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Die Expansion der Araber
25.10.2016, 13:29
Beitrag: #1
Die Expansion der Araber
Die Heere der Araber besaßen eine große Durchschlagskraft, was sie in mehreren gewonnenen Schlachten gegen byzantinische Truppen bewiesen. Hinzu kommt aber noch ein anderer wesentlicher Faktor: Die Araber kämpften für ein religiöses Ideal - den Islam - der ihnen im Koran das Wohlwollen Allahs zusicherte, wenn sie Krieg gegen Ungläubige führten. Erlitten sie den Tod im Dschihad, verhieß ihnen der Koran sogar das Paradies

Bei der Expansion der Araber in Vorderasien und Nordafrika greifen mehrere Komplexe ineinander. Die rasche Eroberung weiter Gebiete ist vor allem auf die Schwäche von Byzanz und die Faszination des neuen Glaubens zurückzuführen.

Gegen die Perser im Osten vermochte sich Byzanz nicht durchzusetzen, und nur mit ungeheuren Tributen an das Sassanidenreich wurden noch schwerere Verluste vermieden. Beide Reiche zermürbten sich gegenseitig so sehr, dass sie dem Ansturm der Araber im 7. Jh. nur wenig entgegensetzen konnten. An der oströmischen Westgrenze erschienen zudem Langobarden in Italien und Slawen auf dem Balkan, sodass Byzanz angesichts dieser zahlreichen Gegner nicht in der Lage war, den Arabern erfolgreich zu begegnen. Nach der entscheidenden Niederlage der Byzantiner im Jahr 636 am Jarmuk leisteten sie in Vorderasien und Nordafrika keinen ernsthaften Widerstand mehr. So konnten die Araber nahzu ohne Gegenwehr 635 Syrien und den Irak, 638 Jerusalem, 639/41 Ägypten und 643/47 Libyen und Tripolis besetzen.

Talentierte arabische Feldherren hat es sicher gegeben, aber nur im Verbund mit der Schwäche der beiden vorderasiatischen Großmächte - Byzanz und persisches Sassanidenreich - und der Anziehungskraft des Islam war eine so rasche Eroberung des Vorderen Orients in rund 30 Jahren möglich.

Hinzu kommt, dass viele Völker und Stämme unter byzantinischer Herrschaft nicht gerade glücklich waren, da sie - wie sich zeitgenössischen Quellen entnehmen lässt - oftmals von Steuereintreibern bis aufs Blut ausgepresst wurden. Die muslimischen Araber wurden daher vielfach sogar als Befreier vom byzantinischen Steuerjoch begrüßt und wenn eine Region erst fest in arabischer Hand war, behandelten die Araber die christliche Bevölkerung meist sehr tolerant. Sie durften ihren Glauben weiter ungehindert ausüben und mussten lediglich mit der Dschizya eine Kopfsteuer zahlen, die unter der vormaligen byzantinischen Besteuerung lag. - All diese Faktoren wirkten zusammen und so ist es zu erklären, dass die ohnehin brüchige byzantinische Herrschaft in Vorderasien und Nordafrika innerhalb weniger Jahrzehnte zusammenbrach und von Arabern übernommen wurde.

Erstaunlicherweise breitete sich auch die arabische Sprache rasch aus und die Ägypter vollzogen z.B. in relativ kurzer Zeit einen kompletten Sprachwechsel - und das, nachdem sie Jahrtausende ihre angestammte (alt)ägyptische Sprache verwendet hatten. In Persien konnte Arabisch allerdings nicht Fuß fassen. Dort blieben iranische Sprachen ma0gebend.
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Die Expansion der Araber - Dietrich - 25.10.2016 13:29
RE: Die Expansion der Araber - WDPG - 25.10.2016, 19:51
RE: Die Expansion der Araber - Triton - 25.10.2016, 20:20
RE: Die Expansion der Araber - WDPG - 26.10.2016, 22:40
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RE: Die Expansion der Araber - Arkona - 30.10.2016, 23:59
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RE: Die Expansion der Araber - Paul - 31.10.2016, 23:39

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