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Erzherzog Albrecht VI. von Österreich - Universitätsgründer und "Familienschurke"
20.08.2016, 18:22
Beitrag: #10
RE: Erzherzog Albrecht VI. von Österreich - Universitätsgründer und "Familienschurke"
(20.08.2016 15:43)Teresa C. schrieb:  Bei der Ehe des späteren Matthias Corvinus mit Elisabeth von Cilli ist keineswegs gesichert, ob die Ehe je vollzogen wurde. Es könnte sich dabei also auch nur um eine Verlobung gehandelt haben. Das Eheprojekt, denn mehr dürfte es letztlich nicht gewesen sein, war beendet, als Elisabeth von Cilli starb.

Das Masarelli-Vatikan Manuskript (Verfasser Theodoros Spandouanes) spricht explizit von "Heirat", nicht von "Verlobung": "die Tochter des Grafen von Cil" und seiner Frau heiratet "Mathias König von Ungheria". Ich sehe jetzt keinen Grund, die Angaben des Masarelli-Manuskripts anzuzweifeln, um so mehr, da Ungarn zum Mindesten theoretisch ein Lehen des Papstes war. Ob die Ehe tatsächlich vollzogen wurde (wenn dies nicht öffentlich geschah) ist natürlich eine andere Frage. Ich kenne jetzt allerdings keine Indizien dafür, weshalb dies nicht geschehen sein sollte.

Die Eheverhandlungen mit Podiebrad werden in die Jahre 1461 / 1463 datiert, die Heirat mit Elisabeth Cilli um das Jahr 1455, noch vor der Köngiswahl Mathias' 1458. Das Todesdatum von Elisabeth ist unbekannt.
Elisabeth von Cillis Herkunft sollte in machtpol. Hinsicht nicht unterschätzt werden. Ihr Vater stammte zwar lediglich aus dem slowenischen Geschlecht Cilli, ihre Mutter war aber die Tochter des serbischen Despoten Djuradj Brankovic (Serbien war damals selbständiges Fürstentum und nicht Teil von Ungarn) und dessen Frau Eirene Kantakouzene (aus der Familie des gleichnamigen byzantinischen Kaisergeschlechts).

(20.08.2016 15:43)Teresa C. schrieb:  Interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch, dass nach dem Vertrag von Wiener Neustadt / Ödenburg, natürliche Kinder von Matthias von der Erbfolge ausgeschlossen waren. Gab es etwa im ungarischen Königreich einen Präsenzfall dafür, dass bei Kinderlosigkeit auch ein natürlicher Sohn erbberechtigt war? Jedenfalls zeigt das Beispiel im Königreich Neapel in den 1450er Jahren, dass die Nachfolge eines illegalen Sohnes zumindest unter gewissen Voraussetzungen keineswegs unmöglich war. (Könnte Matthias erst als eine Folge seiner Eheschließung mit Beatrice von Aragon auf diese Lösung gestoßen sein, auch wenn sie selbst dies in der Folge nicht unterstützt hat?)

Dazu hätte es keine ungarischen Präzedenzfälle gebraucht. Wenn der Papst mitspielte, konnte man aussereheliche Kinder problemlos legitimieren lassen (z.B. Bernabo Visconti hat das beinahe am Laufemeter gemacht). Auch der Vater von Beatrix von Aragon (Neapel), Ferdinand I / Ferrante war ein legitimierter Ausserhelicher. Seine Mutter war entweder Vilardona Carlina oder Margarita de Hijar/Ixar.
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RE: Erzherzog Albrecht VI. von Österreich - Universitätsgründer und "Familienschurke" - Aguyar - 20.08.2016 18:22

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