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Akzeptanz der Staatszugehörigkeit im Elsass und in Lothringen
19.09.2014, 14:27
Beitrag: #46
RE: Akzeptanz der Staatszugehörigkeit im Elsass und in Lothringen
(15.09.2014 08:03)Lützelsteiner schrieb:  
(14.09.2014 23:52)Sansavoir schrieb:  Kann es auch sein, dass der Merkantilismus von Colbert das Zugehörigkeitsgefühl des Elsasses zu Frankreich förderte?

Ganz bestimmt. Sicher ist das französische Ancien Régime mit seiner politischen und wirtschaftlichen Stabilität, die unter anderem durch den Colbertinimus und die damit hergehende Gründung von Manufakturen chrakterisiert ist, ein sehr wichtiger Umstand, von dem das Elsaß enorm profitierte.

Der französische Absolutismus, ganz besonders unter Ludwig XIV., zeichnet sich unter anderem dadurch aus, daß der König nicht mehr den Adel wie im Mittelalter (und im Deutschen Altreich), sondern das Bürgertum mit seinen Kaufleuten und begabten Verwaltern beauftragt, die Struktur des Staates durch eine königliche Beamtenschaft zu unterstützen. Um den Adel unter Kontrolle zu haben, duldet der König von ihm nur noch eine dienende und unter dem Scheinen gestellte Existenz bei Hofe. Seine effektive Macht, ganz besonders im wirtschaftlichen Bereich, übt der König aber durch die von ihm eingesetzten „grands commis de l’État“ (Staatsdiener) aus.

Schließlich darf man nie vergessen, daß die Eroberung des Elsaß durch Frankreich im siebzehnten Jahrhundert in einer Zeit geschah, in der das Alte Deutsche Reich durch den Dreißigjährigen Krieg sehr geschwächt und unstabil geworden war, das französische Königreich dagegen in voller politischer und wirtschaftlicher Blüte stand. Nach einer solchen Stabilität sehnte sich das Elsaß seit langer Zeit: Sie trug wesentlich dazu bei, die elsässische Bevölkerung sehr schnell schon damals – und nicht erst im neunzehnten Jahrhundert, wie manchmal irrtümlich angenommen wird - für Frankreich zu gewinnen.


Bei Segur, "Napoleon und die grosse Armee in Russland"

http://de.wikipedia.org/wiki/Philippe-Pa...S%C3%A9gur

ist zu lesen, mit welcher Begeisterung die ausmarschierende "Grosse Armee" durch die franz Ostprovinzen begleitet wurde.
Überhaupt wäre die Zustimmung zu Napoleon und seiner Politik im Osten Frankreichs viel größer gewesen, wie im Westen.
"Denn hier strömte der Reichtum ganz Europas nach Frankreich hinein"
da fragt sich der Schwabe natürlich, woher kam er denn der "Reichtum Europas"? war es nicht lediglich der "Reichtum Deutschlands"?
Und er "strömte da" schon seit den Zeiten Ludwigs XIV.

Grenzlande haben ihre ganz eigenen Probleme, aber auch Vorzüge.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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RE: Akzeptanz der Staatszugehörigkeit im Elsass und in Lothringen - Suebe - 19.09.2014 14:27

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