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Das projektierte britisch/russische Marineabkommen 1912/14
10.04.2014, 09:44
Beitrag: #2
RE: Das projektierte britisch/russische Marineabkommen 1912/14
Teil 2

Der franz Botschafter in St. Petersburg an den franz. Außenminister
Geheimtelegramm Chiffriert 18. April 1914
Das Telegramm trägt den eigenhändigen Vermerk des Zaren mit Blaustift:
"Sir Buchanan wird wohl mein Gespräch mit ihm Paléologue mitgeteilt haben."
Es folgt ein handschriftlicher Vermerk Sasonows mit Tinte: Lividia 11. April 1914

Aus privater und zuverlässiger Quelle (die Worte "aus privater Quelle" sind mit Blaustift zweimal unterstrichen) ist mir bekannt, dass die Beratung des Kaisers mit seinem Außenminister vor der Abfahrt in die Krim voll und ganz der Frage des englisch-russischen Bündnisses gewidmet war. (An der Seite ein Fragezeichen mit gewöhnlichem Bleistift) Bei der Erörterung des mehr oder weniger nahe drohenden Zusammenstoßes zwischen Russland und Deutschland sah seine Majestät auch die Möglichkeit der Wiederaufnahem der Feindseligkeiten zwischen Griechenland und der Türkei voraus. In diesem Falle wird die ottomanische Regierung die Meerengen schließen. Rußland würde sich zu dieser für seinen Handel und sein Ansehen so abträglicehn Maßnahme nicht glleichgültig verhalten können.
"Um die Meerengen zu öffnen", soll soch seine Majestät geäußert haben, "würde ich zur Gewalt greifen".
......
Ich erlaube mir, Eure Exzellenz datan zu erinnern, dass Kaiser nikolaus mir erklärt hat, er würde dem H. Präsident erkenntlich sein, fallsdieser in der Unterredung mit König Georg Gründe anführen mwürde, die seiner Meinung nach einw englisch-russische Annäherung erfordern.

Würde es der H. Präsident nicht für nützlich halten, dem Kaiser persönlich das Ergebnis seiner Unterredung mitzuteilen?
Ich weiß, dass Herr Sasonow gleichfalls über jede Mitteilung in bezug auf Ihre Unterredung mit Sir Edward Grey freuen würde.


Der russische Botschafter in Paris an den russischen Außenminister

Sehr vertraulicher Brief 29. April 1914

Auf dem Original befindet sich der eigenhändige Sichtvermerk des Zaren

........ Nach beendeter Erörterung der verschiedenen auf der Tagesordnung stehenden Fragen der laufenden Politik ging H. Doumergue zur Frage der russisch-britischen Beziehungen über und setzte Sir Edward Grey die zwischen mir und ihm vereinbarten Wünsche auseinander.
Zugunsten einer näheren russischen-englischen Abkommens führte er hierbei hauptsächlich zwei Gründe ins Feld: 1. die Bemühungen Deutschland uns vom Dreiverbande abzulenken, der eine unzuverlässige und schwache politische Konstellation sein soll und 2. die Möglichkeit, durch den Abschluss eines Marineabkommens zwischen uns und England einen Teil der der englischen Seestreitkräfte für ein tatkräftigres Vrogehen nicht nur in der Nord- und Ostsee, sondern auch im Mittelmeere freizubekommen. ( H. Doumergue wies unter anderem Sir Edward Grey daraufhin, dass wir nach zwei Jahren über ein starkes Dreadnogthgeschwader in der Ostsee verfügen werden) - Sir Edward Grey erwiderte H. Doumergue, er persönlich sympathasiere
durchaus mit den von ihm geäußerten Gedanken und sei vollkommen bereit, mit Russland ein Abkommen zu treffen in der Art der zwischen England und Frankreich bestehenden Abkommen. Er verhehlte jedoch H. Doumergue gegenüber nicht, dass nicht nur in der Regierungspartei, sondern sogar im Kabinett Personen vorhanden seien, die gegen Russland voreingenommen und einer weiteren Annäherung an Russland wenig geneigt seien. Trotzdem gab er der Hoffnung Ausdruck, dass es ihm gelingen würde H. Asquinth und die übrigen Regierungsmitglieder zur Annahme seines Standpunktes zu bewegen, und schlug folgendes Verfahren vor: zuerst könnten beide Kabinette - das Londoner und das Pariser - nach gegenseitiger Vereinbarung dem Petersburger Kabinett alle zwischen England und Frankreich bestehenden Abkommen mitteilen, und zwar: 1. die durch die General- und Marinestäbe ausgearbeiteten Konventionen zu Lande und zu Wasser, die, wie Ihnen bereits bekannt ist, einen sozusagen bedingten Charakter haben und 2. das politische Abkommen, das die Form eines Briefaustausches zwischen Sir Edward Grey und dem französischen Botschafter in London hat. ..... Gleichzeitig mit dieser Mitteilung könnten das Londoner und das Pariser Kabinett bei uns anfragen, wie wir uns zu dem in ihr berührten Gegenstände verhielten, was seinerseits uns Anlaß geben könnte, in einen Meinungsaustausch mit England über den Abschluß eines entsprechenden russisch-englischen Abkommens zu treten. Nach dem Gedanken Sir Edward Greys könnte zwischen uns und England nur eine Marinekonvention abgeschlossen werden, da alle Landstreitkräfte Englands bereits im voraus verteilt seien und offenbar nicht mit den russischen zusammenwirken könnten.......

Während des hiesigen Aufenthalts des englischen Königspaares hatte ich Gelegenheit, mich mehrmals und recht lange sowohl mit König Georg als auch mit Sir Edward Grey zu unterhalten. König Georg äußerte mir gegenüber in den wärmsten Ausdrücken seine persönliche Anhänglichkeit für seine Majestät den Kaiser, ohne auf die Einzelheiten der in Aussicht genommenen Entwicklung der russisch-englischen Abkommen einzugehen. Erdrückte mir gegenüber aufs bestimmteste seine Zustimmung zu diesem Plane aus

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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RE: Das projektierte britisch/russische Marineabkommen 1912/14 - Suebe - 10.04.2014 09:44

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