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Gedanken zum 20. Juli
20.07.2012, 12:58
Beitrag: #1
Gedanken zum 20. Juli
Anmerkungen zum heutigen 20, Juli.

(Es wundert mich schon, daß hier so wenig über den 20.Juli steht,

Hallo
Das Attentat wird ja leider auch heute noch kontrovers diskutiert, für die einen ist v. Staufenberg ein Hochverräter, was er nach den damaligen Gesetzen dann wohl auch war und für die anderen ein Held
Ich sehe ihn als Helden, trotz seiner anfänglichen Sympathie für Hitler

Wer etwas anderes meint, das Attentat sei z.B. nur der persönlicher Vorteile willen durchgeführt worden, mach die die Argumentation des Volksgerichtshofpräsidenten Georg Freislers zueigen.

Die Legenden zum Themenkomplex 20 Juli sind doch zusammengefasst folgende:

• Es seien Hochverräter gewesen (was nach dem Gesetz sogar stimmt, heute gilt aber für den 20.Juli die Legitimation dieser Tat durch die Schuld der Zielgruppe),

• Die Offziere seien Karrieristen gewesen,.
Eine Legende ist es ebenfalls, daß man nur Hitler hätte töten müssen, das ganze Kartenhaus dann von selber zusammengebrochen wäre.

• Eine weitere Legende ist, daß das Attentat nur darum durchgeführt wurde , weil sich der Untergang 1944 abzeichnete.

• Auch sei der Anschlag dilletantisch ausgeführt worden, weil es einer Gruppe deutscher Offziere nicht einmal gelungen sei, eine Bombe zum richtigen Zeitpunkt an richtiger Stelle zur Explosion bringen zu können.

• Und dann sei der Kreis der Attentäter und Sympathisanten eine Aufzählung aus dem „Gotha“ , einer in Anbetracht der Verbrechen unverständlichen Moral auf Bedenken zum Brechen des Eides gegenüber Hitler, ein Kreis, mit dem die Alliierten nie einen Pakt geschlossen hätten.

(leider ist es aber keine Legende, daß eine Reihe von Offzieren plötzlich ihr Bindung an den Eid gegenüber Hitler entdeckten, sich von Staufenberg zurecht von allen verlassen fühlte)

Richtig ist, daß v. Staufenberg in jungen Jahren ein glühender Verehrer Stefan Georges war, der von den Nazis als Protagonisten ihrer Bewegung – absolut falsch !!! _ vereinnahmt werden sollte. Staufenberg war sicher auch anfangs ein Hitleranhänger., auch in seiner frühen soldatischen Kariere als Draufgänger und furchtloser Offzier galt.

Staufenberg gehörte aber, auch anfangs nicht , zu jener –man muss hier im Umkehrschluß Freisler zitieren, zu jener „verbrecherischen Offiziersklique „ um z.B. Reichenau, die bedenkenlos alle Befehle umsetzten.

Der Anschlag und seine Vorbereitungen können auch nicht als dillethantisch bezeichnet werden
Der Anschlag selber mußte von einer Person durchgeführt werden, die aufgrund häufigen Erscheinens in der Wolfsschanze vertrauenswürdiger erschien, darum nicht den scharfen Sicherheitskontrollen für den Zugang zu Hitler dauernd unterworfen war. Die lasche Handhabung der Kontrolle Staufenbergs bei Verlassen der Wolfschanze NACH Auslösung Alarm ist Beweis.
Auch der Ort der Vorbereitung des Attentates in der Bendlerstraße, dem Verwaltungssitz des Ersatzheeres war genau der richtige, weil hier die Fäden einer Planung für „Walküre“ – der Niederschlagung eines Aufstandes der zwischenzeitlich 8 Millionen Fremdarbeiter im Reich zusammenliefen.

„Walküre“, der Name des wärend des Krieges offiziell und unter Mitarbeit Staufenbergs ausgearbeitete Reaktonsplans für den Fall innerer Unruhen, bot eine realistische Chance für eine erfolgreiche Durchführung eines Staatsstreiches.
Das Dilemma bestand in der Person Staufenbergs, der sowohl die Pläne und Weisungen kannte, als auch er (zu diesem Zeitpunkt) einen fast ungehinderten Zugang zu Hitler hatte, Staufenberg darum gleichzeitig in Berlin und Rastenburg hätte sein müssen.

Daß aber die Entscheidung richtiger war, Staufenberg die Bombe legen zu lassen, zeigt sich in den „Anfangserfolgen“ in den Morgenstunden des 20. Juli, als schon VOR dem für kurz vor 13.00 geplanten Vortrag Staufenbergs bei Hitler in Berlin der Stadtkommandant von Berlin über das bevorstehende Attentat informiert wurde.

Die Planungen und Vorbereitungen lief Gefahr durch Bespitzelung entdeckt zu werden bei funktionierender interministerieller Verbindungen: Immerhin war Goebbels bereits ¼ STD nach dem Attentat über eine Explosion in Görlitz bei Rastenburg informiert, zu einem Zeitpunkt, als v. Staufenberg und v. Haeften noch nicht einmal den Flugplatz beim Gut Wilhelmsdorf erreicht hatten, sich der Verdacht, anfänglich gegen eine andere Gruppe, sich nun gegen Staufenberg richtete, der Verhaftungsbefehl gegen ihn sofort nach der Landung in Berlin durchzuführen sei.

Man war sich bei den Attentäter darüber klar, daß der Tod Hitlers allenfalls eine Initialzündung sein könnte, daß aber die Gefahr zu einem Bürgerkrieg bestand.
Im nachhinein, stärkte das fehlgeschlagene Attentat die Führergläubigkeit der Deutschen, in ihm einen Auserwählten zu haben, der von der „Vorsehung“ geschützt worden ist.

Überwogen die Nachteile ? War es gar frevelhaft einen möglichen Erfolg, also den Tod Hitlers – und auch unter dem dann warscheinlich stattfindenden Bürgerkrieg, dem sich abzuzeichnenden totalen Untergang Deutschlands und der danach möglichen völligen Neugestaltung, vorzuziehen ?
War nicht dieser völlige Untergang Deutschlands und die Chance eines Neubeginns als besetztes Land (Casablanca und Teheran waren bekannt) einem Attentatserfolg vorzuziehen ?

Das Attentat dennoch zu wagen, nötigt Hochachtung ab

Bekannt sind vergebliche Versuche der Attentäter bei den Westalliierten, deren Meinung und Einschätzung nach einem erfolgreichen Attentat gegen Hitler zu klären.

Es gab viele Versuche schon seit 1940 mit Frankreich und England wie diese zu einem Staatsstreich stehen. England reagierte in unbeschreiblich arroganter Weise , daß „diese Leute nicht besser als die Nazis wären“ .
Auch von den damals noch nicht im Krieg mit Deutschland befindlichen USA , der Kronprinz als Integrationsfigur der konservativen und nationalen Kräfte stand zur Debatte, hieß es, eine Einigung mit einer anderen deutschen Regierung sei nicht im Interesse der USA

Mit diesem Wissen auf Ignoranz des Widerstandes durch die „westlichen Demokratien“ die ihren heren Anspruch bei jeder Gelegenheit in die Welt posaunten

Die Attentäter hatten bereits eine Zusammenarbeit mit UdSSR im Auge, (eingefädelt durch v.d.Schulenburg, als ehemaligen Botschafter des Reiches in Moskau, was dann auch der Grund für dessen Todesurteil war )
Man wollte, (Deutschland sollte) für Russland arbeiten und damit langsam Russland in eine wirtschaftliche Abhängigkeit bringen, aus der sich dann Deutschland wieder befreien hätte können.
In Anbetracht der Kriegsituation in Russland zwar visionär aber keinesfalls unklug

Die Attentäter hatten zwar kein ausgeprägtes POLITISCHES Gespür, es waren aber Soldaten mit dem Fachwissen über prognostizierbare Verlustzahlen auf beiden Seiten, denn da es 1944 bei den Nazis nur noch um Sein oder Nichtsein ging, würden die zu erwartenden Opfer bei ihrem gesäten Fanatismus überdimensional sein, was sich dann auch bewartheitet hat, im letzten Kriegsjahr genauso viel Opfer wie in den 4 Kriegsjahren vorher zu beklagen sind.

Das Attentat MUSSTE gewagt werden, wer es anders sieht „ist ein erbärmlicher Lump“ , wie Freisler einen seiner Angeklagten vor dem Volksgerichtshof bezeichnete

Mich versöhnt der 20 Juli mit Vielem, was in Deutschland passiert ist. Ich bin stolz darauf, daß es diese mutigen Männer und Frauen gegeben hat, weniger Stolz bin auch aber darauf, daß es immer unscheinbare Straßen sind, die nach dem Namen Staufenbergs tragen.

Wenn ich heute im Bendlerhof in Berlin stehe, in diesem von hohen Häusern umreihten, geschützten Karee, kaum ein Laut dringt von der Straße her, dann ist mir so, als wären die Salven des Erschießungspelotons gerade verklungenm und große Traurigkeit überfällt mich immer.
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