Katja Kipping neue Vorsitzende der Linkspartei

[Titus Feuerfuchs]

(20.06.2012 18:48)Viriathus schrieb:  

Zitat:Der Kapitalismus, den ich grundsätzlich für gut, weil allein leistungsfähig halte, lebt wie jede andere Gesellschaftsordnung auch davon, dass die meisten Menschen den Eindruck haben, es gehe gerecht oder jedenfalls nur in Maßen ungerecht zu. Eine Gesellschaft, die die meisten Menschen tatsächlich als krass ungerecht empfinden, kann auf Dauer kaum funktionieren. Wenn es aber zu augenscheinlichen Exzessen bei Gehältern kommt, die mit bestem Willen nicht mehr durch Leistung zu begründen sind, dann wird dieser Grundkonsens untergraben. Deswegen glaube ich, dass exzessive Gehälter den Kapitalismus gefährden, dem ja schließlich auch die Manager ihren Wohlstand verdanken - und alle anderen auch.

entnommen aus einer Interessanten Abhandlung hier:
http://www.scilogs.de/chrono/blog/gute-g...-verdienen


Zum Thema: Wieviel darf ein Mensch verdienen.

Wie gesagt, Manager hatte ich für mein persönliches Empfinden außen vor gelassen. Auch ich halte manche Gehälter von Menschen, die sich ihren Wohlstand nicht selbst geschaffen haben, für illegitim.

Aber darum geht es nicht.Es gibt die Macht des Faktischen, die uns lehrt, dass es in außenahmslos jeder entwickelten Gesellschaft eine sehr kleine Gruppe von Menschen gibt, die extremsten Reichtum besitzen. Das gilt besonders für kommunistische Systeme und läßt sich nicht verhindern.

Insofern ist Kippings Ansage nichts weiter als polemischer Populismus.

Das ist das eine. Das andere sind Menschen wie z.B. Gates oder Schwarzenegger oder Stronach, die sich aus einfachen Verhältnissen zu extremen Reichtum hochgearbeitet haben. Das ist völlig legitim. Ich denke gar nicht dran, jenen prozentuell mehr wegzunehemen, als anderen Wohlhabenden.
Ganz abgesehen davon, dass das aus volkswirtschaftlicher Perspektive keine Relevanz hätte.

Im Übrigen:
Ich bin immer für eine faire Entlohnung gewesen. Man muss von einem 40-Stundenjob leben könnnen. Deshalb halte ich gewisse Mindestlöhne für absolut sinnvoll.