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Der Rheinbund
11.10.2015, 14:48
Beitrag: #23
RE: Der Rheinbund
Zitat:im Großherzogtum Frankfurt wird das franz. Vorbild 1:1 übernommen

und zwar 1810 mit dem "Höchsten Organisations-Patent der Verfassung des Großherzogtums Frankfurt "
Was sicher auch am Großherzog,nämlich Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg lag.

Dalberg war Anhänger des Febronianismus und stand bereits als kurmainzischer Statthalter Erfurts (1771–1802) den Ideen der Aufklärung nahe.Er war dort unter dem Namen 'Baco di Verulam' Mitglied des Illuminatenordens und 'Präfekt' der Illuminaten in Erfurt. und hatte rege Verbindungen zu Weimar.Das ganze aüßerte sich in den während seiner Statthalterschaft erfolgten Neuorganisation der Universität und Projekten zur Förderung der Volksbildung und der Wohlfahrt.
Am 25. Juli 1802 wurde er als Nachfolger Karl Josephs von Erthal auch der letzte regierende Kurfürst-Erzbischof von Mainz , wpbei Mainz zu dem Zeitpunkt bereits französisch war und sich die Regentschaft nur auf die rechtsrheinischen Gebiete beschränkte.
Im Prinzip versuchte er auch die Politik Erthals, deren Ziel eine katholische deutsche Nationalkirche war fortzusetzen.
letztlich stand die katholische Kirche in Deutschland in Gefahr durch die Auflösung der geistlichen Fürstentümer im Machtpoker zwischen den Interessen Preußens,Österreichs und Frankreichs unter die Räder zu kommen, zumal die größeren Mittelstaaten wie Bayern oder Hessen auch kein Interesse an deren Erhalt hatten.
Daher bemühte sich Dalberg um die Schaffung des Amtes eines Fürstprimas und Erhalt eines zugehörigen Staates,der als Sprachrohr katholischer Interessen innerhalb eines wie auch immer gearteten Fürstenkollegs dienen sollte. Der Reichsdeputationshauptschluss übertrug im Jahre 1803 auch die Ämter des Mainzer Kurfürsten, des Reichserzkanzlers, des Erzbischofs von Mainz und des Primas für Deutschland von Mainz auf das Bistum Regensburg, das Dalberg übertragen wurde. Sein Problem warjedoch ,das ihm das offizielle Placet der Kurie dazu versagt blieb Er erhielt vom Papst zwar das Pallium, nicht aber die Aufnahme des Titels eines „Primas Germaniae“ in die Bulle, sondern lediglich die mündliche Zusage des Papstes, dass er zur Führung des Titels berechtigt sei. Dadurch stand Dalbergs Staat und Status auf einer schwachen Grundlage -ein Grund,warum Dalberg auf Napoleon setzte .
um dies zu bekräftigen wählte Dalberg Napoleons Onkel, Kardinal Joseph Fesch, im Jahre 1806 zu seinem Koadjutor, ohne dass eine Zustimmung der entsprechenden kirchlichen Gremien vorlag.was ihm selbst von Freunden schwer verübelt wurde. Bei der Schaffung des Rheinbundes trat Dalberg folgerichtig als ehemaliger Erzkanzler des Reiches und nunmehriger Fürstprimas an die Spitze des neuen Staatengebildes, was sicherlich unter den damaligen Verhältnissen eine politische Notwendigkeit war Seine enge Verbindung mit Napoleon brachte ihn allerdings vor dem Hintergrund von dessen Konflikt mit dem Papst und der gleichzeitig aufkeimenden antifranzösisch orientierten Nationalbewegung in Deutschland in Misskredit bis zum Vorwurf des Verrats.
Trotz der engen Bindung übergab Napoleon 1810 Dalbergs Fürstentum Regensburg an Bayern, um sich das Land als Verbündeten gegen Österreich zu sichern
Zum Ausgleich erhielt Dalberg das neugebildete Großherzogtum Frankfurt, welches ohne Beziehung zu seiner geistlichen Würde als Erzbischof und Fürstprimas stand.Residenz dieses 1814 wieder aufgelösten Staates war übrigens nicht Frankfurt sondern Aschaffenburg.
Das Erzbistum Mainz dessen geistliches Oberhaupt Dalberg war blieb zwar formal bestehen, doch losgelöst davon existierte nun noch das von Napoleon neu geformte linksrheinische Bistum Mainz mit Bischof Joseph Ludwig Colmar an der Spitze.
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Der Rheinbund - Suebe - 08.07.2015, 20:42
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