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Transportmittel vor 1800
19.10.2012, 17:50
Beitrag: #11
RE: Transportmittel vor 1800
Das römische Straßennetz machte es möglich, von Schottland bis zum Euphrat auf gleichmäßig guten und breiten Straßen zu reisen. Dieses Angebot wurde von vielen genutzt, und dementsprechend gab es auch die verschiedensten Fortbewegungsmittel. Viele gingen zu Fuß, denn das konnte sich jeder leisten. Es gab Rucksäcke und Brotbeutel, und auch kleine Wandergruppen, um sich die Zeit zu vertreiben und besser gegen Übergriffe schützen zu können.
Doch es dauerte meistens mehrere Monate, um an ein entfernteres Ziel zu gelangen. Deshalb nahm sich jeder, der es sich leisten konnte, ein Fahrzeug. Meist waren diese Transportmittel auch ein Statussymbol, oder um es mit Suetons zeitlosen Worten auszudrücken: „Sage mir, wie du reist und ich sage dir, wer du bist.“

Die einfachste Form des Wagens war der carrus. Ihn gab es in den verschiedensten Ausführungen, mit zwei oder vier Rädern, mit ein, zwei oder noch mehr Zugtieren. Je nach Ausstattung hieß er cisium, arcuma, sarraca, raeda oder einfach nur carrus. Für jeden Geschmack und Geldbeutel gab es das passende. Im Großen und Ganzen waren es die gleichen Ochsen- und Pferdekarren, wie sie danach noch Jahrhunderte in Gebrauch waren:
[img] http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de...zkarre.jpg[/img]
[url= http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...Sturzkarre (aus Wikipedia)[/url]
Wer es genau wissen will:
[img] http://upload.wikimedia.org/wikipedia/co...d_oxen.jpg[/img]
[url= http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...]Römischer Ochsenkarren (aus Wikipedia) [/url]

Die raeda wurde von all dem am meisten benutzt. Dies war ein größerer Wagen, mit dem mehrere Personen reisen und auch ihr Gepäck mitnehmen konnten. Auch zum Gütertransport wurde er benutzt.
[url= http://en.wikipedia.org/wiki/File:R%C3%B....JPG]Solch ein römischer Reisewagen[/url]

Die litera war ein besonders einfaches Gerät, das meistens nicht sehr lange hielt. Doch gerade für kurze Strecken war es gut geeignet, höhergestellte Personen und auch der Kaiser benutzten es. Zudem war es das Fahrzeug der Frauen. Es gab Sitzpolster, Kissen und Vorhänge zum Schutz vor Sonne, Regen oder neugierigen Passanten. Gezogen wurde das ganze von zwei oder mehr Männern, die man auch zusammen mit einem Gefährt mieten konnte wie heute ein Auto.

Noch luxuriöser als die litera war die carruca. Mit vier Rädern und zwei bis vier Pferden war sie schon rein technisch gut ausgestattet. Hinzu kam, dass sie komplett bedacht war und bequeme Sitze etc. als Ausstattung hatte. Zusammen mit der litera war das die bevorzugte Fortbewegungsweise der Senatoren und Reichen. Wer seinen Prunk noch einmal besonders zur Schau stellen wollte, statte seine carruca auch noch mit Gold- und Silberbeschlägen und weiterem Protz aus.

Der covinus war anscheinend ein besonders einfach zu lenkender Wagen, denn er wurde vom Reisenden selber bedient. Mancher zog eben die Einsamkeit und Ruhe des Alleinseins vor.
Ein Bild findet sich auf [url= http://museologien.blogspot.de/2010/09/m...rcia.html] dieser [/url] Seite etwas weiter unten.

Das Pferd alleine wurde dann benutzt, wenn etwas besonders schnell gehen musste (z. B. Postdienst oder Eilnachrichten), es war außerdem das Fortbewegungsmittel für Kräftige. Der Esel wurde von der Unterschicht für kleine Distanzen benutzt (siehe Sansavoirs Artikel).

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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Nachrichten in diesem Thema
Transportmittel vor 1800 - Renegat - 31.08.2012, 23:13
RE: Transportmittel vor 1800 - Maxdorfer - 19.10.2012 17:50

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