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Handelsrouten der Bronzezeit
04.09.2012, 10:53
Beitrag: #21
RE: Handelsrouten der Bronzezeit
(04.09.2012 10:25)Renegat schrieb:  Nach einem Blick auf den Atlas möchte ich auf Troja und die bronzezeitlichen Metalle zurückkommen.
Troja lag am Eingang zum schwarzen Meer aber weiter im Westen als Istanbul.
Als die ergiebigen Zinnvorkommen in Cornwall erschlossen waren, wurde es entlang der Küsten gehandelt, erst über Tartessos, später mischten die Punier mit.
Alternativ die Fluss/Landwege über die französische Seine - Rhone -Route mit Umladung und Landweg dazwischen, das vorerst nur aus dem Kopf. Wahrscheinlich wurde der Land/Flussweg schon früher benutzt, auch schon für steinzeitliche Güter.

Das dauerte aber viel länger als der Seeweg. Den Landweg wählte man auch in der Bronzezeit nur dann, wenn´s nicht anders ging. Gerade beim cornischen Zinn ist eigentlich nicht vom Landwegtransport auszugehen.

(04.09.2012 10:25)Renegat schrieb:  Die Verbindungen von Wessex zu den frühen Bronzezeitkulturen des eur. Festlands wie Aunjetitz, liegen zwar nahe, sind aber etwas unklar. Über diese sind mehrere Wege nach Süden ans Mittelmeer vorstellbar. Einmal über die Alpen und entlang der Adria

Wahnsinnig schwerer Weg, und wahnsinnig gefährlich!

(04.09.2012 10:25)Renegat schrieb:  oder über die Donau.


Die ja über den Rhein und den relativ kurzen Landweg in der Bodenseegegend auch an die Nordsee angeschlossen war.
Aber auch hier wieder: Viel umständlicher als der reine Seeweg, der zwar auch nicht ungefährlich war für bronzezeitliche Händler, aber im Zweifelsfall viel schneller und immer noch weniger gefährlich als der Weg durch den Kontinent.
Die Flüsse waren ja damals an den Ufer nicht so schön gradlinig wie heute, und auch nicht so ausgebaut wie im Mittelalter (Treidelwege!).
Die waren allenthalben versumpft. Per Boot musste man sich von Siedlung zu Rastplatz zu Siedlung voranpirschen, konnte immer wieder mal auf einen halbversunkenen Baum auffahren oder in Stromschnellen, Untiefen u.Ä. kommen und musste immer wieder mal Landstrecken überwinden, d.h. die ganze Last auf Tiere oder - wahrscheinlicher - Menschenrücken verladen. Das kostete! Nicht nur Zeit...
Auch waren die damaligen Flüsse ein Irrgarten für den, der sich nicht wirklich 100% genau auskannte.

(04.09.2012 10:25)Renegat schrieb:  Seit wann die längeren Seerouten entlang der Mittelmeerküsten von Spanien, Südfrankreich genutzt wurden, ist nicht ganz sicher. Die kretischen Minoer, die frühesten Seehändler befuhren gesichert nur die Strecken Kreta-Ägypten-Levante-Anatolien, also nür das östliche Mittelmeer mit den vielen Zwischeninseln.

Aber schon die Mykener kamen ins westliche Mittelmeer. Und nachdem Zypern ein Knotenpunkt der Mykener war, und nachdem in Spanien (Tartessos) zu Beginn des 3.Jts.v.Chr. plötzlich Tholos-Gräber auftauchen, wie sie auch in Syrien und Zypern üblich waren, kann man schon vermuten, dass da intensive Handelskontakte bestanden, bevor die Phönizier ihre belegten Kontakte aufbauten.

(04.09.2012 10:25)Renegat schrieb:  Der Weg über die Donau sieht auf der Karte am einfachsten aus, weil auf dem Weg nach Troja kaum Berge zu überwinden sind.

Der Fluss selber war das Hindernis. S.o.!
Nichtsdestotrotz war die Donau eine "Handels-Autobahn" der Bronzezeit, auch wenn die belegbaren Straßen am Nord- und Südufer die eigentlichen Handelswege waren...

(04.09.2012 10:25)Renegat schrieb:  Ebenso bergungehindert wäre aber auch eine nordöstliche Route entlang des Nordufers des Schwarzmeers.

Wie jetzt? Von der Donaumündung nach Süden geht´s doch viel schneller und einfacher Richtung Troja, als einmal rund ums Schwarze Meer, wobei dann ja noch die eigentlich unwegsame Südküste zu bewältigen wäre!

(04.09.2012 10:25)Renegat schrieb:  Wenn Zinn, Lapis und andere Metalle zuerst aus Mittelasien kamen, was für die frühe Bronzezeit fast gesichert ist, sieht die direkte südliche Route geographisch viel schwieriger aus.

Nicht wirklich. Da muss es gut ausgebaute Routen gegeben haben.

Der von dir anfangs postulierte Bezug zu Troja scheint im Laufe deines Mails in Vergessenheit geraten zu sein... Smile

Wobei Troja ja als Handelsmetropole durchaus auch eine Erwähnung wert wäre.

VG
Christian
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