Untergang der Hethiter
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05.08.2012, 13:22
Beitrag: #41
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RE: Untergang der Hethiter
(05.08.2012 12:49)Maxdorfer schrieb: Also ich fand sie nicht schlecht gemacht. Und während mir bei Terra X, selbst wenn ich keine Ahnung von dem Thema habe, historische Ungenauigkeiten, schlampige Arbeitsweisen und völlig unangebrachte, stümperhafte Schlussfolgerungen auffallen, ist diese Sendung ziemlich informativ und interessant. Mußt du auch nicht. Mir reicht es, wenn du sagst, daß sie okay ist- sollte ich die nächsten vier Wochen dafür Zeit haben, werde ich sie mir ansehen. Nach Schrankausräumen, Wäschewaschen und Berichte über den Urlaub schreiben.... (05.08.2012 12:49)Maxdorfer schrieb:(05.08.2012 12:15)Bunbury schrieb: Daß ein Volk jemals so viel von seiner Nahrung und seinen Nutztieren geopfert hat, daß es dadurch in Not geriet, klingt wenig plausibel. In Zeiten, in denen es den Menschen gut ging, haben sie den Göttern ihren Teil abgegeben, aber das war nicht wirklich bedrohlich. Nur in größter Verzweiflung wurde das wertvollste, beste, kostbarste geopfert- also muss die Notsituation schon vorher da gewesen sein. Pfui, bist du materialistisch. Aber jetzt mal im Ernst- so etwas kann man doch nicht nur nach rein ökonomischen Maßstäben messen. Natürlich ist es rein ökonomisch gesehen unsinnig, Lebensmittel zu verbrennen. Rein ökonomisch gesehen ist es übrigens auch unsinnig, stundenlang im Forum zu sitzen und Beiträge zu schreiben, statt Geld zu verdienen oder es auszugeben... Gott sei Dank ist der Mensch kein Homo Ökonomicus... Mögen intensive Opferungen auch materielle Verluste für eine Gesellschaft bedeuten,haben sie doch ihren (nicht messbaren) Nutzen, da sie den sozialen Zusammenhalt steigern und dergleichen mehr. Ich bezweifle, daß es in Nicht-Notzeiten so war, daß der materielle Verlust höher war als der nichtmaterielle Nutzen dieser Opferungen... (05.08.2012 12:49)Maxdorfer schrieb: Und in der Endzeit, als eine krisenähnliche Lage über die Hethiter hereinbrach, wurde sicherlich öfter das beste Tier einer Herde geopfert, bis nur noch schlechte Tiere übrig blieben. Und in der Endzeit kann das wirklich zu Mangel an Lebensmitteln geführt haben, zumal zusammen mit den Opferungen von nicht tierischer Nahrung. Und woher weiß man, daß ein Tier das beste ist? Bei einem männlichen tier weiß man, daß es das beste ist, wenn es viele gesunde Nachkommen zeugt. Und bei einem weiblichen Tier, wenn es viele gesunde Nachkommen zur Welt bringt und sie auch nähren kann... Von daher muss die Notlage schon sehr verzweifelt sein, wenn man alle diese Nachkommen opfert, bevor die selbst Nachkommen haben- und wenn es so ist, dann ist die Notsituation schon da und entsteht nicht erst dadurch. Also dann eher ein Punkt, der das Ende der Hetither beschleunigt, aber nicht herbeigeführt hat... (05.08.2012 12:49)Maxdorfer schrieb: Wie ich schrieb: Vielleicht zogen ja König, Hofstaat, Verwaltung und Bevölkerung planmäßig aus der Stadt aus. Oh, das erinnert mich daran, daß ich einmal dachte, daß es möglicherweise die Lage war, die Hattusa von vornehrein zum Scheitern verurteilte. Die lage war nur Ideal für Kriegs- und (kriegsbedingte)Krisenzeiten, als Festung, aber nicht wirklich Ideal für friedlichere Zeiten. Interessanter Gedanke, daß das vielleicht hauptsächlich dafür verantwortlich war, daß das Hetitherreich sich einfach nicht richtig an sich ändernde Umstände anpassen konnte... Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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