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Bildungspolitik
18.09.2012, 19:46
Beitrag: #62
RE: Bildungspolitik
(03.09.2012 23:13)Viriathus schrieb:  Gelesen wurde bis zum Abi (der Erinnerung nach):
Kabale und Liebe - Schiller
Kleider machen Leute - Keller
Prinz Friedrich von Homburg - Kleist
Der zerbrochene Krug - Kleist
Die Ratten - Hauptmann
Geschichten aus dem Wiener Wald - Horvath
sowie diverse romantische Gedichte und Novellen

Also nix "aktuelleres"? Kroetz oder so?

(03.09.2012 23:13)Viriathus schrieb:  Mir fehlt ein der Schule (und fehlt aktuell, würde das gern freiwillig neben der Uni machen) das Fach "Literatur".

Öhm...eigentlich sollte das Fach Deutsch das Facht Literatur beihalten...

(03.09.2012 23:13)Viriathus schrieb:  Ein klassisches Werk lesen und darüber diskutieren, komplett auseinandernehmen, mann vermisse ich das. Deutsch LK war echt eines der besten Dinge der Schulzeit.

Hat mich in der Schule nur noch angeödet. Konnt ich nix damit anfangen. Hat sich im Studium grundlegend geändert... Smile

(03.09.2012 23:13)Viriathus schrieb:  Würde übrigens sagen, dass in Punkto Relevanz, Unterhaltung und Wahrheit wenig über die Naturalisten geht.

Auch in dieser Hinsicht ist Goethe für mich nach wie vor erste Wahl.


(02.09.2012 13:53)Bunbury schrieb:  Aber mich würde mal interessieren, ob du die diese Einschätzung teilst mit Schiller, Goethe und Lessing und ihrer Bedeutung für bestimmte Epochen der deutschen Literatur und auch, für wie wichtig du es hälst, diese Stücke zu lesen. Gerne auch per Mail. (Ich fand Lessing auf jedenfall einfacher zu lesen als Goethe.)

Ich halt´s für wichtig und find es traurig, dass im aktuellen bayerischen G8-Kanon all diese Dichter höchstens am Rande erscheinen. Nachdem jahrzehntelang nix anderes gelesen wurde, übertreibt man´s jetzt in die andere Richtung.
Schiller zu verstehen, so richtig zu verstehen, das gelingt allerdings erst, wenn man seine theoretischen Schriften auch gelesen - und verstanden - hat. Was mich an Goethe so fasziniert, ist sein unglaubliches Geschick beim Umgang mit der Sprache. Nicht umsonst stammen geschätzte 50% unserer "geflügelten Worte" aus dem Faust. Auch seine Balladen sind ein Genuss beim Lesen. Und wenn man dann genauer hinschaut, entdeckt man universelle Botschaften, die einfach nie veralten.

(03.09.2012 23:13)Viriathus schrieb:  Jemand der nichts mit Schiller anfangen kann, wird auch Goethe eher verschmähen.

Find ich nicht. Beide huldigten immerhin dem gleichen Schema, zuerst im Sturm und Drang, dann dem klassischen Schema. Wenn man mal ihren "Wettstreit um die beste Ballade" im Musenalmanach chronologisch mitverfolgt, wird erst so richtig klar, wie sie sich die beiden gegenseitig befruchtet und beeinflusst haben.
Schon ironisch, wenn man weiß, dass Goethe anfangs eine alles andere als hohe Meinung von Schiller hatte...

(03.09.2012 23:13)Viriathus schrieb:  (Böll böte sich an). Später ab Klasse 10 kann man an die im Satzbau und Syntax doch etwas schwierigeren Klassiker gehen. So verschreckt man keinen.

Naja, Böll hat da auch so seine Besonderheiten...

(02.09.2012 20:00)krasnaja schrieb:  Ich stamme nun aus einer Epoche, in der Schillers Werke und das Fach Geschichte sich direkt ergänzten.
Später Lessing, Kleist und Gottfried Keller nicht zu vergessen, Conrad Ferdinand Meyer , von den Kleidern die Leute machen , der Kuss von der Schanzel (es musste mal wieder sein, oh ihr müden Helden der Klasse von Johannes Berkan)
50 jahre ist es her und noch so präsent als wäre es gestern gewesen.


Spricht doch durchaus für die Klassiker, zu denen ich persönlich auch C.F.Meyer zähle. Nicht epochenmäßig, aber qualitätsmäßig.

(03.09.2012 23:13)Viriathus schrieb:  Leider richtig chris, der geänderte Kanon.
Folglich bleibt nur das Elternhaus, die angenommenen Versäumnisse der Schule auszugleichen.

Jau. Nur - wie viele Elternhäuser (prozentual gesprochen) gibt es denn noch, die selbiges leisten können?!? Es dürften nach meiner Schätzung so an die 20% sein. Alleroberstes Maximum!

(03.09.2012 23:13)Viriathus schrieb:  
(03.09.2012 13:20)krasnaja schrieb:  Mir machte der Bürgermeister Adam und seine Gerichtsverhandlung, um den Täter des zerbrochenen Kruges ausfindig zu machen, nachhaltig und auch heute noch viel Freude.
War Adam nicht der Richter?

Stimmt. Lustig ist es allemal. Hat was von Mann´s "Untertan"...
Ich hab den "Richter" mal in einer TV-Aufzeichnung einer 50er-Jahre (60er-Jahre?) Aufführung gesehen. Wenn, dann sollte man Schüler diese Aufführung zeigen!

(03.09.2012 23:13)Viriathus schrieb:  ich weiß es gar nicht mehr. Auf jeden Fall hat Kleist meiner Meinung nach einen viel zu geringen Stellenwert gegenüber anderen Autoren. Ich kenne Menschen, die halten ihn für den besten deutschen Autoren.

Nicht gerade für DEN besten - das ist für mich immer noch der alte Goethe - aber auch er gehört in die allererste Riege. Novalis noch dazu, Jean Paul, Storm, Fontane, Mann (Thomas und Heinrich), Böll, Borchert, Dürrenmatt und Frisch nicht zu vergessen - ein paar Autoren der (für mich) "ersten Riege" hab ich bestimmt noch vergessen, aber Deutschland bzw. der deutschsprachige Raum hat in der Hinsicht Unglaubliches hervorgebracht.

(03.09.2012 13:20)krasnaja schrieb:  In meiner Epoche wurden in der Schule Gedichte gelernt , gab es die auswendig zu lernende Glocke, behaftet mit so ungeheuer viel Weisheit, was allerdings erst in späteren Jahren aufgeht, und der Erlkönig mir erst eine Gänsehaut brachte, als ich selber Vater war.


Hätt auch ich schreiben können.

(03.09.2012 23:13)Viriathus schrieb:  Gedichte sind ein gutes Beispiel für die Schnittmenge zwischen Literatur und Geschichte. Begreift man z. B. was die Romantiker suchten, versteht man vieles was später folgte besser!

Hab ich erst gelernt, als ich mich auf das Erste Staatsexamen vorbereitete und mir da die Romantiker als einen meiner Schwerpunkte aussuchte.

(03.09.2012 23:13)Viriathus schrieb:  Übrigens musste ich nur zwei Gedichte auswendig lernen in meiner Schulzeit. Da ändert sich wohl die Zeit. Den "Herrn von Riebeck" und "Wünschelrute". Letzteres ist ja nicht schwer. Es ist auf vier Versen genau das was die Romantik kennzeichnet. Ein wahnsinniges Stück Literatur, man konnte nur staunen was sich alles aus diesen vier Zeilen herausholen ließ.

Wünschelrute
Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort.

Hachja. Jetzt kann ich schlafen gehen. Danke!

VG
Christian
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