1095 Jahre deutscher Föderalismus
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12.11.2014, 18:56
Beitrag: #2
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RE: 995 Jahre deutscher Föderalismus
Ich denke, man müsste erst mal unterscheiden zwischen "echten" Staatenbünden wie dem HRR und nur auf dem Papier aus verschiedenen Staaten bestehenden Bündnissen wie z.B. der Sowjetunion.
Ein Austritt aus der Union der sozialistischen Sowjetrepubliken (!) war ja de facto nicht möglich. Aber schon in der Frühzeit des HRR wechselte z.B. Lothringen mehrmals zwischen Frankreich/Westfränkischen Reich und dem damals noch Ostfränkischen Reich hin und her. Spätestens seit 1648 war das HRR ein echter Bund unabhängiger Staaten, die nur des Vorteils wegen (und vielleicht auch wegen der Tradition) im Reich verblieben. Diese Entwicklung begann m.E. im Interregnum, eventuell auch schon unter Friedrich II. Die Schweiz war mal so ein Staatenbund, nach dem Sonderbundskrieg wurde sie ein Bundesstaat. Die Niederlande haben eine ähnliche Entwicklung hinter sich. Die USA sind ein Zwitter. Auf dem Papier sind das 50 Staaten, die in einem Bund sind, realiter jedoch wurden viele Staaten erst durch den Gesamtbund gegründet. Durch die intensive Verflechtung der 50 Staaten untereinander und das Gefühl der nationalen Einheit ist ein Austritt eigentlich nicht möglich, rein rechtlich gesehen wäre er das aber. Großbritannien ist im Grunde auch ein Staatenbund, durch das gemeinsame Königtum zusammengehalten, in der Realität (wie das schottische Referendum gezeigt hat) auch durch ein nationales Einheitsgefühl sowie durch die Nachteile, die die Vorteile eines Austritts überwiegen (wieder siehe Schottland, aber z.B. auch Wales). VG Christian |
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