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Hallstadt- und Latenekultur im südlichen Germanien z.B. Ubien
27.03.2013, 23:01
Beitrag: #36
RE: Hallstadt- und Latenekultur im südlichen Germanien z.B. Ubien
In vielen Internetartikeln habe ich gelesen, die Tenkterer und eventuell auch die Usipeter stammten aus Oberhessen und wären aus Bedrängung durch die Sueben(Quaden) aus ihrer Heimat westwärts an den Rhein gezogen. Die Archäologen rechnen die Bevölkerung in Oberhessen zur Latenekultur.

http://home.arcor.de/martin.kuehschelm/staemme.htm

Im folgenden Artikel werden speziell die Tenkterer erwähnt. Nachdem Cäsaer 58 v. Chr. Ariovist besiegt hatte, schlug er die Tenkterer zurück, die aus Oberhessen kommend den Rhein überquert hatten. Die Tenkterer waren also kurz zuvor von den Quaden vertrieben worden. Es müssen also Gebiete gewesen sein, welche die Quaden zuletzt angegroffen hatten, also relativ westlich gelegene Gebiete Oberhessens, also die Gebiete direkt westlich der Fulda vom Gießener Becken bis Schlüchtern/Büdingen.

http://www.germanen-und-roemer.de/lex039d.htm

Der Fürst vom Glauberg war wahrscheinlich ein Tenkterer. Die Usipeter waren wahrscheinlich schon zuvor von den Quaden vertrieben worden. Sie lebten also ursprünglich östlich der Fulda in Osthessen.

Ob sie in Wirklichkeit ein Unterstamm der Ubier, wie die Cubi waren, geht aus den Beiträgen nicht hervor. Ich halte es für sehr wahrscheinlich. Mit ihrem "Abzug" waren sie jedenfalls dann politisch selbständig.
Ich habe jetzt eine Beschreibung von Oberhessen gefunden. Damit sind Osthessische Gebiete gemeint.

http://de.wikipedia.org/wiki/Oberhessen

In den Osthessischen Gebieten östlich der Fulda blieben die Quaden längere Zeit. Sie waren aber auch bis in die weit westlich gelegeneren Gebiete aktiv und trugen zur teilweise Abwanderung (der Tenkterer?) bis zum Gießener Becken bei. Der Feldzug der Ubier mit Cäsar brachte den Quaden eine heftigen Rückschlag, da auch die Ubier geschlossen gegen sie vorgingen. Dies war eigentlich die Möglichkeit für die Tenkterer in ihre Heimat zurückzukehren. Viele Tenkterer blieben aber am Rhein.
Das Oberhessische Gebiet blieb mit der Latene-Kultur verbunden. Die Bevölkerung zog also nicht vollständig ab o. kehrten nach dem Rückzug der Quaden teilweise zurück. Die Chatten rückten in solche dünner besiedelten Gebiete nach und passten sich an die Latene-Kultur der Einheimischen-Mehrheit an. Möglicherweise gab es regionale Bündnisse, um sich besser gegen die Quaden behaupten zu können, so das die Latene-Germanen/Ubier... mit den Chatten zu einem Stamm verschmolzen. Auch die ubischen Cubi duldeten die Einwanderung der Chatten, zuerst vor allem im Giessener Becken, nach dem Abzug der Quaden nach Böhmen auch in Osthessen. Die Archäologen gehen nur von einer mäßigen Einwanderung der Chatten aus. Sie waren daher auch auf ein Bündnis mit den Ubiern angewiesen und versuchten nicht Tribute zu erzwingen, wie die Quaden.
Das 166 nach Chr. Ubier in Pannonien auf Kriegszug gingen, kann bedeuten das sie in Osthessen ihre Stammesidentität behalten haben und sich nach dem Abzug der Quaden regenerierten.

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
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RE: Hallstadt- und Latenekultur im südlichen Germanien z.B. Ubien - Paul - 27.03.2013 23:01

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