Entwicklung von Territorialherrschaften im Spätmittelalter II Hohenzollern
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15.07.2019, 11:09
Beitrag: #35
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RE: Entwicklung von Territorialherrschaften im Spätmittelalter II Hohenzollern
(10.07.2019 23:14)Aguyar schrieb: [quote='Teresa C.' pid='66692' dateline='1562786758'] Ob Fakten, wie dass Rudolf Herrscher des Heiligen Römischen Reiches war, mit Absicht ignoriert oder mit Absicht weggeblendet werden oder unserer derzeitigen Forscher/innen-Elite einfach inzwischen wieder die Fähigkeit abhanden gekommen ist, gewisse wichtige Kontexte mitzudenken, kann ich nicht beurteilen. Fakt ist jedenfalls, dass die meisten Arbeiten über das Mittelalter, die ich in den letzten Jahren gelesen habe und in denen Habsburger vorkommen oder es um Habsburger geht (sonst wäre das nicht wichtig), gewöhnlich Rudolf und seine Sohn Albrecht wegblenden. Einzige Ausnahme sind Arbeiten, wo es um die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts geht - vermutlich, weil das nicht möglich ist. Ein Beispiel dafür ist der Aufsatz, den du im Zusammenhang mit den Guglerkriegen verlinkt hast, in dem es letztlich darauf herausläuft: saubere, reine, redliche Eidgenossen (Schweizer), ein tragischer Enguerrand de Coucy oder eine miese und eingebildete Habsburgersippe, die sich für etwas Besseres hält, obwohl sie doch nur unbedeutende Reichsadelige wie andere Familien auch sind. Dieses Habsburgerbild wird von der Autorin noch durch unterschwellige Andeutungen, die sich dauernd wiederholen und über den ganzen Text verstreut sind und das Herumhacken auf Kleinigkeiten ausgebaut, womit die Habsburger auch noch als unterschwellig als primitive Mörderbande rübergebracht wird. (Dass der Aufsatz in einer Schweizer Zeitung publiziert wurde und die Autorin Schweizerin sein dürfte, legt natürlich, dass es hier auch um nationale Befindlichkeiten geht.) Ein anderes Beispiel wäre die umfang- und materialreiche Arbeit von Konstantin Langmaier über den Habsburger Albrecht VI., die leider trotz ihres Materialreichtums nicht mehr als ein Materialsteinbruch ist, wenn gleich ihr zugute gehalten werden kann, dass sie - im Gegensatz zu manch anderer Arbeiten - frühere Aufsätze, die hier einbezogen sind, tatsächlich so korrekt wiedergibt, dass es nicht mehr notwendig ist, sie zu lesen. Abgesehen davon, dass hier dieselbe Stichelmethode, die ich oben beschrieben habe, zu finden ist, geht von einer Dynastie aus, die damals erst in ihren Anfängen stand und um ihren Aufstieg kämpfte. ---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten. Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten. Josephine Tey, Alibi für einen König |
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Entwicklung von Territorialherrschaften im Spätmittelalter | Suebe | 55 | 79.262 |
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