Aber Untergang der Staufer - Aber was war mit den Welfen?
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06.02.2018, 00:36
Beitrag: #4
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RE: Aber Untergang der Staufer - Aber was war mit den Welfen?
(05.02.2018 17:58)Suebe schrieb: Zuerstmal, "eigentlich" sind die Welfen ausgestorben. Die Welfen sind tatsächlich - in männlicher Linie - im Jahr 1055 mit dem Tod von Welf III ausgestorben. Dieser Welf III war Herzog von Kärnten und Markgraf von Verona, welche mit seinem Tod wieder ans Reich gingen. Der restliche Besitz, bestehend aus Eigen (Allod) sowie Grafschaftsrechten in Altdorf, Norital, Lechrain, Vintschgau, Tirol und Unterengadin gingen an die Schwester von Welf III Kunigunde/Cunzia, welche damit zur "Erbtochter" des Geschlechts wurde. Kunigunde/Cuniza war mit Alberto Azzo II von Este, dem Erbauer der gleichnamigen Burg bei Este verheiratet, der durch diese Ehe zum Stammvater der "jüngeren Linie" der Welfen wurde. D.h. Azzo II ist der Stammvater der "eigentlichen", noch heute existierenden Welfen und damit auch des Herrn, der gelegentlich Mühe hat, sein Wasser zu halten. In zweiter Ehe war Azzo II mit Garsenda von Maine von Maine verheiratet, ebenfalls eine "Erbtochter", was Azzo dazu brachte, sich zum Grafen von Maine zu machen. Er konnte seinen Anspruch einige Jahre durchsetzen, verlor aber die Grafschaft 1072 wieder an den Herzog der Normandie. Der älteste Sohn von Azzo II (aus der Ehe mit Kunigunde), Welf IV od. Guelfo, wurde von Imiza von Gleiberg (Frau von Welf II, Mutter von Welf III und Kunigunde/Cuniza) nach Deutschland geholt, um das doch recht umfangreiche Erbe anzutreten (dass ihr Sohn Welf III etwas voreilig bereits dem Hauskloster Altdorf vermacht hatte). Der nach Deutschland geholte Welf IV / Guelfo heiratete (in zweiter Ehe) Ehtelinde von Northeim, Tochter des Herzogs von Bayern, Otto von Northeim. 1070 geriet Otto unter die Reichsacht, was Welf IV zum Anlass nahm, sich scheiden zu lassen (die Ehe war ohnehin kinderlos geblieben), worauf er von Heinrich IV prompt mit Bayern belehnt und damit zum Herzog gemacht wurde. In dritter Ehe heiratete er Judith von Flandern. Die beiden jüngeren Halbbrüder von Welf IV (aus der Ehe von Azzo II mit Garsenad von Maine), Hugo V und Fulco I, begründeten das eigentliche Haus Este, welches in der Folgezeit Ferrara, Modena und Reggio erwarb. Vertraglich geregelt wurde das Ganze allerdings erst später. Im Jahr 1154 schlossen die beiden Linien der Familie der Este, die eigentlichen Este und die Welfen – vertreten durch Heinrich den Löwen – einen Vertrag, welcher der jüngeren Linie den Besitz in Italien zusprach. |
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