Das Jahr 1968 in Ost und West
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13.05.2016, 13:16
Beitrag: #17
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RE: Das Jahr 1968 in Ost und West
(12.05.2016 19:13)Suebe schrieb: Der Knackpunkt des Jahres 1968 in der DDR, überhaupt im Ostblock war ja zweifellos der Einmarsch in der CSSR zur Beendigung des "Prager Frühlings". Tatsächlich hielt sich lange das Gerücht, DDR Soldaten seien am Einmarsch beteiligt gewesen. Dies ist auch um 1.55 Uhr morgens vom tschechoslowakischen Runkfunk so berichtet worden. Hier kann man das nachhören: http://www.rozhlas.cz/historie/1968/_zprava/482064 Dort wurden auch von Soldaten der "deutschen demokratischen Republik" (unabgekürzt) gesprochen, die die Staatsgrenze überschritten hätten. Der Rundkfunk war zu dem Zeitpunkt noch nicht in sowjetischer Hand und berichtete weiter. Die tatsächlichen Ereignisse waren wie folgt: Die NVA leistete den Sowjets auf DDR Boden logistische Unterstützung, überschritt aber die Grenze nicht. Dies aus Gründen, dass dies bei der tschechischen Bevölkerung eben Erinnerungen an den März 1939 wecken könnte. Gleichzeitig konnte man sich so aber als mitintervenierende "Brudernation" bezeichnen. Ulbricht, ausserhalb der Sowjetunion wohl der schärfste Befürworter der Intervention, hat so wohl das Ei des Kolumbus gefunden, aber eben nicht ohne den höhnischen Kommentar aus dem Westen. Und natürlich hat in der gewaltigen Mehrheit der tschechoslowakischen Bevölkerung das nichts an der Beurteilung des Geschehenen geändert - Viele Graffitis schrieben die SSSR (tsch. UdSSR) mit SS-Runen... Kann man hier nachsehen (etwas runterscrollen) http://www.myjsmetonevzdali.cz/temata/pr...ke-smlouvy Den Hauch der Legitimation für die Intervention, an der übrigens Rumänien nicht teilnahm, stellte der sogenannte Einladungsbrief dar - in dem Brief wurde behauptet, der Parteiführung sei die Kontrolle entglitten und die Presse sei in die Hände der Konterrevolution gelangt. https://de.wikipedia.org/wiki/Einladungsbrief Es waren ZK Mitglieder - was eigentlich nicht so "hoch". Von diesem Schreiben ist aber kaum mehr zu halten, als der Zustimmung Háchas zum Protektorat 1939 - es hätte wohl eines Beschlusses der Regierung oder der Partei insgesamt bedurft, um wirklichen Legitimation für militärische Intervention. Eine reine Alibiübung. |
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