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Mittelalter - fähige und unfähige Kaiser:
13.10.2012, 19:22
Beitrag: #27
RE: Mittelalter - fähige und unfähige Kaiser:
Gute Aufstellung Chris, aber bei einigen Dingen bist du meiner Meinung nach zu großzügig.

(09.10.2012 18:45)913Chris schrieb:  Heinrich II. - er hinterließ ein zentralisiertes, starkes Reich, nachdem es unter Otto II. und Otto III. geschwächt worden war.

Die beiden Ottos hatten auch hier wieder das Problem, dass sie sehr jung starben. Sie legten halt in den ersten Regierungsjahren den Fokus auf Italien. Dass es auch ihre letzten waren und dass sie zu einer genaueren Auseinandersetzung mit der Situation in Deutschland nicht mehr kamen ist nicht ihre Schuld.
Otto II. war von beiden noch fähiger (besteht ein Zusammenhang damit, dass er älter war?), er leistete schon einige gute Dinge, im Gegensatz zu seinem Nachfolger, der in einem Wolkenkuckucksheim lebte und auf eine unerreichbare Utopie hinarbeitete, ein Weltreich mit Sitz in Rom.
Deswegen bin ich mir auch nicht so sicher, ob Heinrich II. wirklich fähig war. Dass die Geschichtsschreiber überwiegend freundlich über ihn urteilen, könnte immerhin damit zusammenhängen, dass er die Kirche massiv unterstützte. Leistete er in Deutschland außer der Kirchenpolitik wirklich so viel bedeutsames oder war er einfach nur aufgrund seiner längeren Regierungszeit besser dran?

(09.10.2012 18:45)913Chris schrieb:  Adolf von Nassau - der "gute" Adolf in der deutschen Geschichte.Big Grin Er schaffte es, als kleiner Graf zu beginnen und als deutscher König zu enden. Aus dem Nichts baute er sich eine wenn auch kleine Hausmacht in Thrüingen und Sachsen auf, bevor er von den Fürsten unter Albrecht von Habsburg (der sich als ältester Sohn Rudolfs von Habsburg um sein Erbe betrogen fühlte) gestoppt wurde und in der Schlacht gegen Albrecht starb. Angesichts dieser Karriere ein fähiger Machtpolitiker, wenn auch vielleicht kein fähiger König, aber um das unter Beweis zu stellen, hätte er länger leben müssen...

Eben, und ob er ein fähiger König gewesen wäre, ist fraglich. Ich möchte es ihm nicht gänzlich absprechen, aber gewagt ist die These schon.

(09.10.2012 18:45)913Chris schrieb:  Ludwig IV.,, der Bayer - als König eher nicht vom Glück verfolgt, dafür als Dynast. Er schaffte es, sich gegen mächtige Konkurrenten und den Papst durchzusetzen und seinen Söhnen einige der wichtigsten Herrschaften im Reich zu verschaffen. Dass die dann nichts damit anzufangen wussten, ist nicht seine Schuld.

Bei ihm gilt das gleiche. Dass er Konkurrenten ausschaltete und seine Familie mit Machtpositionen versorgte (als König kein Problem), heißt noch nicht viel.

(09.10.2012 18:45)913Chris schrieb:  Maximilian I. - er stürzte das Kaiserhaus in endlose Schulden, die noch sein Enkel Karl V. abzuzahlen versuchte (bzw. eher nicht abzuzahlen versuchte), reformierte das Reich erneut, schuf die habsburgische Hausmacht und die Voraussetzungen für eine weitere Expansion der Habsburger (diese allerdings eher zufällig, durch die im Nachhinein ertragreiche Verheiratung seiner Kinder) und war einer der großen Förderer des Humanismus. Erster Rennaissancefürst auf dem Kaiserthron.

Er war zwar ein Renaissancefürst, aber du erwähnst ja selber die Schuldenberge und die Zufälligkeit, mit der er den Grundstein für das Weltreich der Habsburger lebte.

(09.10.2012 18:45)913Chris schrieb:  Karl V. - er wollte Universalkaiser werden, was er nicht schaffte. Er wollte ein Bewahrer des (katholischen) Christentums sein, was er nicht schaffte. Er wollte in die TRadition der kreuzziehenden Kaiser des Mittelalters eintreten, was er nicht schaffte. Trotz allem schaffte er es immer wieder, seine Gegner zu schlagen (Erfolge von oft nicht langer Dauer), und das fast 50 Jahre lang. Hartnäckig war er, das muss man ihm lassen. Fähig auch, aber die Zeitumstände standen einem dauerhaften Erfolg im Wege.

Ja, hartnäckig war er. Aber war er mehr als das? Anscheinend schaffte er ja eine ganze Menge NICHT.
Hinter mir im Regal steht die Biographie von Alfred Kohler, nach deren Lektüre ich hoffentlich mehr wissen werde.

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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RE: Mittelalter - fähige und unfähige Kaiser: - Maxdorfer - 13.10.2012 19:22
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