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Umgang mit der NS-Vergangenheit
23.06.2014, 19:20
Beitrag: #38
RE: Umgang mit der NS-Vergangenheit
(23.06.2014 05:36)Titus Feuerfuchs schrieb:  Selbst nach dem Münchner Abkommen war die verbliebene tschechische Minderheit um ein Vielfaches niedriger, als die Deutsche in der Tschechoslowakei.

Ja, weil etwa eine dreiviertel Million Tschechen vertrieben worden oder selbst geflohen ist.

(23.06.2014 05:36)Titus Feuerfuchs schrieb:  Das ist schon eher ein Argument, aber für die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit interessierte man sich im Falle Österreichs in St.Germain auch nicht sonderlich.

Aber Österreich war lebensfähig

(23.06.2014 05:36)Titus Feuerfuchs schrieb:  3) den verbliebenen Mindnerheiten eine entsprechenchende Autonomie zugesteht.

Aber das war mit Nationalisten wie Benes oder Masaryk nicht zu machen.
Masaryk war durchaus für eine föderative Haltung zu haben, nicht aber die anderen wie Karel Kramář. In jedem Fall ist mittlerweile unbestritten, dass die erste Tschechslowakische Republik die Minderheitenrechte nicht ideal handhabte, allerdings immer noch besser alle die anderen Staaten der Region. Aber wie gesagt, Fehler sind gemacht worden.

(23.06.2014 05:36)Titus Feuerfuchs schrieb:  Du schriebst doch grade, dass die Aufhebung der Benes-Dekrete keine Wirkung hätte,
Gemeint war, dass heute niemand mehr durch die Beneš Dekrete vertrieben oder um sein Eigentum gebracht werden kann.
Bei einer Aufhebung könnten aber Entschädigungsansprüche geltend gemacht werden.
Hier abschliessend von meiner Seite ein Kommentar von einem User auf den PI News:
http://www.pi-news.net/2013/01/kein-tsch...deutschen/
Ich kopiere eine Passage zu der deutsch-tschechischen Erklärung:
„Zentral ist Punkt vier, der feststellt, dass „jede Seite ihrer Rechtsordnung verpflichtet bleibt und respektiert, dass die andere Seite eine andere Rechtsauffassung hat. Beide Seiten erklären deshalb, dass sie ihre Beziehungen nicht mit aus der Vergangenheit herrührenden politischen und rechtlichen Fragen belasten werden.“

Und noch eine Aussage von Václav Havel, die er 1999 dem SPIEGEL in einem Interview gemacht hat:

Havel: "Dieser Komplex von 150 Dekreten - wobei 3 davon auch Bezug zu den Sudetendeutschen haben - gehört zur Geschichte unseres Rechtsstaates. Dies kann nicht so einfach aufgehoben werden. Man kann es jedoch Vergangenheit nennen, die heute keine Bedeutung mehr hat. So ist einfach die Geschichte, sie lässt sich schwer korrigieren. Unsere Völker haben viele Gräuel begangen, wie ließe sich das alles wieder gutmachen? Deswegen heißt es in der Deutsch-Tschechischen Erklärung, dass Fragen der Vergangenheit den Aufbau einer neuen und besseren Zukunft nicht komplizieren werden. Der Bundestag hat dem zugestimmt, das war sehr wichtig. Und ich verstehe nicht, warum die gleiche Partei, die diese Initiative im Bundestag ergriff, nun auf einmal auf diese Benes-Dekrete zurückkommt und somit eigentlich die eigene Deklaration verhöhnt."

Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen.
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RE: Umgang mit der NS-Vergangenheit - Marek1964 - 23.06.2014 19:20

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