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Was konnten römische Patroullienschiffe - Presseschau
05.04.2014, 10:50
Beitrag: #4
RE: Was konnten römische Patroullienschiffe - Presseschau
(05.04.2014 02:13)Paul schrieb:  Mich würde interessieren, wie ubische und keltische Handelsschiffe wohl ausgesehen haben könnten, welche auf dem Rhein und seinen größeren Nebenflüssen oder auch für die Küstenschiffahrt z.B. nach Skandinavien und ins Baltikum verwendet wurden.

Was die Flussschiffahrt angeht, dürften die Kelten wohl im Nahverkehr auf die bewährten Einbäume vertraut haben, für den Fernverkehr auf Flösse und Lastkähne, wie sie Martin Kuckenburg in "Das Zeitalter der Keltenfürsten: eine europäische Hochkultur" erwähnt. Diese Kähne waren von zwei bis sechs Mann beherrschbar, hatten keine Segel und konnten einige Tonnen Ladung tragen. Denkbar, dass sich die Römer hier quasi "bedienten". Flösse konnten um einiges mehr tragen, waren aber auch nicht so wendig.
Dass die Flusschiffahrt bei den Kalten eine Bedeutung hatte, zeigt wohl auch die Lage der Heuneburg, die von der oberen Donau aus eine Handelsweg beherrschen konnte, der von der Rhone bis nach Osteuropa führte. Nachdem viele Hallstatt-Fürstensitze an schiffbaren Flüssen lagen, war die Bedeutung der Flussschiffahrt wohl nicht zu unterschätzen, und damit auch die Leistungsfähigkeit keltischer Flussschiffahrtsfahrzeuge.

Fazit: Reine Transportschiffe der Römer können wohl schon keltische Vorbilder haben (wobei die Römer davon schreiben, dass die germanischen Friesen und Chauken nur Einbäume hatten), Kriegsschiffe wie Liburnen und Lusoriae hatten die Römer selber. Deren Bau dürfte wohl auch die Fähigkeiten bzw. Kapazitäten der keltischen und germanischen Stämme überstiegen haben. Vorbilder waren illyrische Kriegsschiffe, die auf der Adria operierten und wohl von den Römern noch auf die Flussschiffahrt angepasst wurden (z.B. indem der Rammsporn mitunter weggelassen wurde).

Was die Seeschiffahrt der Kelten und Germanen betrifft, verweise ich auf die Belege von "Rund"-Booten aus Tierhäuten, die bei den Iren belegt sind ("Currachs") und die auch seetüchtig waren (vgl. St.Brendans Fahrt) und auf die Nachweise für Vorläufer von Langbooten in Skandinavien, die auf Reliefs abgebildet wurden bzw. sogar erhalten blieben (Hjortspringbott, Nydamschiffe) und die eine nordeuropäische Schiffbautradition darstellen, die wohl bis in die Bronzezeit zurückgeht.

VG
Christian
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RE: Was konnten römische Patroullienschiffe - Presseschau - 913Chris - 05.04.2014 10:50

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