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Filme mit historischem Hintergrund
25.01.2016, 19:35
Beitrag: #10
RE: Filme mit historischem Hintergrund
Julius Caesar

[Bild: Caesar.jpg]

Inhalt:

Im Jahr 82 v. Chr. wird der junge Julius Caesar in Rom von Sulla, dem Diktator, verhaftet. Seine Mutter Aurelia bittet Sulla, Caesar wieder aus dem Gefängnis frei zu lassen. Nach seiner Entlassung muss er aber wegen einer erneuten Verfolgung fliehen. Pompeius, der Schwiegersohn und Anhänger Sullas, ist ihm bei der Flucht behilflich. Erst nach dem Tod Sullas kehrt Caesar nach Rom zurück.

Dieser 2-Teiler Julius Caesar berichtet über das Leben einer der wichtigsten Persönlichkeiten der Antike. Der Film gibt den Zuschauer gute Einblicke seines Aufstrebens als römischer Politiker und Feldherrn.
Der Film konzentriert sich mehr auf die persönliche Entwicklung Caesars als auf viele Schlachten und barbarische Kampfszenen.

Doch muss ich zugeben, dass ein Teil der römischen Geschichte überspringen wurde, wie z. B. die Bildung des Ersten Triumvirat von Caesar, Pompeius und Crassus. Doch wird dem Zuschauer den Eindruck vermittelt, das der Film die Politik in Rom sehr gut wieder gibt in Hinsicht der verschiedenen Senatssitzungen.
Gut gelungen hierbei ist das Zusammenspiel der militärischen Entwicklung und die persönlichen Tragödien der Hauptfigur, besonders bei der Szene wo Caesars Tochter Julia stirbt. Als Caesar davon erfährt, bekommt der Zuschauer einen Einblick in die Gefühlswelt dieses Machtmenschen und kann seine Trauer auch nachvollziehen.

Für mich ist Caesar eine der beeindruckendsten Gestalten der Antike. In einem fast Vierteljahrhundert dauerte der Aufstieg zum Alleinherrscher über das römische Weltreich. Als Heerführer eroberte er Gallien und führte seine Truppen bis auf die britischen Inseln.

In Rom herrschte zuerst der skrupellose Tyrann Sulla, nach seinem Tod dann noch später die intriganten Adliegen Crassus und Pompeius, die seinen ehrgeizigen Plänen im Weg standen.

Jeremy Sisto als Hauptdarsteller fand ich okay. Auch Heino Ferch hat mich in seiner Rolle als Vercingetorix überzeugt. Ich stelle es mir auch vor, dass er mit seinem Auftreten genau dem entsprach, wie man sich einen Gallier vorstellt.

Uli Edel, der hier auf dem Regiestuhl im Jahr 2002 Platz genommen hat, hat hiermit ein Film geschaffen, der sich allemal sehen lassen kann, bis auf einige Mängel:

Das römische Staatswesen wird in Hinsicht der Dramatisierung vereinfacht dargestellt. Auch das als „Erstes Triumvirat“ bezeichnete Bündnis wird nicht deutlich hervorgehoben, denn Caesar, Pompeius und Crassus haben das Bündnis geschlossen. Diese Begebenheit ist in der Geschichte von entscheidender Bedeutung für Caesars Machtfülle.

Was hier auch nicht so passt, ist, dass Sulla während seiner Amtszeit in Rom an einem Blutsturz starb, sondern erst nach seiner Abdankung auf seinem Alterssitzes bei Puteoli erst im Jahr 78 v. Chr.

Auch nehme ich jetzt nicht an, dass Pompeius und Caesar gleichzeitig Konsuln waren, denn viele Senatoren widersetzten sich Caesars Ambitionen, denn sie billigten auf keinen Fall seine Feldzüge, wobei er mit großer Brutalität vorging. Das Triumvirat hatte sich aufgelöst. Lt. Plutarch hatten im Gallischen Krieg Caesars eine Million Gallier ihr Leben verloren und eine weitere Million Menschen wurden versklavt.

Caesars Aufenthalt in Iberien, und seine hierdurch erworbenen Fähigkeiten als Militärbefehlshaber, werden völlig ignoriert.

Cato wird auch in den ersten Szenen des Films als Senator und reifer Mann dargestellt, jedoch wurde er nach Caesar geboren. So wäre Cato in den Sulla-Szenen von 82 v. Chr. korrekt als Kind darzustellen, keineswegs als Senator.

Entgegen der Historie betritt Kleopatra den Palast von Alexandria im Film als Sklavin verkleidet, oha! und dabei hatte Ptolemaios den Palast abgeriegelt, um seiner Schwester den Zutritt zu verwehren. Sie musste sich in einen Sack geschnürt hineinschmuggeln lassen.

Was ich noch im Film vermisste, war, das Caesars Adoptivsohn Octavian, Marcus Licinius Crassus noch Cicero vorkamen bzw. letzterer nur sehr kurz am Rande, Gerade diese Personen stellten Schlüsselfiguren in Cäsars politischem Leben dar.

Eine kleine Ergänzung lt. Wikipedia:

3,5 Millionen US-Dollar wurden für die detailgetreue Replik des Forum Romanum ausgegeben, insgesamt betrugen die Produktionskosten 20 Millionen US-Dollar, wodurch der Film eine der teuersten Fernsehproduktionen überhaupt wurde.

Für Richard Harris war es seine letzte Rolle, er starb kurz nach der Fertigstellung des Films. Im Abspann steht daher „In Memory of Richard Harris“.

LG Aurora

Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben.

Marcus Tullius Cicero
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RE: Filme mit historischem Hintergrund - Aurora - 25.01.2016 19:35

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