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Reisebericht Russland
19.09.2012, 11:54
Beitrag: #4
RE: Reisebericht Russland
Kleine Verschnaufpause, weil offensichtlich das Interesse groß , wie lernt man eine Russin kennen.

Ich war 1/ 2 Jahr nach meinem ersten Besuch wieder in Kaliningrad, hatte wieder und ebenfalls wieder mit Erfolg meine Danziger Visa-Quelle angezapft.
„ 3 .Weihnachtstag „ vereiste Straßen auf dem Weg durch Polen , es wird von Kilometer zu Kilometer kälter und kälter, In Danzig bereits Minus 25 Grad,
Quer durch das verschneite Ermland.

Dann Einfahrt in Kaliningrad, der Schnee dämpft alle Geräusche, die Schlaglöcher werden weicher, hastende Menschen in den Straßen, bepackt mit Paketen, Sylvesterabend. Gespenstisch sehen die Häuser in der gelblichen Beleuchtung aus.

Nun gab es zum damaligen Zeitpunkt sehr wenig Hotels in der Stadt Kaliningrad., 3 , allenfalls 4 Stück und das Problem bestand darin, dass ALLES ausgebucht war, die Russen sich wohl über das Neujahr in Hotels einquartieren um Sylvester zu feiern

Sylvester,und NeuJahr, Nowy god für sie ein noch größeres Fest ist als für uns Weihnachten,
Das Jahr würde dann so sein, wie es begann und wenn es fröhlich und ausgelassen begonnen hat, dann wird es das ganze Jahr so sein und nicht wenige Russen verschulden sich nur für dieses eine Fest..

Nun gut, mein Wagen war eher für die Sahara eingerichtet, als für eine Nächtigung bei Minus-Graden, in der Nacht auf Neujahr fiel das Thermometer dann auf Minus 32 Grad. Mein Bordwasser ist sowieso eingefroren und mein Gas strömt nur noch mit halbem Druck.
Keine Hotelbleibe und so stellt ich mich auf den Parkplatz direkt an das frühere Hotelschiff „Hansa“ das dort in einem Seitenarm des Pregels lag.

Ich war aus Danzig gekommen, die Grenzabfertigung sehr schleppend gewesen , vielleicht auch schon in freudiger Erwartung des Festes leicht vorgefeiert werden war,
Tagsüber hatte es geschneit, recht viel, und es war bereits 1 Uhr nachts geworden. .

Aus dem Hotelschiff klang Schlagermusik, ich wollte das Jahr lustig beginnen und stürzte mich in den Trubel.
Die Mädchen und Frauen hatten sich für den heutigen Tag besonders hüpsch gemacht, eine gefiel mir besonders (nein !!! auch die nicht )
Ich kam mit einem Deutschen, der dort in Kaliningrad arbeitete ins Gespräch: Für eine Nacht können Sie hier jederzeit etwas finden, das ist kein Problem, besonders Deutsche Männer stehen besonders im focus der Russinnen, aber für etwas seriöses muss man schon suchen.

Ach Nee, das war mir ja total neu.

Aus dem Hotel kommend sehe ich kaum die Hand vor Augen, so stark schneit es,
Wichtig war für mich, kein Alkohol zu trinken, um die Nacht in dem Wagen bei Minus 32 Grad lebend zu überstehen, mithilfe meiner Uhr, mit der ich mich alle 2 STD wecken ließ, um den Wagen zu starten und warm laufen zu lassen.

So verging die Nacht. Am anderen Morgen ca. 40 - 50 cm Schnee neu gefallen, Mein Wagen sprang ja gut an, trotz der Minusgrade und dann habe ich mindestens 5 anderen Wagen, die nicht ansprangen, Starthilfe gegeben, oder angeschleppt und dabei viele neue Bekanntschaften geknüpft und Einladungen für abends.

Ich komme gerade von einer dieser Einladungen zurück und will meinen Standplatz vom Vortag am Hotelschiff Hansa besetzen, da sehe ich an der Straße jene Schöne, die mir Tags zurvor bei der Party auf dem Schiff aufgefallen war, Kind an der Hand, Mutter an der anderen, die Mutter sucht eine Taxe und hält die Hand hoch.
(nein, diese Schöne wäre es auch nicht geworden)
Taxen, jeder DDR-Bürger kennt die private Mitnahme-Praxis in der Republik .
Ich halte, meine Schöne steigt mit Kind ein, die Mutter bleibt zurück.
Nein, Geld will ich keines haben, wieder dieses internationale Zeichen des Reibens Daumen und Zeigefinger.
Ich werde durch die Stadt gelotst, russisch ? learning by doing ist die Devise.

Wir halten vor einem Haus, „minutschko“ meine Schöne verschwindet, ich mit dem Kleinen, 2, vielleicht 3 Jahre alt alleine , eingemummt mit dicker Uschanka, der russischen Mütze .
.
5 Minuten vergehen, 10 Minuten, nicht nur ich werde unruhig, wo ist die Mutter ? Füchterliche Dinge gehen mit durch den Kopf, was soll ich machen, wenn die Mutter nicht mehr kommt ? zur Polizei gehen,?
Der Kleine wird unruhig, als ich den Motor für die Heizung starte.

Eine viertel Stunde ist vorbei, ich muss handeln und gehe in das Haus. Erdgeschoss, ich klingel an einer Wohnung , niemand öffnet, auf der rechten Seite Musik, es wird geöffnet und da feiert meine Schöne locker vor sich hin, tanzt und ist fröhlich.
Ach ja, wie Schuppen fällt ihr es aus den Haaren, habe ich da nicht etwas vergessen ?
Das war vielleicht ein Herzchen, lässt das Kind mit einem völlig Fremden alleine.
Allenfalls meine seriöse, distinguierte Ausstrahlung, wer weiß, wer weiß, Grund dafür war.
Ich hatte mich eigentlich mehr als nen ganz Wilden gesehen, bei dem den Frauen die Luft wegbleibt...Mist, wieder nix

Und es dauert dann immerhin noch weitere 10 Minuten, bis sich die Schöne bequemt, ihren Mutterpflichten nachzukommen.

Das vorangegangene Intermezzo hat dann wohl ihren Spiegel wieder ansteigen lassen und damit ihre Vergesslichkeit, ich Sie fast in den Wagen hineinheben musste, beim Aussteigen dann war es einfacher, da ging es runter.
Sicherheitshalber habe ich ihr dann das Kind auf dem Weg zu Ihrer Wohnung abgenommen.

Freundlich wurde ich auch mit einem Kuss auf die Wange und einem Dossvidanje verabschiedet und ich solle morgen wiederkommen zum Tschaj.
Mir erschien aber dieser Besuch doch etwas zu gefährlich und habe unangemeldet 2 Tage später den Besuch nachgeholt, und dort den Nachbarn ein paar Weihnachtssüssigkeiten und Apfelsinen für den Kleinen, meinetwegen auch für die Mutter gelassen. .

Ich habe dann Tage später meinen Wagen in Kaliningrad auf einem bewachten Parkplatz stehen gelassen und bin für 10 Tage mit Bekannten, die ich in Kaliningrad kennengelernt habe, in die Ukraine gefahren
(Hier beginnt das Ja) aber das ist eine ganz andere Geschichte, die keine Fortsetzung haben wird.

Doch, eine Fortsetzung kann ich schreiben, weil sie zum Thema passt. In den 3 Tagen nach nowy God entdeckte ich einen Laden, in dem Kleidungsreparaturen aller Art durchgeführt wurden, angefangen vom Besohlen der Schuhe bishin zur Reinigung, das ist eine gute Idee, allfällige Dienstleistungen, (Schumacher, Reinigung, Näharbeiten) zentral ausführen zu lassen.

(Gab es so etwas auch in der DDR ?)

Ich trug damals (man möge es mir verzeihen) Bundeswehr-Knobelbecher, eingepisst, damit sie sitzen ( Manta-Manta), die ließ ich besohlen, der Schuster nickte anerkennend über die Qualtität der Schuhe.
Und dann hatte ich noch meine „Pferdedecke“ das war eine dicke, gefütterte Jeans-Jacke, mit gaanz vielen Taschen und gaanz schön dreckig an den Ärmeln und gaanz schön schwer.
Und die ließ ich dann auch noch reinigen. Genauer gesagt: Kochwäsche !!!
Zum Glück musste ich nicht die Knöpfe abschneiden, wie es von Anderen verlangt wurde.
Und alles dauerte dann rd. 2 Stunden, und gebügelt wollte ich meine Pferdedecke auch nicht haben,

Und in diesen 2 Stunden des Wartens bin ich auch zum Tschaj eingeladen worden und die Gastgeberin wäre sicher versiert in der Tee-Zeremonie gewesen.
Wer also mit einer Russin dort anbändeln will, der muss nur eine Einladung zum Tee annehmen.

Er kann es aber auch ganz einfacher machen, eine Russin wird ihre Sympathie immer offen zeigen, direkt mit Blickkontakt , reserviert, stolz, aber immer offen.
Und die gleiche Höflichkeit erwartet sie auch. .
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Reisebericht Russland - krasnaja - 16.09.2012, 13:33
RE: Reisebericht Russland - krasnaja - 18.09.2012, 09:44
RE: Reisebericht Russland - krasnaja - 19.09.2012 11:54

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