährlich werden, so führte König Sauromates II gegen Skythenstämme aus dem Norden Feldzüge durch, allerdings mit Erfolg. Auch so etwas wie ein Mitkönigtum der Söhne dürfte es im Bosporanischen Reich gegeben haben, so regierte etwa der Sohn von Sauromates II, Rheskouporis II mit seinem Sohn und auch sein Bruder und Nachfolger (nach dem baldigen Ableben des Sohns von Rheskouoris II) Kotys III regierte gemeinsam mit seinen Söhnen. Nach Kotys III wurden die bis dahin geprägten Goldmünzen durch Münzen aus anderen Metallen ersetzt. Vermutlich ein Zeichen das sich die wirtschaftliche Lage verschlechterte (Völkereinfälle aus dem Norden, die Schwäche Roms im 3. Jahrhundert usw. könnten Gründe gewesen sein). Auf Kotys III folgten nacheinander seine Söhne Sauromates III, Rheskouporis III und schließlich Initithmeus unter dem schließlich die Goten immer mehr zur Bedrohung wurden.

Fortsetzung folgt........................
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17.10.2012, 19:23
Beitrag: #9
RE: Pontos und das Bosporanische Reich als Klientelstaat Roms:
(17.10.2012 13:02)WDPG schrieb:  Sauromates II,(...)Sauromates III

Besteht da eine Verbindung zu den Sauromaten?

VG
Christian
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17.10.2012, 21:19
Beitrag: #10
RE: Pontos und das Bosporanische Reich als Klientelstaat Roms:
(17.10.2012 19:23)913Chris schrieb:  
(17.10.2012 13:02)WDPG schrieb:  Sauromates II,(...)Sauromates III

Besteht da eine Verbindung zu den Sauromaten?

VG
Christian

Schwer zu sagen, wissen tue ichs nicht. Aber was ich weiß waren die Könige des Bosporanischen Reichs mit sehr vielen Dynasiten und Leuten verwandt. Das sie Verbindungen zu den Sarmaten hatten ist gut vorstellbar, da diese ja nicht allzuweit weg waren. Das Sauromates I nach ihnen genannt wurde, könnte gewesen sein. Die ersten Namen eines jeden Herrschers des Reich auf der Krim waren übrigens Tiberius Julius (was zeigt wie nah man Rom stand) danach kam ein weiterer Name (den ich bei allen Herrschern der Übersicht halber geschrieben habe), vielleicht deutet er in diesem Fall eben eine Verwandtschaft an.
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22.10.2012, 12:58
Beitrag: #11
Exkurs: Krieg Pontos gegen Rom:
(17.10.2012 13:02)WDPG schrieb:  [color=#0000CD]Pontos:Mithridates VI hatte das Ziel aus Pontos ein hellenistisches Großreich zu machen. Seine Pläne brachten ihn in Konflikt mit dem Römischen Reich und führte zu 3 Kriegen (auf diese möchte ich später noch genauer eingehen).

Bevor ich weiter über die Geschichte der kleinen Halbinsel im Norden des Schwarzen Meeres berichte möchte ich noch einen kurzen Exkurs über die Auseinandersetzungen zwischen Pontos und Rom machen.


Die hellenistischen Staaten wurden im Raum Anatolien im Laufe der Zeit immer schwächer. Pergamon wurde nach Attalos III an die Republik Rom weitervererbt. Das einst so mächtige Reich der Seldschuken musste Anatolien schon nach der Niederlage von Antiochos III gegen die Römer aufgeben und war zur Zeit von Mitridates VI auf ein kleines Gebiet im heutigen Syrien zusammengeschrumpft, außerdem kämpften hier mehrere Thronanwärter um die Macht, Länder wie Kappadokien oder das Reich der Galata wurden zunehmend von Rom abhängig. Aber es gab außer Rom noch weitere Gewinner von dieser Entwicklung. Zum einen König Tigranes von Armenien. Dieser hatte eine Schwächephase der Parther ausgenutzt und seinem Reich nicht nur die Unabhängigkeit verschafft, sondern es auch gebietsmäßig stark erweitert, außerdem gelang es ihm noch den Überrest des Seldschukenreichs unter seine Kontrolle zu bringen. Zum anderen König Mithridates VI von Pontos, dieses war ursprünglich ein gar nicht so bedeutendes hellenistisches Reich in Nordostanatolien gewesen, durch die Schwäche der Nachbarn konnte man aber das Gebiet ausweiten, außerdem gelangte das Bosporanische Reich unter die Kontrolle des Mithridates VI (siehe vorherriges Posting).

Damit aber nicht genug Mithridates VI wollte ein neues hellenistisches Großreich aufbauen und verbündete sich um dieses Ziel zu erreichen mit seinem Schwiegersohn Tigranes. Vor allem die Römer sollten ihm in die Quere kommen, als er nacheinander versuchte Kappadokien und dann Bythenien unter seine Kontrolle zu bringen. Das führte zum Krieg zwischen Pontos und Rom. Pontos gelang es weite Teile Kleinasiens unter Kontrolle zu bringen. In der sogenannten Vesper von Ephesos wurden tausende Römer ermordet. Mithridates Feldzug wurde auch von internen Kämpfen in Rom begünstigt, als diese beigelegt waren erlitt das Heer des Mithridates sowohl in Griechenland, als auch in Kleinasien gegen den römischen Feldherrn Sulla mehrere Niederlagen. Nachdem er den ersten Krieg gegen Rom verloren hat, musste sich Mithridates aus den eroberten Gebieten zurückziehen und sich auf Pontos (und natürlich das Reich auf der Krim) beschränken.

Lange dauert es nicht da kam es zum 2. Krieg Rom gegen Pontos, es führte aber anscheinend nur ein lokaler römischer Statthalter gegen Pontos Krieg, dieser wurde mit dem Status Quo beendet.

Bedeutender war der 3. Krieg zwischen Pontos und Armenien auf der einen und Rom auf de anderen Seite. Der Auslöser war das Bythenien als Erbschaft an Rom fallen sollte, das wollte sich die Gegenseite nicht gefallen lassen. Es kam erneut zum Krieg. In diesem zog sich Mithridates auch auf die Krim zurück (oder zu seinem Schwiegersohn, darüber habe ich verschiedene Angaben gelesen). Dem Römischen Feldherrn Lucius Licinus Lucullus gelang es Erfolge gegen seine Gegner zu erzielen und weit nach Armenien vorzudringen. Dann wurde er aber von meuternden Soldaten und Intrigen aus Rom zum Rückzug gezwungen. Mithridates VI kehrte zurück unter siegte bei Zela gegen eine römische Armee. Nun kam Pompeius ins Spiel, er neutralisierte Armenien mit Hilfe der Parther und schlug das Heer des Mithridates, der danach wieder auf die Krim floh. Kleinasien wurde von Pompeius neu aufgeteilt und fiel unter römischen Einfluss, Pontos war damit für Mithridates VI verloren, auch Armenien erlitt Verluste.

Mithridates VI blieb, wie ich schon beim Text über das Klientellkönigreich auf der Krim geschrieben habe, nicht sehr lange Herrscher auf der Krim.
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23.10.2012, 14:15
Beitrag: #12
Völkerwanderungszeit:
(17.10.2012 13:02)WDPG schrieb:  ......... Vermutlich ein Zeichen das sich die wirtschaftliche Lage verschlechterte (Völkereinfälle aus dem Norden, die Schwäche Roms im 3. Jahrhundert usw. könnten Gründe gewesen sein). Auf Kotys III folgten nacheinander seine Söhne Sauromates III, Rheskouporis III und schließlich Initithmeus unter dem schließlich die Goten immer mehr zur Bedrohung wurden.

Fortsetzung folgt........................

Spätzeit des Bosporanischen Reichs: Nach dem Ableben von Ininthimeus kam sein Sohn Rheskourporis IV an die Macht, er hielt sich relativ lange (von 240 bis 276), auch seine Söhne fungierten als Mitregegenten. Der drittälteste Sohn Teiranes folgte schließlich auf seinen Vater, über ihn und seinen Nachfolger Thothorses ist kaum etwas bekannt. Wirtschaftlich dürfte es mit dem Reich weiter bergab gegangen sein, davon zeugt eine schlechte Münzqualität. Ob ihnen die Goten ärger machten ist nicht bekannt. Im Gegensatz zur Herrschaftszeit von Rheskourporis V. Er war ein Sohn von Thethorses und er folgte seinem Bruder Rhadamsades nach. Er konnte nicht verhindern das die Goten unter König Ermanarich auf das Gebiet der Krim einfielen und wurde vielleicht sogar im Kampf mit ihnen getötet. (zur Zählungsweise der letzten beiden Könige mit dem Namen Rheskourporis möchte ich anmerken das manchmal auch ein Sohn gezählt wird, der Mitkaiser war und daher z.B. der V oft der VI genannt wird). Rheskourporis V war wohl nicht der letzte König des Bosporanischen Reiches, aber er war der letzte der Münzen prägen lies und nach ihm verlor es weitestgehend an Bedeutung. Für das 6. Jahrhundert ist noch ein König Douptounos bekannt, der über dieses Reich herrschte. Doch vermutlich nur noch über den kleineren Teil der später an Byzanz fiel, kein Wunder hatte doch das Bosporanische Reich schon lange enge Beziehungen an Rom geknüpft.

Noch etwas ist im Zusammenhang mit der Bosporanischen Reich zu nennen. Es erstreckte auch außerhalb des Bereichs der Krim Besitzungen, an der Küste des östlichen Asowschen Meeres.

Völkerwanderungszeit: Die Skythen wurden zunehmend von den Sarmaten verdrängt, in der Gegend nahe der Krim siedelten die Alanen, eine Völkerschaft die mit den Sarmaten verwandt ist. Die Alanen fielen auch auf die Halbinsel Krim ein, sie drangen weit nach Süden, bis an die Schwarzmeerküste vor. Man könnte sich fragen warum in meinen Ausführungen über das Bosporanische Reich dieses Ereignis nicht vorkommt. Der Grund ist das die Quellenlage schlecht ist, über viele Herrscher nur sehr wenig bekannt ist. Es war wohl so das viele Herrscher dieses Reichs gegen Eindringlinge aus dem Norden kämpfen mussten. Ein Volk das, dem oben genauer beschriebenen Bosporanischen Reich zusetzte waren die Goten. Diese fielen ab Mitte des 3. Jahrhunderts auf der Krim ein, von hier aus unternahm man auch per Schiff Plünderungszüge ins Römische Reich. Wie bereits beschrieben versetzte man im 4. Jahrhundert dem Bosporanischen Reich einen harten Schlag. Hier handelt es sich um die Greutungen unter König Ermanarich. Dieser herrschte über ein beachtliches Großreich wurde aber dann von den Hunnen besiegt. Die Hunnen eroberten auch die Krim, einige dürfte noch einige Zeit nach dem Untergang des Hunnenreichs von Attila auf der Halbinsel gesiedelt haben.
In dieser Zeit muss sich ein beachtliches Völkergemisch auf der Halbinsel befunden haben.

Die Krimgoten: Die Krimgoten waren im Prinzip jene Ostgoten die auf der Krim blieben, als ihre Stammesgefährten nach Westen zogen (in Gefolgschaft der Hunnen). Auch auf eine Aufforderung des Ostgotenkönig Theoderich nach Italien zu kommen schlug man aus. In der Folgezeit mussten sich die Krimgoten mit den umliegenden Völkerschaften herumschlagen. Diese waren vor allem hunnischen Ursprungs waren. Ob es sich um die Hunnen handelt die sich aus Attilas Reich Richtung Osten zurückgezogen haben, oder ob diese schon zu dieser Zeit in der Gegend waren, weiß ich nicht wirklich. Teilweise waren diese Völker ihre Feinde, teilweise vermischten sich die Krimgoten auch mit ihnen und zogen weg aus der Krim. Gute Beziehungen unterhielt man zu Byzanz. Die Krimgoten dürften sich weiter mit anderen Völkerschaften verschmolzen haben und noch über Jahrhunderte in der Gegend gelebt haben, wir werden ihnen im Laufe der Serie noch ein paar mal begegnen.

Fortsetzung folgt……………
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26.10.2012, 21:21
Beitrag: #13
Organisatorisches 6. bis 13. Jahrhundert:
(23.10.2012 14:15)WDPG schrieb:  ..... Gute Beziehungen unterhielt man zu Byzanz. Die Krimgoten dürften sich weiter mit anderen Völkerschaften verschmolzen haben und noch über Jahrhunderte in der Gegend gelebt haben, wir werden ihnen im Laufe der Serie noch ein paar mal begegnen.

Fortsetzung folgt……………

Kurz einen Hinweis zu den nächsten Jahrhunderte über die ich berichten werde, damit das Ganze nicht zu unübersichtlich wird.

Die Geschichte der Halbinsel Krim kann man ungefähr in Norden und Süden Teilen, wobei man beachten muss das es da auch Vermischungen gab. Gesamt hielt der Zustand bis weit ins 15. Jahrhundert an, als die Osmanen die Oberhoheit über die Gegend der Krim hatten. Hier möchte ich aber mal eine kurze Übersicht über die Zeit vom 6. bis ins 13. Jahrhundert schaffen:

-Weiterhin herrschte auf der Krim ein unübersichtliches Gemisch aus mehreren Völkern, Hunnische Völkerschaften, Alanen (zu denen ich noch kommen werde), Krimgoten und auch etliche der Völker die ich noch erwähnen werden bestanden wohl auf der Halbinsel. Manchmal lässt es sich nur schwer sagen wer wie große Teile der Krim beherrscht hat, so dürfte es Zeiten gegeben haben in denen die Krimgoten halbwegs selbstständig waren, Völker die viel Einfluss hatten und wohl auch Gebiete die direkt beherrscht wurden. Soviel zur Gesamtlage.

Genauer beschreiben werde ich zunächst Folgendes:

-Der Süden-Chersones: Byzanz hatte vor allem im Süden der Halbinsel sehr großen Einfluss. Der Herrschaftsbereich von Byzanz war mal größer, mal kleiner. Den Großteil der Zeit im Herrschaftsbereich von Byzanz und zuvor Roms blieb die Stadt Chersones im Süden der Halbinsel gelegen. Möchte mal die Bedeutung der Stadt näher beleuchten.

-Der Norden bzw. die Völker im Norden und aus dem Norden: Hier behandle ich den Norden, wobei man eher sagen muss die Völkerschaften aus dem Norden und Nordosten, etliche Steppenvölker die auch die Krim beherrschten oder hohen Einfluss auf die Halbinsel hatten, werde ich hier nacheinander behandeln.
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27.10.2012, 16:48
Beitrag: #14
Chersones als Teil von Byzanz – der Süden im Früh- und Hochmittelalter:
(26.10.2012 21:21)WDPG schrieb:  -Der Süden-Chersones: Byzanz hatte vor allem im Süden der Halbinsel sehr großen Einfluss. Der Herrschaftsbereich von Byzanz war mal größer, mal kleiner. Den Großteil der Zeit im Herrschaftsbereich von Byzanz und zuvor Roms blieb die Stadt Chersones im Süden der Halbinsel gelegen. Möchte mal die Bedeutung der Stadt näher beleuchten.

Um 63 n. Chr. soll die Stadt Chersones die Römer um Hilfe vor den Barbaren (ich vermute mal Skythen) gebeten haben. Rom sendete diese Hilfe und brachte die Stadt unter seine direkte Kontrolle. Warum Chersones so treu zu Rom gestanden ist, da habe ich bereits über eine Theorie (im Zusammenhang mit Polemon I) geschrieben. Es könnte aber auch mit seiner Rolle in der Zeit der Sklavenrepublik Chersones zu tun gehabt haben (vielleicht lies Rom der Stadt mehr Freiheiten als das Bosporanische Reich).
Höchstens mit einer kurzen Unterbrechung (Kotys II soll die Stadt ja in seinem Besitz gehabt haben, zumindest eine Zeit lang) gehörte Chersones und sein Umland fortan zum Römischen Reich. Später fiel der Stadt dem Ostreich zu.

Für Byzanz war Chersones in mehrerer Hinsicht bedeutend:

-Politische Bedeutung: Chersones als Verbannungsort. Da die Stadt auf der Krim eine Art Außenposten war, eignete sie sich gut um politische Gegner dorthin ins Exil zu schicken. Besonders interessant in diesem Zusammenhang ist die Verbannung von Kaiser Justinian II in Chersones. Diesem wurde nachdem er gestürzt worden war, die Nase abgeschnitten und danach wurde er nach Chersones in Verbannung geschickt. Doch da zeigte sich das so ein Vorposten auch Nachteile hat, das Ausland ist sehr nahe. Justinian II gelang es in dieses, genauer gesagt zu den Chasaren zu fliehen. Als Byzanz diese aufforderte den Ex-Kaiser auszuliefern floh dieser weiter zu den Bulgaren, schließlich gelang es ihm sogar den Thron wiederzuerlangen. Einige Zeit später versuchte sich Justinian II an Chersones für seine Behandlung dort zu rächen, dazu sollte ein Rachefeldzug in die Stadt geführt werden, was jedoch nach hinten losging, denn dieser führte zu einem Aufstand, in dem sich auch die Chasaren (auf Seiten der Gegner Justinians II) einmischten und in dessen Verlauf auch Justinian II gestürzt wurde. Mit ihm verlor die Dynastie die von Kaiser Heraklaios gegründet worden war ihre Macht.

-Wirtschaftlich: Chersones war ein Endpunkt der Seidenstraße nach China und außerdem ein wichtiger Handelspunkt mit dem Norden. Stoffe, Schmuck und Luxusartikeln wurden von Byzanz aus nach Norden geliefert, von dort kamen Leder, Pelze und Sklaven ins byzantinische Reich. Von Chersones aus wurden die "Güter" per Seetransport hauptsächlich nach Sinope gebracht. Der Schwarzmeerhandel war bis ins Jahr 1204 in der Hand von Byzanz.
Ich möchte hier aber auch betonen das nicht alle Autoren Chersones eine solche Bedeutung zumessen, der Historiker Ralph – Johann Lilie z.B. schreibt Chersones in ökonomischer Hinsicht nur wenig Bedeutung zu. Ich wiederum weiß nicht wie er das genau gemeint hat, könnte auch sein das es von dort selbst kaum Produkte kamen. Wie gesagt die Einschätzungen die ich fand sind nicht überall gleich, kommt wohl auch drauf an wie wichtig der Handel mit dem Norden und die Fernhandelsrouten für Byzanz tatsächlich waren.

-Chersones als Verwaltungsstadt: Chersones war die Stadt des gleichnamigen Themas (einer Art Provinz), von hier aus wurden auch weitere Gebiete auf der Krim verwaltet, zumindest in Zeiten in denen Byzanz solche besaß. Im 10. Jahrhundert hatte man z.B. auch die Stadt Sudak für einige Zeit unter Kontrolle gebracht.

-Beobachtungsposten/Einflussnahme: Wichtig war Chersones auch in anderer Hinsicht, Byzanz konnte von hier aus Einfluss auf die Völker der Krim nehmen, das diese Einfluss auf andere Völker und Reiche bestand, das kann man an den Postings zu den Krimgoten, wie auch auf den zum Bosporanischen Reich gut sehen.
Außerdem war die Stadt ein wichtiger Beobachtungsposten bezüglich der Völker die im Schwarzmeerraum siedelten. Gerade dort waren immer wieder große Bewegungen im Gange.

Chersones musste im Lauf der Geschichte die eine oder andere Gefahr überstehen, etwa die durch die Kiewer Russ (über diese werde ich noch näher berichten). Aber es erwies sich als stabile Besitzung von Byzanz. Auch der 4. Kreuzzug bei dem Konstantinopel erobert wurde lies den Einfluss von Byzanz auf der Krim nicht ganz verschwinden (darüber werde ich später noch ausführlicher berichten, auch über das weitere Schicksal von Chersones). Zunächst kommen wir aber mal zur ebenfalls sehr interessanten Geschichte des Nordens der Halbinsel zwischen 6. und 13. Jahrhundert.
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02.11.2012, 14:55
Beitrag: #15
Im Norden (6. Jahrhundert bis 1200):
(26.10.2012 21:21)WDPG schrieb:  -Der Norden bzw. die Völker im Norden und aus dem Norden: Hier behandle ich den Norden, wobei man eher sagen muss die Völkerschaften aus dem Norden und Nordosten, etliche Steppenvölker die auch die Krim beherrschten oder hohen Einfluss auf die Halbinsel hatten, werde ich hier
nacheinander behandeln.

Die Bulgaren: Die Bulgaren waren ein Teil des Göcktürkenreichs, einem türkischen Steppenreichs. Als dieses Reich unterging, spalteten sich die im Westen des Göcktürkenreichs befindlichen Völkerschaften ab, darunter die Chasaren und die Protobulgaren. Die Protobulgaren gründeten im 6. Jahrhundert in der Gegend des Schwarzen Meeres ein Großreich. Hauptstadt dieses Reich war Phanagoria, auf der Halbinsel Taman, direkt gegenüber der Krim an der Straße von Kertsch gelegen. Vernichtet wurde dieses Reich schon im 7. Jahrhundert von den Chasaren. Nicht nur die Halbinsel gegenüber die Krim, auch Teile der Krim standen unter der Herrschaft der Bulgaren, die nun von den Chasaren abgelöst wurden.

Die Chasaren: Wie schon erwähnt, gehörte auch das Volk der Chasaren zu jenen Völkern die sich vom Göcktürkenreich im Zuge von dessen Niedergang abspalteten. Schließlich schlugen die Chasaren die Bulgaren, beerbten sie in zahlreichen Gebieten und schufen ein Großreich.

Dieses hatte nicht nur eine gigantische Fläche, es erlangte auch durch Handel großen Reichtum. Bekannt ist das Chasarenreich auch deshalb, weil es eine jüdische Herrscherdynastie hatte. Jüdische Gemeinden gab es in dieser Zeit auch in mehreren Städten der Krim.

Auf der Krim existierte in dieser Zeit noch immer ein großes Völkergemisch. Die Krimgoten waren noch immer eines der bedeutendsten Völker auf der Krim. Im 8. Jahrhundert bekämpften sie die schon im Jahrhundert zuvor eingedrungenen Chasaren, jedoch erfolglos, die Hauptstadt der Krimgoten Doros (heute Mangup) wurde von den Chasaren besetzt und die Krimgoten wurden Untertanen der Chasaren. Nun herrschten die Chasaren über beinahe die ganze Krim (Chersones gehörte wie erwähnt weiterhin zu Byzanz). Wie genau die Chasaren die Halbinsel im Norden des Schwarzen Meeres verwalteten, darüber habe ich verschiedene Angaben gefunden. Es könnte ein eigenes Königreich unter Chasarischer Oberherrschaft gegeben haben, es könnte aber auch gewesen sein das die Völker der Krim eigene Kleinreiche gehabt haben und die chasarische Oberhoheit akzeptierten. Auch eine direkte Verwaltung als Gebiet der Chasaren erscheint mir persönlich nicht so unlogisch, das Zentrum des Chasarenreichs mit der Hauptstadt Itil war nicht wirklich soo weit weg.

Zumindest waren die Chasaren in der Gegend mächtig genug um sogar Einfluss auf die Politik in Byzanz zu nehmen, wo der Besitz auf der Krim wohl auch eine Rolle spielte. Städte wie Kertsch, Sudak oder Fedosia wurden zu bedeutenden Handelsplätzen, wohl auch zwischen Byzanz und den Chasaren.

Im 10. Jahrhundert tauchte auf der Krim eine neue starke Macht auf, die Kiewer Russ.

Einfluss der Kiewer Russ: Unter Swjatoslaw I gelang es der Kiewer Russ, die Chasarenhauptstadt Itil zu erobern, ein harter Schlag für das Chasarenreich. Unter Swjatoslaw I gelang es auch den Einfluss der Kiewer Russ in die Gegend des Asowschen Meeres und wohl auch auf die Krim auszudehnen. Später eroberte er auch noch Bulgarien, im Auftrag von Byzanz und wurde für dieses zur gefährlichen Bedrohung, bis Kaiser Johannes I Tzimiskes die Kiewer Russ schließlich zurückschlagen konnte.

Später wurde das Verhältnis zwischen Byzanz und der Kiewer Russ wieder besser, was jedoch nicht ausschloss das es zu Konflikten kam, Konflikte in denen auch die Krim hineingeriet, wie folgenden: Als Kaiser Basileios II von innenpolitischen Gegnern bedrängt wurde kam ihm der Herrscher der Kiewer Russ Wladimir I zu Hilfe, indem er ihm die sogenannte Warägergarde zur Unterstützung sandte. Wladimir I hatte diese zuvor aus Skandinavien geholt und mit ihrer Hilfe innere Kämpfe bestanden, nun war sie teuer und sicherlich auch zur Gefahr geworden. Für Wladimir I war es sicher praktisch diese (bzw. einen größeren Teil davon) nun loszuwerden. Basileios II konnte sich nun durchsetzen. Doch noch eine andere Abmachung bestand, Wladimir I sollte eine Prinzessin aus dem Herrscherhaus von Byzanz (Makedonische Dynastie) heiraten dürfen. Die Heirat des (damals noch) Heiden Wladimir war für das Byzantinische Kaiserhaus ein großen Schritt, den Basileios II nun verweigerte. Als Druckmittel besetzte Wladimier I im Sommer 989 schließlich die Stadt Chersones. Die Hochzeit kam schließlich doch noch zustande, Chersones fiel zurück an Byzanz. Als Teil der Heiratsabmachung lies sich der Kiewer Fürst Wladimir I in Chersones taufen.

Spätestens seit dieser Zeit bestand an der Straße von Kerch das Fürstentum Tmutarakan, dessen Zentrum die gleichnamige Stadt auf der gegenüberliegenden Seite der Krim war. Dieses Fürstentum hatte auch Besitzungen auf der Krim. Das Fürstentum Tmutarakan stand stark unter den Einfluss des Reichs der Kiewer Russ, teilweise war Tmutarkan auch der Sitz von Prinzen der Rurikiden (Herrscherhaus der Kiewer Russ). Auch Byzanz mischte ab und zu in der Politik des Fürstentums mit. Tmutarakan existierte, nicht immer vom russischen Zentrum aus Regiert noch lange weiter (anscheinend bis ins 14. Jahrhundert). Durch Einfälle mehrere Völker war es aber von den Kiewer Russ und späteren anderen Fürstentümer teilweise komplett abgetrennt.

Petschenegen: Eines dieser Völker waren die Petschenegen, diese schlugen im Bund mit der Kiewer-Russ die Chasaren. Sie eroberten die Chasarenhauptstadt Itil. Wie man auf Karten gut erkennen kann beerbten die Petschenegen in den Gebieten nördlich des Schwarzen Meeres die Chasaren. Wie stark ihr Einfluss auf die Krim war, das habe ich nicht herausgefunden, aber betrachtet man die Gebieten die ihnen gehörten würde ich denken das sie auch Gebiete auf der Krim beherrschten. Interne Kämpfe und Niederlagen gegen Byzanz leiteten den Niedergang des Petscheneggenreichs ein. Byzanz (unter Kaiser Alexios I Komnenos) lag im Bündnis mit den Kumanen, diese beerbten nun die Petschenegen.

Die Kumanen: In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts verdrängten die aus den Steppen Asiens kommenden Kumanen die Petscheneggen, aus der Gegend der Südrussischen Steppe.
Die Kumanen dürften die Krim direkt beherrscht haben (soweit ich das erkennen kann), sie entrissen auch Byzanz ein paar Gebiete auf der Krim (Chersones blieb aber bei Byzanz).
Das die Kumanen militärisch eine starke Macht waren zeigt die kurzzeitige Einnahme von Kiew im Jahr 1093. Insgesamt kämpfte man immer wieder und wechselvoll mit den russischen Fürstentümern.

Besiegt wurden die Kumanen schließlich von den Mongolen, dazu werde ich später noch einiges Berichten. Zunächst möchte ich aber ein kurze Übersicht über die Zeit zwischen 1200 und 1475 bringen.

Fortsetzung folgt………..
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02.11.2012, 20:03
Beitrag: #16
RE: Die Geschichte der Halbinsel Krim:
Schön ist es, dass die Moderation sich dieses Themas so intensiv annimmt, dass sie Krim-Lokal time nun als Richtschnur für das Forum gelten lässt, Klasse !!

um die Halbinsel Krim so richtig ins Herz zu schließen, ist die Kenntnis genauster historischer Hintergründe von unschätzbarem Wert.
Ich habe mich bei meinen Besuchen dort leider davon nicht leiten gelassen

Alutschta, Alupka, Gorsuf mit dem riesigen Felsen, Jalta mit seinen alten Häusern aus der Zarenzeit, vor Jalta der Livadija -Palast, im großem Speisesaal aufgedeckt, als würden die alliiierten Gäste Stalins gleich kommen.
Gegenüber am Hang das beste Arburetum, das ich je gesehen habe in wunderbarer Hanglage und Blick auf das Schwarze Meer.
Massandra, Weine von großer Reife, und zu einem vertetbaren Preis zu kaufen, nicht das, was hier angeboten wird. Schon die Etiketten lassen einen schwindeln
1952, 1946, Ich kaufte einen aus dem Jahr 1943, einen Sherry, 8 Jahre grinste er mich an, ich hörte ihn flüstern, "nimm mich , nimm mich" .. Du willst es doch.

Der Vierzigste meiner Frau ließ alle Hemmungen fallen. Unsere Wohnung war angefüllt mit einem betäubenden Duft, Ein Toast auf sie, ein Toast auf ihr Land, ein Toast auf unsern Sohn.
Und solch eine Flasche wirft man nicht weg.

Kertsch ganz am Ende der Krim, Simferopol mit einer 40 km langen O-Buss-Linie nach Aluschta. Eine fast nicht endende Strandstraße an der Ostküste entlang des Asowschen Meeres, geplant als kleiner Abstecher von Feodosia, diese 120 km schaffen wir doch mit links, und so schlimm wirds wohl nicht werden, und es wurde schlimmer. Wellblech, wie ich es aus der Sahara nicht kannte.

Dafür übernachteten wir dann privat in einem alten Fischerhaus, unter einem riesigen Federbett mit Leinenwäsche, und der Mann gab uns getrockneten Fisch mit, der seinen Durft im ganzen Wagen verteilte.
Die Frau hatte den ganzen Tag wohl in einem kleinen Ort ihren Fisch verkauft, ich kaufte etwas und dann fuhren wir Sie nach Hause, und dann ergab sich eben ein Stopp für die Nacht.
Ich spendierte eine Flasche Wodka , der Mann Fisch und Brot , dieses dunkle, russiche Kastenbrot, das man bricht und daran nach jedem Schluck Wodka riecht.

Und nach den ersten sto-Gramm wurde es lustig, der Mann holte seine Balalaika hervor, meine Frau und die Beiden sagen russische Lieder und ich guckte blöd aus der Wäsche.

Aber es gäbe noch mehr zu erzählen.Leider aber im Gegensatz zu den Eingangsbeiträgen nur profanes Erleben.
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02.11.2012, 21:35
Beitrag: #17
RE: Die Geschichte der Halbinsel Krim:
(02.11.2012 20:03)krasnaja schrieb:  Schön ist es, dass die Moderation sich dieses Themas so intensiv annimmt, dass sie Krim-Lokal time nun als Richtschnur für das Forum gelten lässt, Klasse !!

um die Halbinsel Krim so richtig ins Herz zu schließen, ist die Kenntnis genauster historischer Hintergründe von unschätzbarem Wert.
Ich habe mich bei meinen Besuchen dort leider davon nicht leiten gelassen.......

Danke für diesen sehr interessanten Erlebnisbericht. Ich war noch nie auf der Halbinsel in der Südukraine, habe ehrlich gesagt in den nächsten Jahren auch nicht geplant dorthin zu fahren.

Habe also das was ich weiß auch nur von Büchern, Internet. usw., denke da ist ein Erlebnisbericht etwas sehr passendes und macht das Ganze noch um eine Spur lesenswerter finde ich.

Was ich nicht ganz verstehe ist dein Einleitungssatz. Was hat die Moderation damit zu tun? Ich gehöre dieser nicht an.
Und was meinst du mit dem Satz " Krim-Lokal time nun als Richtschnur für das Forum gelten lässt, Klasseration"?
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03.11.2012, 10:54
Beitrag: #18
RE: Die Geschichte der Halbinsel Krim:
(02.11.2012 21:35)WDPG schrieb:  
(02.11.2012 20:03)krasnaja schrieb:  Schön ist es, dass die Moderation sich dieses Themas so intensiv annimmt, dass sie Krim-Lokal time nun als Richtschnur für das Forum gelten lässt, Klasse !!

um die Halbinsel Krim so richtig ins Herz zu schließen, ist die Kenntnis genauster historischer Hintergründe von unschätzbarem Wert.
Ich habe mich bei meinen Besuchen dort leider davon nicht leiten gelassen.......

Danke für diesen sehr interessanten Erlebnisbericht. Ich war noch nie auf der Halbinsel in der Südukraine, habe ehrlich gesagt in den nächsten Jahren auch nicht geplant dorthin zu fahren.

Habe also das was ich weiß auch nur von Büchern, Internet. usw., denke da ist ein Erlebnisbericht etwas sehr passendes und macht das Ganze noch um eine Spur lesenswerter finde ich.

Was ich nicht ganz verstehe ist dein Einleitungssatz. Was hat die Moderation damit zu tun? Ich gehöre dieser nicht an.
Und was meinst du mit dem Satz " Krim-Lokal time nun als Richtschnur für das Forum gelten lässt, Klasseration"?

Zu Deiner Frage: Dann kontrolliere doch einfach einmal die im forum angezeigte Zeit, die 2 STD unserer Zeit voraus ist.
Derzeit ist es im Forum 11.41 obwohl, falls mich meine brillantenbesetzte Rolex nicht im Stich lässt, es erst 9.41 ist.

Zur Anreise (allerdings nur hier aus dem Norden der Republik):
Wizz-Air fliegt von Lübeck nach Kiew hin und zurück schon für 100 Euro.
Der Zug von Kiew nach Simferopol für die rd. 800 km kostet 25 Euro, (Nachtzug mit Bettzeug) mit dem Buss nach Aluschta für die 60 km 4 Euro.
und wenn man dann über die Berge kommt, dann liegen die Orte wie an einer Perlenschnur aufgereit.
Und an der Busshaltestellt stehen dann die Frauen und bieten ihre Zimmer für die Reisenden an. Für 8 euro die Nacht mit Frühstück ist normal. Für 12 Euro kann man eine ganze Wohnung mieten.

Warum fühlten sich denn die Sowjetbürger in ihrem Land nicht eingezwängt, wie uns hier ganze Heerscharen von Meinungsvermittlern weismachen wollten?
Und dazu gehörte auch die Krim, und die Schwarzmeerküste bei Sotschi.
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03.11.2012, 21:58
Beitrag: #19
RE: Die Geschichte der Halbinsel Krim:
(03.11.2012 10:54)krasnaja schrieb:  Zu Deiner Frage: Dann kontrolliere doch einfach einmal die im forum angezeigte Zeit, die 2 STD unserer Zeit voraus ist.
Derzeit ist es im Forum 11.41 obwohl, falls mich meine brillantenbesetzte Rolex nicht im Stich lässt, es erst 9.41 ist.

Zur Anreise (allerdings nur hier aus dem Norden der Republik):
Wizz-Air fliegt von Lübeck nach Kiew hin und zurück schon für 100 Euro.
Der Zug von Kiew nach Simferopol für die rd. 800 km kostet 25 Euro, (Nachtzug mit Bettzeug) mit dem Buss nach Aluschta für die 60 km 4 Euro......

Ach so, das meinst du. Wäre nicht drauf gekommen, das es sich um die Zeit der auf der Krim ist handelt.

Danke für die sehr interessanten Reiseerfahrungen die du da berichtest.
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04.11.2012, 19:38
Beitrag: #20
RE: Die Geschichte der Halbinsel Krim:
Ich möchte noch einmal WDPGs Serie loben, ein interessanter Einblick in die Lokalgeschichte eines kleinen Gebietes, das oft mit den großen Ereignissen der Geschichte in Berührung kam.

Gerade heute habe ich ein Buch zur Krim in byzantinischer Zeit durchgeblättert - es ist schon interessant, wie die Einflüsse von verschiedenen Seiten aussahen.

Bei dem Buch handelt es sich übrigens um "Archäologie und Geschichte der Krim in byzantinischer Zeit" von Aleksandr Ajbabin.

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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