Gedanken zum Nationalstaatsmodell des 19. Jahrhundert
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26.12.2012, 23:25
Beitrag: #12
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RE: Gedanken zum Nationalstaatsmodell des 19. Jahrhundert
Nun,über die Sprache kann man m.E. den Nationalstaat m.E. tatsächlich erst im 19.Jahrhundert definieren,als die Zentralismen mit ihren modernen Verwaltungsstrukturen allenthalben griffen.-In Frankreich war das der napoleonische, in Deutschland der preußische Zentralismus, der sich in gewissem Maße auch auf die nichtpreußischen Teilstaaten erstreckte.
Vorher würde ich mit Ausnahme Englands kein Land als Nationalstaat bezeichnen,der sich überdie Sprache definiert. In Frankreich hatten wir die zwei großen Sprachsysteme der Langue d`Oi und der Langue d`Oc sowie diverse Regionalsprachen wie Bretonisch, Katalanisch,Flämisch, Nicois, Allemanisch, Baskisch, usw. und trotz der Zentrale Paris auch diverse Gebiete mit starken Partikularrechten. In Deutschland und Italien waren es sogar selbständige Herrschaftsgebiete. Eigentlich galt bis ins 19.Jahrhundert m.E. daher weniger die Unterscheidung nach Nationen als nach "Zungen"- also Sprachgebieten ohne den allumfassenden National- und Staatsanspruch. Daß die "Verschulung" ganz gehörig zur Nationsbildung beigetragen hat, liegt m.E. nur zu einem geringen Teil an der Vermittlung einer vermeintlichen Hoch- und Schriftsprache.die "Verschulung" ganz gehörig zur Nationsbildung beigetragen.In erster Linie erlangten die Zentralstaaten des 19.Jahrhunderts darüber die Deutungshoheit in den Bereichen Ausbildung,Kultur,Geschichte und hatte damit ein Instrument zur Vereinheitlichung und unmitelbaren Zugriff auf das Selbstbild der Staatsbürger. |
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