deutsch-französische "Erbfeindschaft"?
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08.07.2012, 13:30
Beitrag: #10
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RE: deutsch-französische "Erbfeindschaft"?
(07.07.2012 09:59)913Chris schrieb: Servus! Als Südwestdeutscher muss ich diese besondere Beziehung zum Nachbarland Frankreich bestätigen. Wobei, gleich Eingangs: Probleme der Menschen untereinander gab es nie. Das französische Kulturmodell wurde recht weitgehend und intensiv übernommen. noch heute grüsst man im Südwesten mit Salü, Adje, man geht auf dem Trottwar, gegenüber heißt visavie, statt dem "Entschuldigung" ist Pardon weit üblicher, und wird erst neuestens vom Sorry bedrängt. Der Südwestdeutsche hat Malessen und macht manchesmal Fisematenten, die Nachbarin ruft ihrer Tochter "aber jetzt tutzvit" wenn sie so absolut nicht kommen will. Die "Comptoiser Uhr" (natürlich aus Schramberg oder Schwenningen) gehörte noch vor wenigen Jahren zur Standartausstattung jedes Wohnzimmers. Nur mal so zur Einstimmung. Wie diese "Erbfeindschaft", aus südwestdeutscher Sicht! entstanden ist: Wobei der Begriff es so nicht trifft, "Erbangst", auch hier der Südwestdeutschen, wäre deutlich richtiger. Seit der Mitte des 30jährigen Krieges gab es nur kurze Zeiträume in denen der Südwesten nicht zumindest bedroht worden wäre durch französische Heere. Und die französische Kriegsführung hatte es für die betroffenen Gebiete in sich. Pfälzer, österreichischer, polnischer Erbfolgekrieg wären da zu nennen. Zur ewigen Erinnerung zB das Heidelberger Schloss und das Kloster Hirsau. Von den Leiden des einfachen Bürgers macht man leider weniger her, die waren aber noch viel schlimmer. Das französische Heer hatte sich noch 1948 grundsätzlich aus dem eroberten Land zu ernähren. System Louvois nannte man das. Graf von Segur schreibt in seiner Geschichte des "Russischen Feldzugs" 1812 wie die Zustimmung zu Napoleon in den östlichen Provinzen Frankreichs am größten gewesen wäre, denn hier strömte der Reichtum Europas nach Frankreich"., Woher dieser Reichtum kam, braucht man nicht lange zu überlegen. Und der neu eingeführte Aspekt französischer Kriegsführung 1945, dass die Frau eroberter Städte und Dörfer in der 1. Nacht nach der Eroberung dem tapferen Kolonialsoldaten gehörte, hat nicht zu einer Überwindung dieser "Erbangst" beigetragen. Aber, wie gesagt, unter den Menschen des selben Kulturkreises gab und gibt es keine Probleme. Aus der Hand kann ich mindestens die Namen von 5 Frauen nennen die n den Nachkriegsjahren Ehen mit franz. Soldaten eingegangen sind. Später, in den 50ern 60ern 70ern war das noch viel häufiger. Wir Teenager haben Gauloises und Gitane gequalmt, als diese Zigarettenmarken außerhalb der ehemaligen franz. Zone noch kein Schwanz kannte. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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