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Wüstungen, Geisterstädte, strukturschwache, dünn besiedelte Gebiete
15.09.2014, 11:42
Beitrag: #1
Wüstungen, Geisterstädte, strukturschwache, dünn besiedelte Gebiete
Es gibt in D strukturschwache, dünn besiedelte Gebiete. Mich interessiert
1. Wo sind die?
2. Warum sind sie so dünn besiedelt, war das schon immer so oder ist das ein aktueller Trend?
3. Wie gehen wir damit um? Kämpfen wir dagegen an mit Fördermitteln z.B. oder lassen wir bestimmte Gebiete wüst fallen, sekundäre Urwälder entstehen?

Dabei finde ich den geschichtlichen Bezug bes. spannend, denn Wüstungen oder Geisterstädte hat es schon immer gegeben. Besiedlung ändert sich ständig, aus den verschiedensten Gründen.



Im Thread http://www.forum-geschichte.at/Forum/sho...0#pid38620 wurde ein Thema gestreift, das mich schon länger beschäftigt.
(12.09.2014 23:49)Sansavoir schrieb:  Ich kann dazu nur schreiben, dass es in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen viele Schlösser, Herrenhäuser, Villen usw., aber auch Dreiseitenhöfe, Mühlen, Fabriken und Bahnhöfe gibt, die dem Verfall preis gegeben sind. Momentan haben diese verlassenen Orte noch einen "morbiden Charme", an manchen dieser verlassenen Orte sieht man an den Wochenenden noch Fotografen (mit und ohne Models). In ein paar Jahren ist das vorbei, die Gebäude werden wohl abgesperrt werden. Diese alten historischen Gebäude wurden in den 1990er Jahren oft an dubiose Geschäftsleute verscherbelt, die Gebäude werden oft nur als Abschreibungsobjekte genutzt. Investiert wurde gar nicht oder wenig, meistens nur in Absperrzäune. Dass diese historischen Gebäude nicht nur Privateigentum sind, sondern auch Kulturgüter sind, ist bisher wenig beachtet worden. Mit jedem zerfallenen Gebäude geht kommenden Generationen ein Stück kulturelles Erbe verloren.

(13.09.2014 13:56)Renegat schrieb:  Du sprichst ein Thema an, dass mich schon länger umtreibt. Aktuell nach meiner letzten Reise in eine sog. strukturschwache Region.
Dieses Nebeneinander von mit Fördermitteln oder auch privaten Investitionen wunderbar instandgesetzten, alten Gebäuden und dem Verfall macht für mich eine Diskussion zwingend, wo, wie und warum, man alte Gebäude erhalten möchte.
Es gibt in D, wahrscheinlich wie überall, Gebiete, die von einem Bevölkerungsrückgang betroffen sind. Manches läßt sich eine Zeitlang touristisch nutzen, doch auch die Touristenströme unterliegen Moden und dem demographischen Wandel.

(12.09.2014 23:49)Sansavoir schrieb:  Die Ministerpräsidentin von Thüringen, Christine Lieberknecht (CDU), äußerte den Vorschlag, Eigentümer heruntergekommener Schlösser usw. zu enteignen und dann mit Hilfe staatlicher Mittel zu restaurieren. Ob diese restaurierten Gebäude dann verkauft werden sollen oder vom öffentlich-rechtlichen Sektor, von Privatpersonen, Vereinen, Stiftungen usw. genutzt werden sollen ist mir nicht bekannt. Ich sehe als erstes Hindernis die staatliche Enteignung, allein dieser Absicht bzw. diesem Vollzug werden jahrelange Rechtsprozesse folgen. Aber der Erhalt dieser alten, historischen Gebäude wird immer dringlicher, die Zeit drängt. Schließlich wurde in den letzten 25 Jahren, aber auch in den 45 Jahren davor, wenig bis nichts getan.

Die Landwirtschaft befindet sich mitten in einem Strukturwandel. Die Industriealisierung ist ziemlich flächendeckend auch bei den Bauern angekommen, d.h. es gibt fast nur noch Bedarf an Flächen aber kaum Bedarf an Arbeitskräften, von saisonalen Erntehelfern in Spezialkulturen mal abgesehen.
Das und die Demographie führt bereits in einigen Gebieten zu einer sichtbaren Verödung, die in den nächsten 20-30 Jahren zunehmen wird.

Wie sehen die Folgen aus?
Wüstungen durch Bevölkerungsrückgänge gab es bes. im Mittelalter und der frühen Neuzeit, nach dem 30-j. Krieg. http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%BCstung

Strukturwandel ist schwer aufzuhalten, wie gehen wir damit um, erhalten wir die teure Infrastruktur für immer wenigere Menschen oder geben wir z.B. die Orte um den Reinhardswald auf?
http://www.berlin-institut.org/publikati...gkeit.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Reinhardswald
Dort wurden die Sababurg und die Trendelburg bereits saniert, bei den Dörfern rundum ist der Zustand gemischt, manches wird liebevoll von den Bewohnern instandgehalten. Sterben diese oder müssen wegziehen, findet sich kein Käufer für die Immobilien und sie verfallen schnell.
Wie das Umfeld in Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt aussieht, würde mich interessieren. In MV hatte fast jedes Städtchen ein Schlösschen, jedenfalls war das mein Eindruck letztes Jahr. Soviele Museen, Tagungszentren, Hotels, Einkaufszentren kann man gar nicht brauchen, auch wenn der Tourismus an der Ostsee und der Seenplatte wächst.
(12.09.2014 23:49)Sansavoir schrieb:  Ich kann dazu nur schreiben, dass es in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen viele Schlösser, Herrenhäuser, Villen usw., aber auch Dreiseitenhöfe, Mühlen, Fabriken und Bahnhöfe gibt, die dem Verfall preis gegeben sind.
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Wüstungen, Geisterstädte, strukturschwache, dünn besiedelte Gebiete - Renegat - 15.09.2014 11:42

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