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Neutrales, vereinigtes Deutschland?
05.07.2012, 19:37
Beitrag: #54
RE: Neutrales, vereinigtes Deutschland?
(05.07.2012 16:30)Dietrich schrieb:  
(04.07.2012 17:21)krasnaja schrieb:  Der Westen fühlte sich von der UdSSR bedroht, weil er sich bedroht fühlen wollte.

Der Westen musste sich bedroht fühlen: Da errichtete eine waffenstarrende sozialistische Diktatur einen Eisernen Vorhang mitten durch Europa, unterband jeglichen Reiseverkehr und installierte in ganz Osteuropa Satellitenstaaten mit kommunistischen Diktaturen. Eine noch größere Drohkulisse ist kaum denkbar. Wenn die Sowjetunion nicht noch weiter vorrücken konnte - was sie gewiss gern getan hätte - so lag das an der Truman-Doktrin, die eine Rote Linie setzte, und an der NATO, die den Westen vor einer Invasion bewahrte.

In der Berlin-Blockade, mit der die UdSSR im Jahr 1948 West-Berlin von seinen Zufahrtswegen abschneiden und die dann hilflose Stadt annektieren wollte, testete die Sowjetunion, wie weit sie gegebenenfalls gehen konnte und der Westen stillhalten würde. Allerdings erwies sich die Berlin-Blockade als Schlag ins Wasser, da die Westmächte nicht nachgaben und Berlin aus der Luft versorgten, sodass die SU sie nach einem Jahr abbrach.

Die revisionistische These zur Erklärung des Kalten Kriegs, die du vertrittst, ist alt bekannt und besonders beliebt bei Linken, Kommunisten und alten Veteranen, die die Sowjetunion verklären. Diese revisionistische These betont die amerikanische Verantwortung für die Entstehung des Kalten Kriegs und behauptet, die UdSSR sei aus dem Zweiten Weltkrieg geschwächt hervorgegangen und habe dem Westen hilflos (sic!) gegenübergestanden. Stalins Politik sei von der Bewahrung und Sicherung des bestehenden Staates ausgegangen, die Ursache des Konflikts müsse man daher bei den USA sehen.

Diese These wird - wie gesagt - gern von den alten Kadern der SED sowie von Leuten der DKP und ähnlichen dubiosen Vereinen vertreten. Mit der Realität hat das nichts zu tun.


Dietrich,(gelöscht, wir wollen im Anstand diskutieren) Moderator Steppenwolf
Hast Du fein abgeschrieben.


1.) Als die USA den kalten Krieg anschoben, 1945/1946 gab es keine waffenstarrende UdSSR.

2.) die UdSSR blutete nach dem Krieg aus allen Wunden und das hat sie dem versuchten Vernichtungskrieg, der deutschen Mordlust und, pardon, auch der östereichischen Mordlust zu verdanken.
8 Mio toter Rotarmisten, einige sicher auch auf das Konto Stalins gehen, aber 15 Mio toter Zivilisten, die auf das Konto der Deutschen gehen.

Und Du wagst es, hier die UdSSR als Bedrohung darzustellen.

Der Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion schnurrte im deutschen Gedächtnis zusammen auf die schrecklichen Szenen beim Einmarsch der Roten Armee in dem Land, aus dem all das Unheil der vergangenen vier Jahre gekommen war.
Ich habe mir damals vorgestellt, wie solche hochmütigen, selbstgerechten Töne bei russischen Familien ankommen mussten mit der 5 Jahre nach Kriegsende über Russland gesprochen wurde und von Dir heute noch gesprochen wird.

Und ich bin heute dankbar dafür, dass die meisten Russen auch dies hingenommen haben, ohne in Haß zu erstarren.
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RE: Neutrales, vereinigtes Deutschland? - krasnaja - 05.07.2012 19:37

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