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Karl May in seiner Zeit und heute
10.09.2014, 17:37
Beitrag: #37
RE: Karl May in seiner Zeit und heute
(10.09.2014 14:35)Arkona schrieb:  Lass mich raten - ihr habt ihn gnadenlos "wegzensiert" und durch Pippi Langstrumpf (in bereinigter Fassung) ersetzt. Wink

Nein. Er wurde jahrelang nicht mehr ausgeliehen. Und so schade es auch ist- Pippi liest heute auch keiner mehr, auch nicht in bereinigter Form. Ich habe versucht, den Kindern Erich Kästner nahezubringen, aber auch das ist danebengegangen.

(10.09.2014 14:35)Arkona schrieb:  
(10.09.2014 13:30)Bunbury schrieb:  Das Bürgertum vielleicht- aber Menschen, die nicht lesen und schreiben konnten und 12 bis 14 Stunden für den täglichen Unterhalt arbeiten mussten, hatten nicht unbedingt die Muße sich mit Amerika zu beschäftigen ist....

Das überrascht mich bei deinem Beruf..

Hä?


(10.09.2014 14:35)Arkona schrieb:  Willst du allen Ernstes behaupten, am Ende des 19. Jahrhunderts waren die meisten Deutschen noch Analphabeten? Es gab auch damals schon die allgemeine Schulpflicht, je nach Staat (Preußen,Sachsen,Bayern etc.) 6-8 Jahre. 12-14 Stunden wurde vielleicht auf dem Lande während der Ernte gearbeitet, aber nicht (mehr) in der Industrie, da waren um 1890 eher 10 Stunden üblich.

Okay, vielleicht ein voreiliger Schluss. Meine ältesten Verwandten wurden um die Jahrhundertwende geboren. Zur Schule sind sie zwar gegangen, aber sie waren deswegen nicht im Stande, ein Buch zu lesen. Ein bißchen in der Bibel, mehr aber auch nicht. Und ich habe von dieser uralten Generation die Männer nicht gekannt, nur die Frauen. Und die waren nicht wirklich Analphabeten, aber ein längerer Text hat sie schon überfordert...

(10.09.2014 14:35)Arkona schrieb:  Zudem wanderten gerade zu dieser Zeit Hunderttausende nach Amerika aus. Diese Leute haben sich vorher garantiert informiert. Und Millionen haben sich zumindest mit dem Gedanken an Auswanderung und mit ihrer möglichen neuen Heimat befasst und somit alles über Amerika gelesen,was sie in die Finger bekamen. Oft war das Karl May.

Glaubst du das im Ernst? Daß die leute sich damals vor allem Bücher genommen haben, um sich ihrer geplanten Ausreise wegen über Amerika zu informieren? Ich habe ja keine Ahnung, aus welcher gesellschaftlichen Klasse deine Vorfahren stammen, aber für Arbeiter war ein Buch um die Jahrhundertwende etwas sehr exotisches. Da ist viel über Mund zu Mund Propaganda gelaufen, jeder hat erzählt, was er von irgendeinem Cousin 27 grades gehört hat, der vor drei Jahren ausgewandert ist. Und natürlich auch, was der Lehrer und der Pfarrer, die beiden Intellektuellen eines jeden Dorfes, aus dem Winnetou erzählt oder vorgelesen haben...

Es gab eine breite bürgerliche Bildungsschicht, das ist richtig. Aber sie stellte nicht die Mehrheit der Bevölkerung...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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RE: Karl May in seiner Zeit und heute - Bunbury - 10.09.2014 17:37

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