Bildungspolitik
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14.11.2012, 22:44
Beitrag: #101
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RE: Bildungspolitik
(14.11.2012 11:45)Uta schrieb: Es ist richtig· dass immer weniger Schüler auf die Hauptschule gehen. Man sollte sich aber auch fragen, warum.Kannes auch nicht, aber es ist kein Wunder. Mit einem Hauptschulabschluss kommst du nicht mehr weit in der heutigen Welt. Um einen halbwegs guten Job zu bekommen, brauchst du mindestens die Fachoberschulreife. (14.11.2012 11:45)Uta schrieb: Die Hauptschulen wurden in den letzten 10 bis 15 Jahren systematisch totgeredet. Den Hauptschulabsolventen wird unterstellt, weder lesen noch schreiben noch rechnen zu können, nicht arbeitswillig und nicht beschulbar (was für ein Wort...) zu sein. Kein Hauptschüler wäre für eine Ausbildung geeignet. Solche gibt es sicherlich, aber das ist nicht die Mehrheit.Stimmt. Die schlechten Jobaussichten haben aber auch ihren Anteil an dem Hauptschulsterben. (14.11.2012 11:45)Uta schrieb: Im Gegenzug liest man dann auch schon mal Stellenanzeigen, wonach für einen Minijob als Küchenhilfe in einem drittklassigen Restaurant ein Abitur gefordert wird....Wtf?? (14.11.2012 11:45)Uta schrieb:Von Gleichmacherei redet keiner, zumindest hier. Außerdem kann auch an Gemeinschafts- und Gesamtschulen differenziert werden.(13.11.2012 22:52)Annatar schrieb: Dass das Niveau der Gymnasien und Realschulen dadurch sinkt ist falsch. Der "Untergang" der Hauptschule wirkt sich nur dann negativ auf die Realschulen aus, wenn kein Ersatz geschaffen wird.Ich verstehe diese Gleichmacherei nicht. (14.11.2012 11:45)Uta schrieb: Ich erlebe Kinder, die an der Werkrealschule im theoretischen Bereich völlig überfordert sind, aber sehr brauchbare Praktiker wären, wenn man sie den ließe. Gleichzeitig erlebe ich Kinder, die am Gymnasium trotz G8 hoffnungslos unterfordert sind und tagtäglich zu Gunsten der schwächeren Kinder ausgebremst werden. (Mein ältester ist leider so ein Kind, daher weiß ich, von was ich rede).Solche Menschen gibt es, die sind aber eine sehr kleine Minderheit und bräuchten eigentlich extra "Förderschule". Was ist eine Werkrealschule ?? (14.11.2012 11:45)Uta schrieb: Die Hinwendung zu Gemeinschaftsschulen wird den 95% der Kinder, die nach Gauß schön brav in der Spur laufen, nicht schaden. Die 5% der Schüler, die nach oben oder unten aus dem Raster rausfallen, werden zunehmend Schwierigkeiten bekommen.Warum ?? Auch Gemeinschaftsschulen differenzieren. Nur später, nach der sechsten Klasse, was besser sein soll, als die Differenzierung nach der vierten Klasse. (14.11.2012 11:45)Uta schrieb: Eine frühzeitige "Separation" schadet nur dann, wenn sie negativ konnotiert ist. Dass das negativ besetzt ist, liegt aber an dem defizitären Denken in unserer Gesellschaft. Man schaut nicht darauf, was der einzelne kann, sondern nur auf seine Defizite und Lernfelder, anstatt das zu nutzen, was der betreffende an Talenten mitbringt. Nein, man möchte lieber einen Einheitsbrei auf den Schulen. Komischerweise regt man sich dann über die 95% spurlaufender, problemloser Mittelmaßschüler auf, wenn sie dann als junge Erwachsene in ihren jeweiligen Jobs keine Kreativität, Eigeninitiative, Spontanität oder innovatives Denken zeigen können.....Will man den wikrlich oder ist man enfach zu dumm selbiges zu verhindern?? OT: Mein Vater war letzte Woche auf einer Fortbildung zum Thema ganzheitliches Lernen und da wurde gesagt, dass unser Bildungsystem immer noch auf dem Niveau der Industriezeit ist. D.h. der Schwerpunkt liegt auf Auswendiglernen und kognitiv-intellektuelle Aspekte sind in der Schule stark priviligiert. Dadurch sind die anderen Aspekte stark benachteiligt. (14.11.2012 11:45)Uta schrieb: Außerdem steht das Ganze absolut im Widerspruch zu GG Par. 21, Abs. 3, wonach jedes Kind ein Recht auf eine Schulbildung hat, die seiner Begabung und seinem Leistungsvermögen angemessen ist.Das steht es schon seit der Gründung der BRD. "Auflehnung ist das heiligste aller Rechte und die notwendigste aller Pflichten."
Marquis de La Fayette
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