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Das Zurückfallen des Morgenlandes - Diskussion zum G/Geschichteheft 8/2014:
25.08.2014, 15:57
Beitrag: #36
RE: Das Zurückfallen des Morgenlandes - Diskussion zum G/Geschichteheft 8/2014:
Nun ja,um auch mal meinen Senf dazuzugeben:

M.E. war der kulturelle Unterschied zwischen Orient und Okzident in der Gesamtheit betrachtet von Beginn an nicht so groß wie gerne kolportiert. Die Höfe Karl des Großen,Harun al Raschids, Rogers von Sizilien und des Kaisers von Byzanz dürften sich ,von regionaltypischen Gegebenheiten abgesehen, allenfalls quantitativ unterschieden haben und die Lebensbedingungen eines Bauern in Ägypten , Indien , der Champagne oder dem Rheingau noch weniger. Die großen Unterschiede inm Mittelalter lagen wohl eher zwischen den Herrschersitzen,den Städten und dem platten Land begründet. Dazwischen lagen allerdings Welten.
Der Entwicklungsstand einer Region richtete sich also im wesentlichen nach der Anzahl urbaner Strukturen.Und die waren im Mittelmeerbereich,und in größeren Flußtälern nun mal stärker als im "Hinterland".Hinzu kam die Adaption antiken Wissens
Mit der Renaissance kam es in den Städten des Okzident zu einer Weiterentwicklung von dieser antiken Basis aus -hinzu kam der wirtschaftliche Schub durch die Entdeckung Amerikas und ein dezentrales Herrschaftssystem in Westeuropa, das Wettbewerb der einzelnen Länder und ein pluralistisches System auf Staatenebene schuf .Das begünstigte ein auch immer mehr vertikal durchlässiges Gesellschaftssystem, das diese Voraussetzungen nutzen konnte.
Das ganze gipfelte in der Aufklärung und der damit verbundenen Enttflechtung von Kirche,Staat und Wirtschaft.

Die arabische Welt hat antikes und indisches Wissen zwar zunächst erfolgreich adaptiert,aber dann kaum mehr weiter entwickelt bzw. die wissenschaftlichen Erkenntnisse,über die man verfügte nicht in die Praxis umgesetzt.Erst mit den Osmanen kamen wieder gewisse Innovationsschübe, die allerdings in einer ziemlich starren Gesellschaftsordnung nur geringe Wirkung entfalteten.

und der ferne Osten hatte sich durch den Isolationismus selbst von den aktuellen Entwicklungen abgekoppelt.

Die einzige Gegend,die eine ähnliche Entwicklung und ähnliche Voraussetzungen wie Europa bot war m.E. der indische Subkontinent und die dortigen Staaten würde ich bis ins 18.Jahrhundert hinein den europäischen durchaus auch als ebenbürtig betrachten.
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Spalltungen im Lager der Seldschuken: - WDPG - 01.09.2014, 11:37
RE: Das Zurückfallen des Morgenlandes - Diskussion zum G/Geschichteheft 8/2014: - zaphodB. - 25.08.2014 15:57

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