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Presseschau : Ende der Bronzezeit
12.10.2014, 20:58
Beitrag: #21
RE: Presseschau : Ende der Bronzezeit
(12.10.2014 20:38)Avicenna schrieb:  Ich gebe dir insofern recht, dass es für eine gewisse Zeit ein "Machtvakuum" gegeben haben muss, in dem es nicht mehr so geordnet zuging wie vorher. Auf der anderen Seite sind solche Chaossituationen nicht mit denen von heute vergleichbar, dafür waren die Räume viel zu dünn besiedelt (auch wenn von einer damaligen "Überbevölkerung" gesprochen wird) und es war auch in "geordneten" Zeiten sicher abenteuerlich genug, Handel zu treiben. Auf jeden Fall muss es ja weitergegangen sein, es wurde weiter gehandelt und auch weitergeschrieben, denn ohne kommen die Krämer ja nicht aus - denen haben wir ja die Zahlen und die Schrift letztlich zu verdanken.

Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich mal in einem Buch über troja (nein, nicht dem von Zangger) gelesen, daß die Keramik, die in jüngeren Fundschichten als der Bronzezeiot gefunden wurde, handwerklich nicht mehr so ausgefeilt gewesen ist, nicht mehr so fein, was als Kultureinbruch gewertet wurde. Funde jener Zeit waren dann "lokaler", Gegenstände waren eher aus Rohstoffen aus der Region als von sehr weit her- und das war glaube ich, das, was die späte Bronzezeit charakterisierte- daß Materialien nicht dort verarbeitet wurden,woher sie stammten, sondern mit großer Kunstfertigkeit an völlig anderen Orten verabreitet wurde. Am Ende der Bronzezeit stand zwar dann das Know-How noch zur Verfügung, nicht aber die Rohstoffe- und so ging dann allmählich das Wissen verloren und wurde durch neues ersetzt.

(12.10.2014 20:38)Avicenna schrieb:  Am Ende der dunklen Zeit, so um das Ende des 9. Jhd. rum, war die Bronzezeit in diesen Gebieten praktisch beendet und die Verwendung des Eisens hatte sich etabliert. Es musste also etwas passiert sein, nur haben wir bisher sehr wenig Schrifliches über diese Zwischenzeit gefunden, was auch nicht unbedingt verwundert, da ja erst seit relativ Kurzem danach gesucht wird und es immer wieder die unterschiedlichsten Gründe gibt, an bestimmten Orten nicht graben zu können oder zu dürfen.
Wie dunkel es zu dieser Zeit in der Levante und dort v.a. auch bei den Phöniziern war, die ja nach wie vor die wichtigste Handelsmacht im Mittelmeerraum waren, weiß ich noch nicht.

Ich glaube nicht, daß man sehr viel schriftliches finden wird aus jener Zeit. Ich denke, daß in den Jahren, die auf das Ende der Bronzezeit folgen, noch viele Wanderungen stattfanden, und daß in jener Zeit die mündliche Überlieferung dominierten. Erst als sich der Sturm gelegt hatte, wurden wieder Schriften in größerem Umfang verfaßt. Es könnte zwar durchaus vereinzelte Schriften geben- aus Ägypten sind ja welche bekannt- aber für ein umfassendes Bild reicht das nicht.


(12.10.2014 20:38)Avicenna schrieb:  zu dem Zeitpunkt hatte ich noch nicht den anderen 3D gelesen bzw. deine Sicht dazu. Ich sehe das ähnlich, allerdings auch aus dem Grund heraus, weil genau im Gebiet der Hethiter die Technologie der Eisenherstellung am weitesten fortgeschritten war bzw. dort überhaupt für diesen Teil der Welt erfunden wurde. Und irgendwie muss dieser "Technologietransfer" ja vonstatten gegangen sein. Ob der Beginn des Übergangszeitalters dann im griechischen Raum zu verorten ist, kann ich noch nicht einschätzen, genausowenig, ob zuerst die Seevölker oder das Eisen kam. Meine Vermutung - die praxistaugliche Eisenverhüttung kam mit den Seevölkern.

Oder aber die Seevölkerinvasion beschleunigte die Eisenverhüttung enorm- man mußte etwas neues haben, um dem Sturm Einhalt zu gebieten. Eine Art bronzezeotliches Wettrüsten, sozusagen. Aber das ist eine nette Spekulation...


(12.10.2014 20:38)Avicenna schrieb:  Vielleicht gab es dort auch schon einen früheren "Technologietransfer" was das Eisen betrifft. Es gab ja durchaus Kontakte der Hethiter auch nach Ägypten - hier sei z.B. auf die Schlacht von Kadesch (1274 v. Chr) verwiesen. Aber das sei erstmal dahingestellt.

Mit dem Trojanischen Krieg als "singulären" Punkt bei dieser ganzen Thematik, kann ich mich durchaus anfreunden, denn es liegt irgendwie auf der Hand, dass dort und damals Entscheidendes in Gang gesetzt wurde.
Allerdings haben wir es auch hier wieder mit mehreren Unwägbarkeiten zu tun, die in dem anderen 3D z.T. auch schon angesprochen wurden.
- gab es Homer
- wenn ja, wann hat er gelebt, taugt er noch als verlässliche Quelle
- hat er die Ilias überhaupt verfasst (es gibt Hinweise, dass sie aus der Feder eines Westslawen stammen soll...Wink)
- gab es den Trojanischen Krieg in den beschriebenen Dimensionen tatsächlich
- wann war der Trojanischen Krieg? die Vermutungen darüber variieren ja auch um fast 200 Jahre

Ja, Agamemnon hat gewonnen ... und er war Mykener.
Aber das passt wahrscheinlich alles besser wieder in den anderen 3D.Smile

Ja, tut es. Smile

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RE: Presseschau : Ende der Bronzezeit - Bunbury - 12.10.2014 20:58

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