Hat die (Mutter)Sprache Einfluß auf das menschliche Denken und Handeln?
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12.09.2012, 21:53
Beitrag: #21
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RE: Antideutsch sein
So, ich fang dann mal mit meinem Antwort-Marathon bei dir an.
(12.09.2012 13:09)Renegat schrieb: Ja, ich lese Krimis, allerdings deutsch übersetzt, nicht in der Originalsprache, die ist mir für Unterhaltung zu anstrengend. Ich habe nur Josephine Tey auf Englisch gelesen und das auch nur deshalb, weil nur vier ihrer sieben Krimis ins Deutsche übersetzt wurden, soviel nur nebenbei. Ich denke, skandinavische Krimiautoren hättest du sicher nicht vergessen- sie lassen einen irgendwie immer an Selbstmord denken, weil die Welt ja ohnhin schlecht ist. (Anders als Amerikanische Krimis: Dort sind nur die Psychopathen schlecht...) Aber ich glaube, hierzu müßten wir wieder einen neuen Thread aufmachen.... (11.09.2012 21:10)Renegat schrieb: Politikvergleich würde ich ausklammern. Ich weiß nicht, ob man aus der Politik Unterschiede im Umgang mit Problemen ableiten kann. Außerdem ist die Politik der Südländer Portugal, Spanien, Italien, Griechenland und Türkei ziemlich unterschiedlich. Hier habe ich mich wohl falsch ausgedrückt. Ich meinte nicht die poltischen Entscheidungen, sondern die Art und Weise, darüber im Parlament zu debattieren. Hör dir mal eine italienische Parlamentsdebatte an und versuche, sie dir auf Deutsch vorzustellen. (Oder umgekehrt). Es geht einfach nicht... (11.09.2012 21:10)Renegat schrieb: Außerdem ist man bei solchen Vergleichen sehr schnell beim Einfluß von Wetter und Klima und wie willst du das dann von der Sprache trennen? Gar nicht. Denn die Temperaturen und auch die Länge von Tagen und Nächten, Reize wie Vogelgesang etc. haben einen erheblichen Einfluss auf die neuronalen Verknüpfungen von Neugeborenen. Nur tue ich mich hier schwer damit, zu sagen, ob Sprache von der Temperatur /Tageslänge abhängt und diese äußeren Faktoren somit nur miitelbar auf die Wesensentwicklung einwirken oder ob beides gleichwertig seinen Beitrag zur Wesensentwicklung leistet. (11.09.2012 21:10)Renegat schrieb: Englisch ist eine weit verbreitete Zweitsprache. (11.09.2012 23:00)Bunbury schrieb: Ja, aber warum? Warum wird das Englische so begeistert aufgenommen, daß man hierzulande mittlerweile nicht einmal mehr Filmtitel ins Deutsche übersetzt z.B.? So habe ich das noch nie betrachtet. Mit englischen Muttersprachlern habe ich weniger Kontakt, eher mit Leuten, für die englisch auch Zweitsprache ist und die leichtere Verständigung habe ich bisher mit diesem Umstand in Zusammenhang gebracht. OT vor einiger Zeit habe ich mit meiner Tochter eine Busstädtereise nach Rom gemacht. Gleich im Bus haben wir eine junge Inderin im Alter meiner Tochter kennengelernt, die für ein Jahr in einer Softwareschmiede arbeitete und dabei ganz viel Europa kennenlernen wollte. Ganz witzig, wir hatten alle drei die gleiche Kamera. Jedenfalls haben wir Rom zu dritt erlebt und auf englisch, das ging soweit, dass ich im Hotelzimmer mit meiner Tochter weiter englisch gesprochen habe. Ob das aber mit einer einfacheren, leichteren Sprachstruktur zusammenhängt, weiß ich nicht. Englisch ist allgegenwärtig und dadurch, dass es die 1. Fremdsprache ist, die man ja relativ früh lernt, stärker im Gehirn verankert. [/quote] Ja, das verstärkt den Effekt sicherlich. Sprache ist ja etwas sehr dynamisches. Wenn eine Sprache häufiger gesprochen wird, wird sie auch von anderen leichter aufgefaßt und wiedergegeben. Dadurch gleichen sich aber auch die Lebensweisen immer weiter aneinander an- es wird eine zunehmende Amerikanisierung unserer Gesellschaft festgestellt. Vielleicht eben auch deshalb, weil es uns durch den Gebrauch des Englischen leichter fällt, diese Denkweisen nachzuvollziehen. Wodurch dann die Bereitschaft steigt, auch wieder Englisch zu sprechen... Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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