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Die "Erfindung" der Kartoffel
27.12.2019, 18:26
Beitrag: #1
Die "Erfindung" der Kartoffel
In der Grundschule war es klar, "Franz Drake" hieß der brave Mann, der Erfinder der Kartoffel..."
die/der eine oder andere wird sich noch an das Lied erinnern.

In Spektrum der Wissenschaft geht man der Sache auf den Grund

https://www.spektrum.de/kolumne/kleine-g...ket-newtab

es waren die Spanier oder die Engländer

und für die Verbreitung sorgte dann der Alte Fritz.
Wobei in Württemberg macht man die Waldenser dafür verantwortlich.

NS: im Dialekt-thread spricht Arkona von der Uckermärkischen Herkunft der Merkel.
Wißt ihr, wie sie in der Uckermark zur Kartoffel sagen? Nudel!

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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29.12.2019, 20:17
Beitrag: #2
RE: Die "Erfindung" der Kartoffel
Zu ergänzen ist auch, dass die Erfindung der Kartoffel heute insofern wichtig ist, weil sie das Merkmal ist, an dem sich entscheidet, ob ein historischer Roman im Mittelalter misslungen oder gelungen ist. Kommt eine Kartoffel vor, ist der Roman stets misslungen und das Letzte, da hilft nicht einmal, wenn er ansonsten wirklich gut recherchiert war und eine gute Sprache, Geschichte, witzige Dialoge und ähnliche Meriten hat. Kommt dagegen keine Kartoffel vor, ist der Roman stets ein Meisterwerk, das auch, wenn er fragwürdige Ideologien vermittelt (solange sie nicht antisemitisch eingestuft werden müssen), schlecht recherchiert, schlecht geschrieben oder nur langweilig ist.

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Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten.
Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten.

Josephine Tey, Alibi für einen König
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30.12.2019, 15:33
Beitrag: #3
RE: Die "Erfindung" der Kartoffel
Da gebe ich Dir recht. Ähnlich ist es mit Tomaten.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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30.12.2019, 15:47
Beitrag: #4
RE: Die "Erfindung" der Kartoffel
Ich kenn es jetzt so:

Es soll einen Robin Hood Film geben, in dem einer der Merry Men in einer Szene mit einer Armbanduhr glänzt.

gesehen habe ich das allerdings selbst nicht.
Aber sein könnte es schon.

Dagegen soll der Rotarmist auf dem Dach der Reichskanzlei beim Hissen der Sowjetflagge tatsächlich im Original etliche "Urri, Urri" am Arm gehabt haben.
Das habe ich gesehen, aber was da retuschiert ist, mit Uhren.... ohne Uhren... wer soll das entscheiden.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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31.12.2019, 00:14
Beitrag: #5
RE: Die "Erfindung" der Kartoffel
Es wird immer erzählt, dass einer der Sklaven im Spartakus (der Film mit Kirk Douglas) eine Armband getragen hätte, was im Film zu erkennen wäre. In einem österreichischen Film (Sisi? oder ein anderer Film) sieht man angeblich kurz eine Straßenbahnlinie eingeblendet …

Ich kann mich aber nicht erinnern, dass mich das je gestört hätte, und erstaunlicherweise gefallen mir oft Bücher mit Schauplatz Mittelalter gut, obwohl da jemand auf Seite 600 eine Kartoffel schält, Kirschsaft getrunken wird und in einem weiteren Buch gab es am Beginn und am Schluss einen Prolog.

Warum eigentlich?

Vielleicht lag es daran, dass die Autorinnen und Autoren trotz solcher Kleinigkeiten (und in einem Fall in einem Nischenverlag publiziert) mich mit ihrer Geschichte trotzdem überzeugen könnten, weil deutlich zu spüren war, dass ihre Romane mit viel Liebe zum Detail und tatsächlichen Engagement geschrieben hatten. Ich könnte deutlich spüren, denen ging es darum, eine packende Geschichte zu erzählen, und eben nicht einfach die Vorausgaben des deutschsprachigen Buchmarktes (unter Beachtung einer längst wieder eingeführten, wenn gleich getarnten Zensur, inklusive erlaubter und der Obrigkeit genehmer "Selbstcourage") zu erfüllen, um so mit Verlagsvertrag, Preisen etc. zu einem Autor-Star oder einer Autorin-Star gemacht zu werden.

Die müssen natürlich darauf achten, dass sie den Leitfaden für den zurzeit gewünschten Roman strikt einhalten, wobei es oft genug um das Befolgen von indirekt erteilter Befehle geht, aber keineswegs um den Sinn dahinter.

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Josephine Tey, Alibi für einen König
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02.01.2020, 16:32
Beitrag: #6
RE: Die "Erfindung" der Kartoffel
Irgendwann in der 7. oder 8. Klasse war das Kunstlied dran,
unser Musikpauker hatte eine ziemlich lebhafte Fantasie.

Gesungen werden sollte:
"Herr Heinrich sass am Vogelherd..."
die Sage wie der Sachsenherzog Heinrich zum 1. deutschen König wurde, behandelnd.

Der Fantasiebegabte Musiklehrer erzählte zur Einstimmung, wie da der Herzog Heinrich am frühen Morgen auf dem Anstand sass, seine Flinte auf den Knien.....
dann war Sendepause, denn der kleine Suebe lachte sich kaputt, ....im 10. Jahrhundert mit der Jagdflinte...Shade

Der Musikerzieher hatte das an Humor zu wenig, was er an Fantasie zu viel hatte.Thumbs_down
Jedenfalls stand der Name des Sueben als Störenfried im Klassenbuch.

Name im Klassenbuch bedeutete, Dienstag in der großen Pause Termin beim Direx, mit dem Klassenbuch unterm Arm.
Anklopfen, rein zur Tür, "Guten Morgen Herr Oberstudiendirektor" "Was, du schon wieder, was hast du diesmal ausgefressen?"

Nachdem ich ihm die "Tat" geschildert hatte, benötigte er ein paar Augenblicke der Sammlung am Fenster....

Dann gabs den üblichen Kniff ins Ohr und den Hinweis,
"manchmal muss man halt seine Klappe halten können"

war ein kluger Herr, der Oberstudiendirektor.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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02.01.2020, 20:21
Beitrag: #7
RE: Die "Erfindung" der Kartoffel
Offensichtlich kannte dieser Musiklehrer das Nibelungenlied ("Waffe auf Knien"), aber ein Schwert dürfte selbst er für die Vogeljagd für ungeeignet erachtet haben, und eine Steinschleuder oder Pfeil und Bogen dürften ihm für einen König nicht angemessen vorgekommen sein.

Ansonsten erinnert mich das Ganze eine meine eigene Schulzeit, wo es den Witz gab:
Paragraph 1 lautet: Der Lehrer hat immer recht.
Paragraph 2 lautet: Hat der Lehrer einmal nicht recht, dann tritt Paragraph 1 in Kraft.

Vor zwei Jahren hatte ich eine unerfreuliche Erfahrung mit einer "preis-nominierten" "Star-Autorin", die "historische Romane" am Fliesband produziert, aber in einem richtigen Verlag am deutschsprachigen Buchmarkt. Dabei sind die historischen Romane eher "Historicals", aber selbst als solche nicht besonders. Die Historizität ihrer Bücher wirkt auf mich jedenfalls mit Blick auf die Historizität wie eine Lachnummer, schriftstellerisch hat die "Star-Autorin" nicht viel drauf, sie dürfte in der Schule, Sätze aneinanderreihen gelernt habe. (Offensichtlich ein "Schreiberling", bei dem "graue" Eminenzen im Hintergrund für Publikationen und die Preise Sorge tragen.) Der "Star-Autorin" vermittelt den Eindruck, sie hätte gut recherchiert, und sie behauptete es auch.

Als ich es allerdings gewagt habe, ihr zu widersprechen, als sie eines ihrer "gut recherchierten" Ergebnisse mit dem Satz "Wir sind uns doch einig, dass das so und nicht anders war" "unterzujubeln" versuchte, habe ich das Hinweisen auf eine problematische Quellenlage und konkreten Ergebnissen, die ich mir durch eigenen tatsächliche Recherchearbeit erworben hatte, getan. Sie erklärte mir darauf nur, dass das eine bestimmte Organisation sagt, und darauf, dass es somit nur so und nicht anders sein kann. (Das Ganze hat mich an den Lehrerwitz erinnert.)

Übrigens, was den Vogelherd betrifft, ich habe jetzt in einem Buch einer Lokalhistorikerin eine Theorie gelesen, womit der Vogelherd kein Jagdplatz war, sondern in Wirklichkeit eine damalige "Nachrichtenübermittlungsstation". Daraus ergab sich für sie die Schlussfolgerung, dass Herzog Heinrich in Wirklichkeit wohl auf seine "Brieftaube" gewartet hat (und auf Nachrichten von der Königswahl, vermutlich auf die Mitteilung, dass er zum König gewählt wurde). Das würde mit Blick auf die Lage Sinn machen, wäre aber auch ein Indiz dafür, dass er bei seiner Königswahl doch aktiv mitgemischt haben wird. Für die Vorstellung im 19. Jahrhundert undenkbar, zumindest in der Literatur ist der Typus des "idealen" Herrschers, wenn er positiv besetzt, stets eine Figur, die sich weder passiv und aktiv um die Herrschaft beworben hat. In einigen Fällen wird sie ihm sogar gegen seinen ausdrücklichen Willen aufgenötigt, was aus heutiger Sicht oft doch etwas merkwürdig wirkt.

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04.01.2020, 10:00
Beitrag: #8
RE: Die "Erfindung" der Kartoffel
Dein Post hat mich nachdenklich gemacht.
Gab es damals schon Brieftauben?
Ergebnis: doch,
schon bei den "alten" Ägyptern nachgewiesen, bei den Römern feste im Gebrauch.
Jedoch im frühen Mittelalter in Mitteleuropa "fast" keine Nachweise.
Weiter:
Es gibt 4 Orte, die sich darum "streiten" der Platz gewesen zu sein, wo dem Heinrich die Königswürde überbracht worden ist.
Noch weiter:
Wie von Teresa beschrieben, soooo überrascht kann der Heinrich gar nicht gewesen sein, denn schon sein Vater wurde zum Nachfolger des letzten (Ost-)Karolingers gekürt. Der hat dann aber tatsächlich die Würde auf Grund seines Alters abgelehnt.

Und noch weiter:
Der Beiname "Finkler" kam erst 50 Jahre nach dem Tode Heinrichs auf, das ganze wäre eine schöne Sage, Zweifellos wichtig!
Aber die historische Wahrheit wäre auch wichtig, beides sollte man aber sorgfältig auseinander halten, und es wäre an der Zeit, dass zumindest aus Geschichtswerken der Beiname "Finkler oder Vogler" verschwinden würde.

Fazit:
Damals werden die "Gutmenschen" ihr Betätigungsfeld in den Klöstern gesucht haben, knallharte Machtmenschen dagegen im Machtpoker am Ende der Karolingerzeit.
Der "Edle Ritter" und "Gute gerechte Fürst" ist am ehesten in der Retroperspektive zu finden.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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04.01.2020, 10:53
Beitrag: #9
RE: Die "Erfindung" der Kartoffel
Die Nachweise:
Brieftauben: Wikipedia
zum König Heinrich: Der Treppenwitz der Weltgeschichte

Das Fazit stammt von mir

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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04.01.2020, 19:30
Beitrag: #10
RE: Die "Erfindung" der Kartoffel
(04.01.2020 10:00)Suebe schrieb:  ...
Und noch weiter:
Der Beiname "Finkler" kam erst 50 Jahre nach dem Tode Heinrichs auf, das ganze wäre eine schöne Sage, Zweifellos wichtig!
Aber die historische Wahrheit wäre auch wichtig, beides sollte man aber sorgfältig auseinander halten, und es wäre an der Zeit, dass zumindest aus Geschichtswerken der Beiname "Finkler oder Vogler" verschwinden würde.
...

Ich finde nicht, dass Beinamen aus den Geschichtsbüchern unbedingt entfernt werden müssen, solange sie als Beinamen nicht erst in den letzten 50 Jahren, also eine Erfindung der Gegenwart sind. Heinrich der Vogler oder der Finkler kann gerne auch im Geschichtsbuch diese Bezeichnung haben. Das Einzige, was wichtig ist, ist aber, dass die Problematik oder Unzulässigkeit eines Beinamens ebenfalls herausgearbeitet ist, besonders, wenn der Beiname nicht ganz "koscher" ist. Wobei ein Problem wieder ist, dass bei manchen Beinamen auch in wissenschaftlichen Werken völlig unrichtige Vorstellungen zu finden sind. (Auch hier würde es noch eine ganze Menge wirklich Neues zu entdecken geben.)

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06.01.2020, 12:46
Beitrag: #11
RE: Die "Erfindung" der Kartoffel
Vielfach ist es nicht der Autor, der Mist gebaut hat, sondern der Übersetzer. So verirren sich "Maispuppen" in die deutsche Ausgabe der Uthred-Saga von B. Cornwell, die Reihe spielt im frühen Mittelalter im heutigen England.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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13.01.2020, 19:14
Beitrag: #12
RE: Die "Erfindung" der Kartoffel
NS:
Zitat:Name im Klassenbuch bedeutete, Dienstag in der großen Pause Termin beim Direx, mit dem Klassenbuch unterm Arm.

Das persönliche Drama bei diesen Dienstag-Terminen war, dass das Klassenzimmer des "größeren" Bruders neben dem Vorzimmer des Direx war,
der die Termine regelmäßig mitbekam und zu Hause mich verschuftete....

arme Kerle die mit großen Brüdern gestraft sind...

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14.01.2020, 05:00
Beitrag: #13
RE: Die "Erfindung" der Kartoffel
Jüngere Schwestern sind auch kein Vergnügen, aber wie heißt es so schön - seine Geschwister kann sich niemand aussuchen.

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