Neue Thesen zu Troja in der NZZ
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30.05.2016, 15:28
Beitrag: #56
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RE: Neue Thesen zu Troja in der NZZ
Wenn es keine Invasion und keine Einwanderung gab, wie hat sich die indogermanische Sprache dann ausgebreitet?
Man beschließt doch nicht einfach mal, eine andere Sprache zu lernen, nur weil die Nachbarn sie sprechen. Handel wäre eine logische Erklärung, aber auch für weitreichenden Handel fehlen die archäologischen Spuren. Und wenn es keine Einwanderung und keine Invasion gab- warum setzte sich dann genau diese Sprache durch? Was hatte sie, was die anderen Sprachen nicht hatten? Welche Umwälzung hat es gegeben, die zu dieser Änderung führte? Da muss ja etwas passiert sein, dass dazu führte, dass eine Sprache den anderen überlegen war. Eine andere Lebensweise, für die in den vorherrschenden Sprachen die Worte fehlten, so daß man sie aus einer anderen Sprache entnehmen mußte? Von den britischen Inseln sind mehrere Ausbreitungs- und Rückzugswellen bekannt, die ihre ursache vor allem in Klimaschwankungen hatten. Da gibt es Hinweise, dass äußere Umstände (vermutlich ein Vulkanausbruch auf Island) zu einer Verknappung von lebenmitteln führten und somit erste Verteilungskriege auslösten und einen ersten Rückzug mesolithischer Gruppen zur Folge hatten. Aber bisher hielt ich das für ein lokal begrenztes Phänomen. Wenn aber schon mesolitihische Gruppen indogermanische Sprachträger waren, wie Paul es vermutet, dann muss in diesen Gruppen ja etwas passiert sein, wodurch sich die lebensweise änderte. Aber auch das läßt sich doch archäologisch nicht über das ganze Gebiet nachweisen, oder? Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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