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Katholische Kirche & Menschenrechte - Ein Lernprozess?
28.12.2012, 00:00
Beitrag: #12
RE: Katholische Kirche & Menschenrechte - Ein Lernprozess?
Zitat: Deren Zeit schien nun zu Ende, schon deshalb war die Ankündigung von Johannes XXIII. eine Sensation!

D'accord! Das dürfen wir guten Gewissens ruhig so betiteln und vor allem hebt das den besonderen Wert des Konzils hervor und das gute daran, dass verschiedene theologische Optionen und Richtungen zum Tragen kamen. Das ist durchaus besser als man zugeben möchte. Und als man es sieht. Leider hapert es mit der Umsetzung noch. Es wird herumexperimentiert, so meine ich.

Aber ich bleibe dabei. Spätestens ab 1780 (lässt sich im Denzinger ganz gut nachverfolgen) war der Papst auch ohne Exkathedra-Lehre dermaßen autoritär, dass seine Lehren und Schriften auch nicht angezweifelt worden sind (ohne sich der Irrlehre hinzugeben). Darum bleibe ich dabei: Die christliche Tradition und vor allem die Apostolische der alten Kirche haben einen solchen Stellenwert, dass die Päpste als Nachfolger der Apostel durchaus in ihrer Lehre als irrtumsfrei oder zumindenst verbindend angesehen worden (außer in einem Fall; aber dem liegt etwas anderes zu Grunde). Dazu sei gesagt - klar nicht in einem förmlichen Guss wie jetzt, so habe ich das nicht gemeint.

Zudem hat das Phänomen des Ultramontanismus (der ja nichts anderes auch besagt als "der Papst hat immer Recht!" (entschuldigt meine schlamperige Ausdrucksweise) erheblich dazu beigetragen. Von Ultramontanen Theologen sowie Gläubigen kann man nicht erwarten, dass sie es wagen öffentlich eine päpstliche Lehre (Stichwort Breven und Enzyklici) anzuzweifeln. Schon daraus entwickelte sich eine Traditionslinie, die sich im Dogma manifestiert. Gewohnheiten sind durchaus Rechtsquellen in der Kirche, es sei denn sie werden durch Gegenmaßnahmen gebrochen.

Zitat:Ja aber,
die den Protestanten Suebe überaus verwirrende "Syllabus Errorum"???
Wem ist das geschuldet?
Lediglich dem Alois?

Ich glaube das sollte man nicht überbewerten. Der Syllabus ist einfach eine Ansammlung von Sätzen, die der Lehre der Kirche widersprechen. Auslöser ist die Unsicherheit, die in den Katholiken schlummerten. Europa wurde damals mehr und mehr "Katholikenfeindlich", man hatte sich gegen Kulturkämpfe zu wehren. Konservative Kräfte haben einfach danach verlangt, wieder eine Richtschnur zu bekommen. An diese ist der Syllabus auch gerichtet. Normale Glaübige also Kirchgänger durchaus aber keine übermäßig interessierten Katholiken erreichte der Syllabus wahrscheinlich gar nicht (Hypothese!). Man muss sich im Klaren sein - denke ich - dass der Syllabus lediglich ein Anhang für eine päpstliche Enzyklika war. Und dass diese auch die Erklärungen liefert, wie der Syllabus zu verstehen ist.

Zitat:Womit er seine weltliche Macht kpl. begrub...

Und was gar nicht so schlecht an sich ist. Weltliche Macht widerstrebt auch der Botschaft Jesus. Die Lösung, nur noch mit geistigem Recht vor zu gehen, wie 1917 erlassen worden ist zeigt, dass man es durchaus ernst nimmt, eine philosophische und Religiöse Autorität zu sein und keine Einrichtung, die den Menschen etwas aufzwingt. Die Nachfolge Christi sollte freiwillig sein, so wie es schon Augustin forderte. Übrigends ließt man das auch so ein bisschen aus dem Syllabus heraus. Aber das führt nun zu weit.

Jedenfalls denke ich, wird Pius IX viel zu schlecht aufgenommen. Ich schließe aus seinen Schriften und Taten, dass er versucht hat, verschiedene Lager zu einen. Dass er seine weltliche Macht begrub ist möglicherweise aus einer tieferen Absicht heraus geschehen. Danke für den Wink, Suebe. Wink

Wer die Vergangheit nicht achtet, dem kann es die Zukunft kosten

"Im übrigen, mein Sohn, lass dich warnen! Es nimmt kein Ende mit dem vielem Bücherschreiben und viel studieren ermüdet den Leib!" Kohelet 12,12
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RE: Katholische Kirche & Menschenrechte - Ein Lernprozess? - WernerS - 28.12.2012 00:00

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