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Spanien - Ein unbelehrbares Land?
02.06.2012, 19:36
Beitrag: #1
Spanien - Ein unbelehrbares Land?
Es folgt nun eine These, keine Meinung.
Es steht keine direkte Frage im Text, dennoch denke ich ergeben sich Möglichkeiten sich zu äußern. Auch Einwände zu haben.


Spaniens Geschichte kennt zahlreiche Ironien, Krisen und Grausamkeiten. Dabei scheint dieses Land nicht aus seinen Fehlern zu lernen.

Es ist 1492. Kolumbus entdeckt für Spanien einen unbekannten Kontinent. Später verschiffen spanische Schiffe gigantische Reichtümer nach Spanien. Alles ist angerichtet für ein gigantisches, reiches, erfolgreiches Land.
Gleichzeitig aber besiegen die Spanier die letzten Mauren auf der iberischen Halbinsel und bald darauf werden Juden und Mauren aus Spanien vertrieben. Damit werden aber genau jene Gruppen vertrieben, die Spaniens Wirtschaft, Handwerk und Verwaltung erledigen. Die christlichen Kleinadeligen dagegen denken nur an militärische Laufbahnen. Als Resultat fließt das gesammelte, geraubte, erbeutete Gold ganz schnell in deutsche und holländische Kaufmannshände. Denn wer nicht selbst wirkt, muss kaufen. Wer aber kaufen kann, weil er Mittel hat, wird nicht anfangen zu wirken.
Als der Gold- und Silberstrom versiegt, ist Spanien rasch bankrott.
Industrie, Wissenschaft und Ideen kommen Jahrhunderte lang von überall her, nur nicht aus Spanien. Nur Basken und Katalonier modernisieren ihre Gebiete. Aber diese wollen nicht mit dem ganzen Land teilen, was sie formten. Jene wollen nicht von diesen lernen.
Ein Bürgertum, mit all seiner Produktivität entwickelt sich in Spanien nicht. einzig Bauern organisieren sich in einer anachistischen Partei. Deren erste Erfolge werden von Franco zunichte gemacht. Deutsche Flieger hinterlassen dort wo baskische Industrieanlagen standen Schrotthaufen.
Noch heute investieren die Spanier, wie ihre gesamte Geschichte lang, am liebsten in Immobilien. Das geschah auch nach Francos Ende, als die EU das Land förderte und abermals Gold, in Form von Aufbauhilfe, nach Spanien fließt. Wieder kann das Land diesen Reichtum nicht nutzen. Es verharrt in alten Strukturen, die keinen Erfolg versprechen. Keine Modernisierung, kein Risiko, sondern Versessenheit auf vermeintlich sicheren Grundbesitz. Investieren ist Spanien fremd. Sei es in Bildung, Entwicklung oder Modernisierung.
Heute ist Spanien wieder einmal tief in der Krise. Erfahrung damit hat das Land.

Dieser Text basiert fundamental auf einem Artikel der Süddeutschen Zeitung im Feuilletonteil unter dem Titel "500 Jahre Krise - Mit Juden und Mauren vertrieb Spanien nach 1492 auch das ökonomische Denken, das rächt sich noch heute" von Sebastian Schoepp.
Es wurde nicht wörtlich zitiert, aber textnah wiedergegeben.

Der vernetzte Mensch von heute gerät in Gefahr,
die globalisierte Welt als eine Ansammlung von Zitaten zu erleben.

Doug Mack
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Spanien - Ein unbelehrbares Land? - Viriathus - 02.06.2012 19:36

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