Mittelalter - fähige und unfähige Kaiser:
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01.02.2013, 15:25
Beitrag: #40
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RE: Mittelalter - fähige und unfähige Kaiser:
(01.02.2013 05:13)Sansavoir schrieb: Ich würde nicht so hart mit Heinrich V. umgehen. Er selbst war sicher kein ungeschickter Kaiser, aber das Kaisertum (Königtum) bzw. die Zentralmacht des Reiches befand sich in einer Krise. Dazu hat natürlich Heinrich V. auch beigetragen, indem er als Thronfolger gegen seinen Vater Heinrich IV. rebellierte. Freilich kann man nicht Heinrich V. für alle Probleme, die während seiner Regierungszeit auftraten, verantwortlich machen. Dennoch muss man festhalten, dass er in fast allen seinen Unternehmungen grandios gescheitert ist. Seine von dir erwähnte Rebellion unterminierte seine Autorität und sein Ansehen unter den Fürsten, weil er einen für sie gefährlichen Präzedenzfall geschaffen hatte (den Fürsten konnte nicht daran gelegen sein, dass Söhne ihre Väter absetzten). Die Gefangennahme des Papstes kam fast schon einem außenpolitischen Selbstmord gleich und anders als sein Vater und Lothar III. unterlag er der Fürstenopposition. Als Ergebnis seiner Herrschaft blieb ein zutiefst gespaltenes Reich und eine vielleicht nachhaltig geschwächte Königsgewalt. Insbesondere im Osten des Reiches hatte die Krone faktisch keinen Einfluss mehr. In Berücksichtigung all dessen kann ich beim besten Willen kein positives Urteil über Heinrich V. fällen. Zitat:Aber er hatte auch günstige Voraussetzungen. Seine Frau Richenza war die Erbin der Northeimer und der Brunonen (teilweise), er selbst fand als Stiefsohn eines Billungers eine günstige Ausgangssituation für seine politische Karriere vor. Das bestreite ich auch gar nicht. Andererseits glaube ich, dass er aus dem, was ihm Glück und Natur mitgegeben haben, das Maximale herausgeholt hat. Wie du schon sagtest, konnte er seine Hausmacht im Osten des Reiches ausbauen und das lädierte Ansehen der Krone wiederherstellen. Vielleicht hätte er eine eigene Königsdynastie etablieren können, wenn ihm ein Sohn geboren worden wäre. Nichtsdestoweniger tat er sein Möglichstes, damit Heinrich der Stolze ihm auf den Thron nachfolgen würde, das Scheitern der Welfen kann man ihm nicht ankreiden. |
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