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Historische Abweichungen von Fakten - wie weit darf das gehen?
19.07.2016, 00:08
Beitrag: #9
RE: Historische Abweichungen von Fakten - wie weit darf das gehen?
(11.07.2016 23:56)Sansavoir schrieb:  Ich denke aber, dass das Problem nicht nur beim Produzenten (Autor / Drehbuchautor, Regisseur) liegt, sondern auch beim Konsumenten (Leser, Filmgucker) liegt. Man ist halt nur bereit die Unterhaltung anzunehmen und nicht bereit, sich in Fachbüchern oder Fachzeitschriften zu informieren. Seit Dan Brown sind viele Leute überzeugt, dass Jesus und Maria Magdalena ein Liebespaar waren und Nachkommen hatten.

Das ist insofern ein schlechtes Beispiel, weil diese Geschichte nicht der Phantasie von Dan Brown entstammte und nicht nur in Sakrileg zu lesen ist. Der hat sie nur aufgegriffen. Ich kenne auch andere Bücher, die diese Geschichte aufgreifen. Auch z.B. der Roman "Die Kinder des Grals" von Peter Berling beschäftigt sich mit den Nachkomemn von Jesus und Maria Magdalena und ist ungefähr 15 bis 20 Jahre älter als Browns Machwerk. Das meiste, was Brown schreibt, hat er aus einem Buch abgekupfert, das als Sachbuch Forure machte- "Der heilige Gral und seine Erben". Hier sind zwei Journalisten und ein dritter Autor einem großen Betrug aufgesessen. Es ist gar nicht so einfach, diese Theorie zu widerlegen- sie hat schon so weite Kreise gezogen, dass man, wenn man nach den Hintergründen sucht, doch immer wieder genau auf diese Behauptung stößt- und sie geht weit über dieses eine Buch hinaus.


Ich würde aber nicht ganz so hart mit den ganzen Romanen ins Gericht gehen. Auch die klassischen Autoren haben nicht geschrieben, um die objektive Wahrheit für alle Zeiten festzuhalten. Ein Julius Caesar hat seinen gallischen Krieg nicht objektiv geschildert.
Jeder Mensch, der etwas erzählt, verfolgt eine Absicht. Und selbst eine sachliche Darstellung ist niemals die Wahrheit- auch der sachlichste Autor wird nur die Dinge erwähnen, die er für relevant hält- und hat damit schon die Wahrheit verfälscht.
Viele Romane sind doch nur Versuche, das weggelassene zu ersetzen- und zwar nach den maßstäben der Zeit, in der der Roman geschrieben ist.

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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RE: Historische Abweichungen von Fakten - wie weit darf das gehen? - Bunbury - 19.07.2016 00:08

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