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Existenz-Probleme des Kleinadels im Spätmittelalter
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27.01.2017, 09:19
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Aguyar
Mochilero
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Beiträge: 531
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RE: Existenz-Probleme des Kleinadels im Spätmittelalter
(27.01.2017 09:18)Aguyar schrieb: (26.01.2017 22:05)zaphodB. schrieb: Veto- sowohl die Landwirtschaft als auch die sonstige mittelalterliche Erwerbstätigkeit war normalerweise sehr personalintensiv
der dramatische Bevölkerungsrückgang durch die Seuchen bedingte neben geringerer Nachfrage nach den erzeugten Produkten auch einen dramatischen Arbeitskräftemangel -Grundbesitz wurde dadurch weniger ertragreich -
Hinzu kam natürlich,dass die Pandemien auch sicherlich Auswirkungen auf den Handel mit den erzeugten Produkten hatten, was eine Distribution und damit Verwertung zusätzlich erschwerte.
Das gilt aber nur für die Epoche unmittelbar nach der ersten Pestwelle. Der Personalmangel äusserste sich im Übrigen auch dadurch, dass die adligen Grundbesitzer ihren Bauern erstmals gewisse Freiheiten und Privilegien gewährten, um ihre Hörigen zu halten. Diese Freiheiten wurden ihnen z.T. aber im Verlauf des 15. und 16. Jahrhunderts wieder genommen, was mit ein Grund für die spätmittelalterlichen Bauernkriege gewesen sein dürfte. In der Zeit, als der Existenzkampf - eigentlich ein regelrechter Überlenbenskampf - des unabhängigen Kleidadels (die Freiherren) seinen Höhepunkt erreichte, war das ausgehende 15. Jahrhundert und der Beginn des 16. Jahrhundert. Es war die Zeit von Franz von Sickingen und Götz von Berlichingen (zwei prominente Beispiele) und damit auch die Zeit der Beginn der Reformation. Und in dieser Epoche war der Bevölkerungsrrückgang aufgrund der Pestwellen wieder ausgeglichen, die Einwohnerzahlen der grossen Städte war im Schnitt höher als derjenige vor dem Ausbruch der ersten Pest. Die Pest hatte das existientelle Problem des Kleinadels lediglich vorübegehend verschärft, untergangen wäre er auch ohne den Schwarzen Tod. Der spätmittelalterliche Landesausbau (Rodung der letzten Wälder) ging ja ebenfalls - trotz Unterbruch durch die Pest - ebenfalls weiter.
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