Antwort schreiben 
 
Themabewertung:
  • 0 Bewertungen - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Wüstungen, Geisterstädte, strukturschwache, dünn besiedelte Gebiete
26.09.2014, 10:53
Beitrag: #19
RE: Wüstungen, Geisterstädte, strukturschwache, dünn besiedelte Gebiete
(26.09.2014 00:52)Sansavoir schrieb:  Heute (bzw. gestern) war ich mal in Brandis, einer kleinen Stadt mit fast 10.000. Ew. im "Speckgürtel" von Leipzig. Dort steht ein Schloss, das Anfang des 18. Jh. nach Plänen des Leipziger Architekten und Baumeisters David Schatz vollendet wurde. David Schatz (1668–1750) war ein bedeutender Architekt der Schlossbaukunst und des Gartenbaus, der in Leipzig lebte, aber dessen Schaffen sich über den gesamten mitteldeutschen Raum erstreckte. Ein Mann, der anderswo sicher nicht bekannt ist, aber dessen Wirken im heutigen Sachsen und Sachsen-Anhalt noch sichtbar ist und dessen noch erhaltene Bauwerke inzwischen hohe Wertschätzung genießen. So das Schloss in Brandis, eine lange nicht beachtete Sehenswürdigkeit, die um 2000 dem Zerfall nah war.

Nach 1945 war viele Jahre die Stadt Leipzig der Eigentümer des Schlosses. Sie betrieb dort bis ca. 2000 ein Alters- und Pflegeheim. Danach begannen umfangreiche Sanierungsarbeiten und seit einigen Teilen kann man in Teilen des ehemaligem Schloss wohnen. Wie die Wohnungen von innen aussehen, was sie kosten und inwieweit man Ruhe vor dem Nachbar hat, kann ich nicht sagen. Ich finde nur dieses Konzept der Nutzung sinnvoll, es wird Wohnraum geschaffen und Kulturgut erhalten, zwei Fliegen mit einem Schlag. Die Sanierung ist noch nicht vollendet, ich hoffe, dass dies in den nächsten Jahren gelingt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Br...Sachsen%29

Das ist ein sehr schönes Beispiel, Sansavoir. Es ist geradezu ein Paradebeispiel, was man machen kann, wenn die Lage stimmt.

Du schreibst es ja, Speckgürtel Leipzig, gute Verkehrsanbindung und dann liegt das Schloß noch mitten im Städtchen am Marktplatz.
Die Infrastruktur im Ort selbst habe ich nicht gegoogelt, aber die Wohnungspreise und -schnitte. Die Preise für die Wohnungen haben Westniveau, ob sich das für Kapitalanleger rechnet, hängt von den Mieten in und um Leipzig ab. Ich könnte mir vorstellen, dass die Region um Leipzig insgesamt mit mittleren, westdeutschen Großstädten vergleichbar ist.
https://www.das-baudenkmal.de/denkmalsch...wohngefuhl
http://www.rendite-invest.de/wohnungen.h...1/g181.htm

Also kein Niedergang und abgelegen schon gar nicht. In solchen Lagen findet sich immer eine Nutzungsmöglichkeit für alte Gebäude. Kommt die Investition wieder rein, weil die Lage stimmt und es Nachfrage gibt, kann man sogar innen vollständig entkernen und im Neubaustandard erstellen.

Das ist aber keine Lösung für die vielen Schlösser, Gutshöfe, Klöster in abgelegenen Regionen. Denn was nützt die liebevollste und teuerste Sanierung, wenn das Gebäude nachher wieder leersteht oder nur sporadisch genutzt wird.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Amelungsborn Das gesamte Klosterensemble ist liebevoll saniert worden. Es liegt aber sehr sehr abgelegen im Bergland. Es gibt keine ständigen Bewohner sondern nur sporadische Nutzung als Tagungsstätte. Das ist schon traurig aber dauerhaft wohnen möchte ich da auch nicht.
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Antwort schreiben 


Nachrichten in diesem Thema
RE: Wüstungen, Geisterstädte, strukturschwache, dünn besiedelte Gebiete - Renegat - 26.09.2014 10:53

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste

Kontakt    |     Startseite    |     Nach oben    |     Zum Inhalt    |     SiteMap    |     RSS-Feeds