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Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge
12.03.2013, 23:31
Beitrag: #43
RE: Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge
Nun, in der Klasse von 12 jährigen, die ich kenne, gibt es nicht allzuviele von der Sorte, die du kennst. Aber das könnte durchaus ein soziales Problem sein- ich denke, hier gibt es recht viele "Wohlstandsverwahrloste"... Es gibt schließlich auch Mütter, die nicht arbeiten und doch nicht da sind...

Ich habe einen wie mir scheint ziemlich normalen Fall kürzlich bei einer Freundin mitbekommen, die das Glück hat, ihre Arbeit teils zu Hause und teils bei ihrem Arbeitgeber erledigen zu können. Bis vor ein paar Monaten mußte sie allerdings zwei mal die Woche nachmittags außer Haus arbeiten. An diesen beiden Nachmittagen haben es ihre Kinder- 12 und 15- nicht so ganz genau mit den Hausaufgaben genommen, um es einmal nett zu formulieren. Sie haben heimlich Computer gespielt, obwohl sie es eigentlich erst ab 18.00 Uhr durften und regelmäßig sämtliche Nutella- Gläser geleert, Keks- und Schokoladenpackungen vernichtet.
Seit sie ihre Arbeit umgestellt hat und jeden nachmittag zu Hause arbeitet, hat sich das weitestgehend erledigt- und Schulmitteilungen, daß das Kind die hausaufgaben regelmäßig nicht macht, sind dann unterblieben. Die Kinder maulen natürlich gelegentlich darüber, daß sie jetzt gewisse Dinge nicht mehr tun können, aber sie ist eine gute Mutter und geht dann doch gelegentlich mal am Nachmittag aus dem Haus...Wink

Das Problem mit der Kinder- Betreuung ist ja leider oft, daß sie genau in dem Augenblick aufhört, in der viele Kinder mit den ersten Auswirkungen der Pubertät zu kämpfen haben. Wenn sich alles verändert, dann ist es fr viele hilfreich, wenn sie einen festen Rahmen haben, an dem sie sich orientieren und natürlich auch reiben können.
Du hast natürlich recht, daß es auch Kinder gibt, die damit überhaupt keine Schwierigkeiten haben, die auch völlig alleine auf sich gestellt so weit sind, daß sie ihre Hausaufgaben ohne Kontrolle erledigen und sich an verabredete Regeln halten. Bei anderen dagegen setzt eine Rebellion ein- und ohne Kontrolle funktioniert gar nichts.

Das ist aber genau der grund, warum ich der Meinung bin, daß die derzeitige Debatte viel zu wenig Rücksicht auf die Bedürfnisse der Kinder nimmt. So wie es Kinder gibt, die sich vom ersten Tag im Kindergarten pudelwohl fühlen und am liebsten jeden Tag von früh bis spät da sind, während es für andere eine Qual ist, weil ihnen das Tohuwabohu zu viel ist.

Es müssen einfach Möglichkeiten geschaffen werden, damit alle Familienmitglieder sich positiv entwickeln können. Erst wenn das erreicht ist, dann ist Familienpolitik erfolgreich. Im derzeitigen System bleiben leider viel zu viele auf der Strecke. Väter, die von ihren Kindern nichts haben, weil ein Vater, der um 18.00 Uhr zu Hause ist, nun mal beruflich nicht weiter kommt. Mütter, die schlecht bezahlt und unzufrieden sind (und damit auch nicht gut erziehen können). Kinder, die zu viel sich selbst überlassen bleiben- oder zu wenig....

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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RE: Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge - Bunbury - 12.03.2013 23:31

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