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Hallstadt- und Latenekultur im südlichen Germanien z.B. Ubien
18.03.2013, 22:41
Beitrag: #28
RE: Hallstadt- und Latenekultur im südlichen Germanien z.B. Ubien
(15.03.2013 02:42)Paul schrieb:  Für seine grobe Einteilung hat er vielleicht politische Gründe gehabt, die etwas mit seiner Darstellung in Rom zu tun hatte. So ganz falsch war die grobe Einteilung ja auch nicht.

Doch, war sie. Da du ja selbst immer betonst, daß Germane ist, wer eine germanische Sprache spricht (was ich ganz nebenbei auch ein bißchen zweifelhaft finde, aber das vielleicht an anderer Stelle), ist es schon merkwürdig, daß Caesar vier Stämme als "germanisch" bezeichnet, die keltische Namen tragen. Von den vier linksrheinischen Stämmen, die Caesar als "Germanen" bezeichnet, ist allenfalls der Name der Eburonen möglicherweise germanisch. Allerdings werden die Eburonen heute durchweg als keltischer Stamm angesehen. Die Condrusi, Caerosi und Paemani tragen jedoch eindeutig keltische Namen, auch wenn es außerhalb Caesars bericht keinen Hinweis auf die Paemani gibt. Die germanische Lautverschiebung hat in den Namen dieser Kletenstämme noch nicht stattgefunden.

Die Condrusi und Caaerosi werden heute als kelto-germanische Stämme bezeichnet...


(15.03.2013 02:42)Paul schrieb:  Im Einzelnen hat er aber eigne Erfahrungen gehabt. Er ist ja mit seinem Heer selbst in den Krieg gezogen und führte selbst Verhandlungen mit verschiedenen Gruppen o. richtete über sie.
Cäsar ist selbst über den Rhein gezogen und hat mit dem Ältestenrat der Ubier verhandelt. Die Dolmetcher werden ihn schon darüber aufgeklärt haben, welche Sprache sie übersetzten. Wahrscheinlich hat er auch selbst Gespräche mit Kundschaftern der Ubier und mit militärischen Befehlshabern der ihn dann begleitenden Truppen der Ubier geführt. Diese hatten ja bessere Kenntnisse über die Gegend, durch die ihre Truppen marschierten und die von den Sueben besetzten Städte. Sie wußten, wo Verstärkungen zu ihnen stoßen würden. Vielleicht durfte Cäsar auf dem Dornberg/Donars Berg an einem Gottesdienst für den Kriegsgott teilnehmen.
Nach diesem Kriegszug stellten ihm die Ubier Bündnistruppen bzw. Söldner - überwiegend Reiterkrieger, in den verschiedenen Auseinandersetzungen, d.h. er hatte dann dauernd mit ubischen Offizieren in seinem Dienst zu tun.
Cäsar ist also ein sehr guter Zeitzeuge über die Ubier. Er vermerkte die Ähnlichkeit der ubischen Kultur vor allem im Stadtleben und Handwerk mit der keltischen Kultur und erklärte sie sich überwiegend mit den intensiven langen Handelskontakten der Ubier mit den Kelten.

Dein Vertrauen in Caesars Absichten bei der Verfassung der DBG teile ich nicht. Caesar hatte ein großes Interesse daran, für sein erobertes Gallien eine leicht zu verteidigende Grenze festzulgen. Natürlich ist es in bißchen schwieirg, den Senatoren in Rom klar zu machen, daß die Kelten eine so große Gefahr für Rom sind, daß sie unbedingt unterworfen werden müssen, wenn man gleichzeitig mit Kelten paktiert.
Ich könnte mir gut vorstellen, daß Caesar den Senatoren in Rom die Zusammenhänge stark vereinfacht dargestellt hat, in dem er einfach nach seiner Interessenlage festgelegt hat, wer Germane und wer Kelte war...

Sorry, solange du nur Caesar als Beweis dafür anführst, daß die Ubier im jahre 50 v Chr. Germanen waren, ziehe ich (und nicht nur ich) seine Angaben doch in Zweifel...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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RE: Hallstadt- und Latenekultur im südlichen Germanien z.B. Ubien - Bunbury - 18.03.2013 22:41

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