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Hitler und die deutsch-französische "Erbfeindschaft"
04.03.2015, 14:39
Beitrag: #1
Hitler und die deutsch-französische "Erbfeindschaft"
Hallo zusammen,
folgender Auszug aus "Mein Kampf" ist gegeben:

Zitat:"Erst wenn dies in Deutschland vollständig begriffen sein wird, daß man den Lebenswillen der deutschen Nation nicht mehr bloß in passiver Abwehr verkümmern lässt, sondern zu einer endgültigen aktiven Auseinandersetzung mit Frankreich zusammenrafft und in einen letzten Entscheidungskampf mit deutscherseits größten Schlußzielen hineinwirft: erst dann wird man imstande sein, das ewige und an sich so unfruchtbare Ringen zwischen uns und Frankreich zum Abschluß zu bringen [...]"

Aufgabenstellung: Lesen Sie das Zitat aus Adolf Hitlers "Mein Kampf" und beantworten Sie die Fragen.

1. Erläutern Sie die Motivgrundlage Hitlers bezüglich seiner Sicht des deutsch-französischen Verhältnisses. (4 BE)


Zitat:Hitler vertritt die Auffassung einer deutsch-französischen „Erbfeindschaft“, die seiner Ansicht nach bereits seit langer Zeit andauert. Er ruft zu einem Angriffskrieg gegen Frankreich auf, um die angebliche Feindschaft – das jahrhundertelange „Ringen“ (Z. 5) – ein für alle mal durch einen Sieg über Frankreich und die anschließende Unterwerfung zu beenden.

2. Erörtern Sie, ob das angesprochene "ewige Ringen" auf geschichtlichen Tatsachen beruht. (9 BE)


Ausführung (eine dialektische Erörterung war nicht erlaubt):

Zitat:Bis zu den napoleonischen Koalitionskriegen wurden die Konflikte in Europa in der Regel zwischen den verschiedenen Adelshäusern ausgetragen. Erst mit dem Aufstieg des Nationalismus entstanden zu jener Zeit erste Ressentiments gegen die deutsche bzw. die französische Nation, in Frankreich nahmen diese nach der vernichtenden Niederlage Napoleons im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts rasch zu. Im französischen Volk entstanden immer größere Feindseligkeiten gegen die Deutschen, die französische Regierung versuchte schließlich das Volk zu beschwichtigen, indem die alte Idee vom Rhein als natürlicher Grenze Frankreichs wieder ins Spiel gebracht wurde. Es entstand die Rheinkrise, die wiederum auf der deutschen Seite zu einer Nationalisierung der Massen führte, die sich insbesondere in der „Rheinliedbewegung“ niederschlug. Spätestens bis zum deutsch-französischen Krieg hatte sich die gegenseitige Rivalität zu einem Mythos – jenem von der „Erbfeindschaft“ –entwickelt, welcher in Frankreich nach der Niederlage gegen Deutschland weiter zunahm und auch die beiden Weltkriege „befeuerte“. Hitler hat also Unrecht, denn die gegenseitigen Ressentiments und der gegenseitige Wettstreit Deutschlands und Frankreichs entwickelten sich erst mit dem anschwellenden Nationalismus ab dem 19. Jahrhundert. Von einem „ewigen Ringen“ kann also kaum gesprochen werden.

Alles 1:1 aus meiner letzten Klausur (Gymnasium, Bayern) übernommen. Der teilweise etwas holprigen Sprache bin ich mir bewusst, es geht mir um den Inhalt. Wie viele Punkte (BE) hättet ihr mir jeweils gegeben?

Danke für die ehrlichen Antworten!

Grüße
Christoph
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Hitler und die deutsch-französische "Erbfeindschaft" - christoph - 04.03.2015 14:39

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