Kleine Geschichte(n) aus Österreich :
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21.07.2012, 15:51
Beitrag: #43
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Vierkanthöfe I.
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Servus . Heute möchte ich Euch eine Besonderheit meiner Heimat vorstellen , den : Vierkanthof . Der „Sumerauerhof“ ist ein typischer Vierkanter . http://www.ooegeschichte.at/index.php?eI...356ed30d86 Er ist die wuchtige Form eines bäuerlichen Betriebs . Ihr Hauptverbreitungsgebiet dieser Bauernhäuser liegt im oberösterreichischen Traunviertel . Mit Ausläufern ins Mühl-, Inn- sowie ins Hausruckviertel . Sowie ins angrenzende niederösterreichische Mostviertel . Vereinzelt soll es sie auch in Bayern geben . Vorbilder dieser Bauform waren sicher die Klosterbauten und einige Schlossformen . Und die ersten Vierkanthöfe waren vermutlich große Maierhöfe von Klöstern . Die ersten Vierkanthöfe wurden ab 1770. erbaut . Abgesehen von Tirol und Vorarlberg , wo die Bauern frei waren , begann in den restlichen Kronländern Österreichs erst Mitte des 18. Jahrhunderts die bäuerliche Abhängigkeit von den Grundherren ( Adel , Klerus , Klöster , reiche Städter ) sich langsam aufzuweichen . Aufgrund der Revolution von 1848 wurde in Österreich dann das Feudalsystem komplett abgeschafft . http://www.austria-lexikon.at/af/AEIOU/Bauernbefreiung Durch die ertragreichen Böden des Alpenvorlandes wurden Nach und Nach immer mehr Bauern wohlhabend . Diesen Wohlstand wollte man auch zeigen . So wurden alte Höfe ( Haken- , Dreiseit oder Vierseithöfe ) zu Vierkanthöfen umgebaut . Ihre Besitzer waren immer Körndl- und Hörndlbauern ( Getreide und Vieh ) . Vor der Mechanisierung der Landwirtschaft brauchte man , je nach Größe , sehr viel Gesinde ( Bedienstete ) . Und natürlich für Diese auch Kammern . Da als Zugtiere nur Pferde und Ochsen zur Verfügung standen brauchte man auch große Ställe fürs Vieh . Und für die damalige Zeit war diese Hofform sehr praktisch . Denn Alles befand sich in einem Hause ( kurze Wege ) und der Innenhof bot auch bei schlechter Witterung einen gewissen Schutz . Originalzitat vom Baupraktiker Rudolf Heckl : „ vollkommenste Gehöftform der Welt “ : „ Die Entwicklung des Gehöftes liegt in der vollendeten Organisation des Gebäudes und im inneren Raumzusammenhang, der alle mechanischen Transportanlagen ermöglicht, daneben aber schon rein durch die Anordnung die größtmögliche Arbeitserleichterung bieten muss .“ …..„Solche Häuser sind gewöhnlich einen Stock hoch; im Viereck aus gut gebrannten Ziegeln erbaut, deren Fugen verstrichen oder mit Kalk ausgegossen werden oder die vollständig mit einem Mörtelanwurf bedeckt sind. Die vier Fronten messen zwischen 30 und 60 Meter und es beträgt dem entsprechend die verbaute Fläche 9 – 36, ausnahmsweise sogar 57 Ar. Da finden sich unterirdisch geräumige Keller zur Einlagerung des Obstmostes, des Sauerkrautes , der Kartoffeln, des Gemüses und der Milch. Oberhalb des Mostkellers ist das Presshaus angebracht , in dessen Mitte der so genannte Rosswalzel , eine mühlsteinähnliche Scheibe von 1 ½ Meter im Durchmesser steht , welche durch ein Pferd in Bewegung gesetzt , zum Zermalmen des Obstes verwendet wird . “ 1880. zählte man in Oberösterreich ca. 8500. Vierkanter . Mit der Zeit wurden die neuen Höfe immer größer und wuchtiger . Die Seitenfront der Höfe beträgt zwischen 30. ( klein ) und 65. Meter . Die Größten sind richtige Bauernschlösser , mit einer umbauten Fläche bis zu einem halben Hektar ( faßt 5000 m² ) . Aus der URL : http://kurier.at/nachrichten/niederoeste...thoefe.php Weiter im Teil II. Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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