Mittelamerikanische Kulturen ( Mesoamerica )
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08.07.2012, 10:23
Beitrag: #102
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Azteken . Priesterschule .
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Die Priester : Es gab noch eine Ausbildungsart , die zum Priester . Wenn eine Familie beschloß ihr Neugeborenes solle Priester werden dann bestellte sie einige Wochen nach der Geburt einen Priester vom Tempel jenes Gottes . Der weihte das Baby der Gottheit . Ab dem Alter von vier Jahren kam dann das Kind in die Ausbildung . Und dann begann für das Kind ein Leidensweg , es wurde buchstäblich dressiert . Es gibt die Aufzeichnung eines ausgebildeten Zeitzeugen , der in Tezcuhco vermutlich in Jene Tlacatecco (Schule ) ging . Da aber die Acolhua in Allem nicht so verbissen wie die Mexica waren , war der Unterricht bei ihnen wahrscheinlich noch strenger . Den folgenden Text habe ich auszugsweise dem Buch „ das Reich der Azteken „ von Hr. Berthold Riese entnommen . Als ich aufwuchs , wurden die Söhne der Herrscher , die Buben , dort im Tlacatecco ( Herrenhaus ) unterichtet und erzogen . Persönlich kümmerte sich der Herr Tecuepotzin , der Cihuacoatl und der Oberpriester , der Hohepriester Quetzalcoatl um sie . Genau dann , wenn die Nacht sich teilt , ließen sie sie aufstehen . Überall versprengten sie Wasser , fegten sie . Darauf brechen sie zum Waldesrand auf , wo sie Fichtenzweige und Farnwedel forttragen , mit denen sie alles im Tempel ausschmückten..... Darauf waschen sie sich , baden sie sich , auch wenn es sehr kalt ist . Nachdem es über der Erde hell geworden war , wenn es bereits Tag war , trafen sie überall ihre Vorbereitungen, indem sie Alles herrichteten . Dann werfen sie ihnen jeweils ein oder vielleicht auch zwei Stück altes Fladenbrot auf die Erde hin . Wie kleine Hunde behandeln sie sie . Und wenn sie gefrühstückt haben beginnen sie damit sie zu unterrichten . Wie sie leben sollen , wie sie gehorchen sollen , wie sie andere respektieren sollen , daß sie sich dem Guten und Rechten widmen sollen und daß sie das Schlechte , das Unrechte , die Schurkerei und Völlerei meiden und fliehen sollen . All das an Weisheit und Verständigkeit empfingen sie und vernahmen sie dort . Und sehr schrecklich und furchtbar war es , wie sie bestraft wurden , wenn sie etwas auch nur etwas auch nur ein bisschen falsch machten . Sie hängten sie auf und setzten sie Chilidämpfen aus . Sie schlugen sie mit Brennesseln , sie verprügelten sie mit dem Stock . In ihre Waden , in ihre Ellenbogen , in ihre Ohren stachen sie Agavendornen. Sie drückten ihnen den Kopf über das Feuer und sie sengten sie an . Und genauso schickten sie sie um die Mittagszeit , wenn die Sonne richtig sengte , zum Waldrand . Holzspäne und Kiefernspäne trugen sie von dort weg . Genau in der Weise läuft man , geht man hintereinander her. Niemand albert oder schubst den Anderen . Alle laufen vernünftig , gehen ehrerbietig und respektvoll. Und schon nach kurzer Zeit kommen sie zurück . Und wenn sie angekommen sind , ist es noch einmal genauso , daß sie ihnen zu essen geben . Nun werfen sie ihnen ein oder zwei Stück altes Fladenbrot auf die Erde hin , mit denen sie ihr Mittagsessen bestreiten...... Nachmittags begann dann die spezialisierte Ausbildung . Verschiedene Kampfarten und oder handwerklicher Unterricht . Aber so erzog und dressierte man den Nachwuchs und formte entbehrungsbereite willfährige Staatsbürger . Den Tempeln waren Schulen angeschlossen aber sie waren nicht nur geistige Zentren . Sie waren den mitteleuropäischen Klostergründungen im süddeutschen Raum vergleichbar . Da sie die Schulen unterhalten und für den Tempeldienst aufkommen mußten , verfügten sie , je nach ihrer Größe und Wichtigkeit ihres Gottes , über feste Einkommen . Sie waren eigentlich Wirtschaftsunternehmen mit angeschlossenem Tempelbetrieb . Denn nach jeder geglückten Eroberung wurden auch die Tempel bedacht . Es wurden ihnen in den neuen Gebieten Ländereien mit den gesammten darauf lebenden abhängigen Familien übereignet . Diese wurden vom Temilolteuctli ( Herr mit der Säulenhaartracht ? ) verwaltet . Da sie aus diesen Gründen auch wirtschaftlich eine Macht waren , Sie beteiligten sich auch im Fernhandel , waren die Herrscher bestrebt die obersten Priester aus ihrer Familie einzusetzen . Bei den Mexica durfte der oberste Priester ihres Hauptgottes Huitzilopochtli nur aus der engsten Herrscherfamilie erwählt werden . Die jungen Knaben begannen als kleiner Novize der eigentlich nur niedere Tätigkeiten verrichtete . Nach einigen Jahren kann er dann , durch eine Weihe , zum Räucherpriester ( Tlamacaztontli ) aufsteigen . Da wird er dann auf seine spätere Tätigkeit vorbereitet . Z.B. Er bleibt ein einfacher Priester oder er wird Kriegspriester , Sängerpriester oder er ist für höhere Ränge vorgesehen . Für ältere verdienstvollere Räucherpriester ist der Rang des Tlenamacac vorgesehen der nach dem 52. jährigen Rhythmus das Neufeuer entzündet . Der nächste Rang ist „ der mexicanische Gottbesitzer„ ( Mexicatl Teohuatzin ) Bei den Mexica gab es darüber noch zwei Oberpriester . Beide wurden Quetzalcoatl benannt . Der Eine ist Oberpriester des Gottes Huitzilopochtli und trug den Titel Totex Tlamacazqui ( Priester unseres Herren ) . Der Zweite war der Oberpriester des Regengottes Tlaloc und trug den Titel Tlaloc Tlamacazqui ( Priester des Tlaloc ) . Aus Wikipedia ; Urheber : Hajor . Es gab auch so was wie eine übergeortnete religiöse Kompetenz . Die Priesterschaft des Tempels in Colullan . Obwohl diese Stadt von den Azteken erobert war , pilgerten die Oberpriester nach der Entzündung des Neufeuers ( Beginn eines neuen 52. jährigen Jahrhunderts ) nach Colullan um sich ihr Amt bestätigen zu lassen . Auch einige Herrscher ließen sich Ihre Amtszeit dort bestätigen . Weiters besaß Colullan auch den größten Tempel in Nordamerika . luki In den nächsten Beiträgen gehts um die Heiraterei . Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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