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Wo gehören Fundstücke hin?
10.06.2013, 16:33
Beitrag: #11
RE: Wo gehören Fundstücke hin?
(10.06.2013 15:51)Uta schrieb:  
(10.06.2013 14:55)Bunbury schrieb:  Was bitte soll dem museumsbesucher ein einziger Goldohring einer bestimmten Epoche sagen, wenn der dazu gehörige Rest sich in New York, Rom, Amsterdam, Moskau und London befindet? Mag zwar sein, daß das Zeug dann einigermaßen gesichert ist, aber mir scheint es recht sinnlos zu sein, Schaustück um Schaustück in irgendwelche Kästen zu hängen, wenn der Gesamtzusammenhang verloren geht...? Wenn es nicht darum geht, Begreifen und Verstehen zu vermitteln- was sind die Teile denn dann eigentlich wert? Ganz ketzerisch gefragt...

Das ist genau der Punkt.
Das was ich oben beklagt habe. Die Leute kommen zu uns und wollen die Dinge, von denen ich ihnen im Zusammenhang unserer Geschichte erzähle, auch sehen. Keiner von denen geht dann nach Stuttgart ins Landesmuseum und die Leute, die das Landesmuseum besichtigen, wissen mit unserem Glasfenster wiederum nicht viel anzufangen.

Ergänzend zu dem was der Suebe und auch Arkona gesagt haben, noch zwei Beispiele aus unserer Region:


Vor Jahren war ich im Germanischen Museum in Nürnberg, und der "Aufpasser" hat Stein und Bein geschworen, dass es Behaims Original-Weltkugel wäre.

Sagen wir mal so, warum soll man das Kunsthandwerk nicht ein paar Märker res. Euronen verdienen lassen, und gute Replikas der Teile anfertigen?
Für den, der nicht wissenschaftlich mit den Teilen arbeitet, spielt das doch keine Rolle.
Man muss es ja nicht an die große Glocke hängen.

Zitat:Man hat vor ein paar Jahren eine keltische Ringwallanlage im Stadtwald lokalisiert und auch ausgegraben. Die Funde wurden dokumentiert und kartographiert, dann wurde alles wieder zugeschüttet. Heute erinnert nur eine Hinweistafel an den "großen" Fund.
Ähnlich, nur ein paar Jahrzehnte davor, wurde auf dem gegenüberliegenden Berghang eine Alemannische Reihengräberanlage gefunden. Hier dasselbe: ausbuddeln, sichten, dokumentieren, zubuddeln.

Der Grund für das Zuschütten ist laut unserer Historiker die beste Möglichkeit, die Artefakte zu konservieren. Außerdem hat das, was konkret gefunden wurde, keine neuen historischen Erkenntnisse erbracht. Was also nützen noch ein paar Scherben oder Fibeln oder Dolche mehr in unseren Museen. Dann doch lieber gut ausgearbeitete, wissenschaftlich ausgewertete Dokumentationen und Veröffentlichung derselben.

Ein paar der o.g. Grabhügel hat man in den 80ern bei "Not"-grabungen noch gesichert und ausgewertet.
Man hätte grundlegende Erkenntnisse zB über keltische Bestattungssitten gewonnen - Gundlage für mehrere Masterarbeiten.
Veröffentlichungen jedoch gibt es bis heute (ist ja erst 30 Jahre her...) keine.
Es gibt keine Kohle, hinten nicht, vorne nicht und dazwischen sowieso nichs.
Denn wir sind ein armes, armes Land. Confused

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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RE: Wo gehören Fundstücke hin? - Suebe - 10.06.2013 16:33

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