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Moderne Erziehung und Werteverfall
23.03.2014, 20:55
Beitrag: #35
RE: Moderne Erziehung und Werteverfall
(23.03.2014 13:49)Avicenna schrieb:  Dann halten wir doch inne.

Die Jobs die neu entstehen sind einerseits so, wie du es beschreibst - mit harter eintöniger Arbeit verbunden, in Bezug auf die eingesetzte Arbeitskraft total unterbezahlt und für viele Betreffende am Ende des Tages völlig unbefriedigend.

Wenn "Unbefriedigt sein" die einzige Konsequenz wäre... Ist es leider nicht. Weil sie Aggressivität, Frust und dergleichen nach sich zieht, die natürlich auch weiter gegeben wird...

(23.03.2014 13:49)Avicenna schrieb:  Es wurden und werden aber auch Stellen geschaffen, die mit einer interessanten, abwechslungsreichen und gutbezahlten Tätigkeit verbunden sind. Das darf man nicht vergessen. Schwarz/Weiß-Malerei hilft da auch nicht weiter..

Du hattest speziell die Dienstleistungsbranche angesprochen, und in selbiger werden wesentlich mehr schlecht bezahlte, unbefriedigende Jobs mit schlechten Arbeitsbedingungen geschaffte als gutbezahlte, abwechslungsreiche und befriedigende. Das ist gerade im Dienstleistungssektor ziemlich fatal, weil man in der regel eben kein "Endprodukt" hat, von dem man weiß, was man geleistet hat.

(23.03.2014 13:49)Avicenna schrieb:  Aber auch bei den "besseren" Jobs gibt es gar nicht mal so wenige Arbeitnehmer, die auch dort am Abend unzufrieden nach Hause fahren.
Warum? Weil sie letztlich eine Tätigkeit ausüben müssen, die ihrem Naturell, ihren Neigungen und angeborenen Fähigkeiten nicht entsprechen. Irgendwann wurden sie v.a. vom Elternhaus in eine Richtung gepresst, die ihnen eigentlich gar nicht liegt. Und warum wiederum? weil die Eltern genau mit diesem gesellschaftlichen Zerrbild aufgewachsen sind, dass es eben nur das beste sein kann, wenn man einen von der Gesellschaft als hochwertig eingestuften Job ausübt. .

Solche Überlegungen spielten für zumindest meine Eltern eigentlich keine Rolle, und ich denke, die waren da keine Ausnahme. Die meisten Eltern meiner Generation wollten vor allem, daß ihre Kinder einen sicheren Job ausübten, der ihnen ein einigermaßen vernünftiges Leben ermöglichte. Hauptsächliche Orientierung war, ob man mit der Ausbildung, die man anstrebte, auch später einen Job bekommen würde. Und das Abitur schien das zu jener Zeit noch irgendwie zu garantieren. Es sei denn, man studierte anschließend Sozialpädagogik oder Geisteswissenschaften, die galten als höchst suspekt...
Sicher, Snobs gab es damals schon, aber die wollten vor allem, daß ihre Kinder Ärzte wurden, was anderes galt nichts...
Aber du bist wahrscheinlich ein paar Jahre jünger als ich, da mag es andere Vorbilder gegeben haben.


(23.03.2014 13:49)Avicenna schrieb:  Diese Schicht bildet den Pool aus dem das Humanmaterial für die "niederen" Arbeiten rekrutiert werden soll. Befähigte und talentierte Kinder aus diesen Kreisen haben es in unserer versnobten Gesellschaft immer schwerer, später überhaupt einmal eine respektierte Stellung in der Gesellschaft einnehmen zu können.

Schade, daß du das fett markierte nicht in Anfürhungszeichen gesetzt hast, dann wüßte ich, daß du nicht so zynisch bist...

(23.03.2014 13:49)Avicenna schrieb:  Jetzt habe ich wieder was geschrieben, was ich eigentlich gar nicht so richtig wollte und was z.GT nicht zum Thema passt.Uptight


Natürlich paßt es zum Thema...

(23.03.2014 13:49)Avicenna schrieb:  Noch eine Anmerkung, weil du die Asiaten angesprochen hast, die das mit der ganzen Automatisierung etc. sooh viel besser können, als die armen Tröpfe aus D. und über kurz oder lang hier alles zusammenbrechen lassen.

Unsere gegenwärtige Gesellschaft läßt sich nicht mehr als Industriegesellschaft mit vorwiegender Wertschöpfung aus der materiellen Produktion definieren, sondern ist in zunehmenden Maße eine Informations- Wissens- u. Dienstleistungsgesellschaft. Aber das weißt du ja.

Auch Wissen, Information und Dienstleistungen können automatisiert werden und werden es zum Teil sogar. Südkoreanische Kinder hängen unsere beim Umgang mit neuen Technologien locker ab.

Wir können unseren Wohlstand nur halten, wenn wir Kreativität und Individualität fördern. Bei immer größerer Normierung sind wir den Asiaten nicht gewachsen...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
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