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Maschinen , Motoren , Kraftfahrzeuge, Flugzeuge und Schiffe .
13.08.2012, 12:43
Beitrag: #10
Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer in Ffm
Teile 1

Ich will hier keineswegs die Geschichte der Adlerwerke ausbreiten, das können andere besser, sondern lediglich auf ein paar Besonderheiten in der Geschichte der Adlerwerke hinweisen.

Kleyer, der Gründer und Besitzer der Adlerwerke hatte das Geschick immer wieder bedeutende Techniker und Konstrukteure für sein Werk zu gewinnen.

So für die beginnende Automobilproduktio 1902, zuvor hatte Adler franz. De Dion Motoren gekauft, den österreichischen Ingenieur Edmund Rumpler. Der später als Flugzeugkonstrukteur und Fabrikant furore machte. Siehe "Etrich-Rumpler-Taube".
Er ist bis heute in mancherlei Hinsicht umstritten, das betrifft aber seine spätere Tätigkeit.
Bei Adler erfand er die Pendelachse.
Die Umsetzung in die Serie stieß auf mancherlei Schwierigkeiten, die Reifen waren noch nicht in der Lage die hieraei auftretenden höheren Seitenkräfte zu verkraften usw. usf. Kleyer drehte jedenfalls den Geldhahn zu, und Rumpler verließ unter Protest Adler.

Als Rumpler gegangen war, kristallisierte sich bei Adler eine Zweigleisigkeit in der Automobilentwicklung heraus, die bis 1940 beibehalten wurde.
Es gab ein "Großauto-Konstruktions-Büro" und ein "Kleinauto-Konstruktionsbüro" die völlig unabhängig voneinander Aufträge von der Firmenleitung bekamen und die entsprechenden Automobiltypen entwickelten.

Die Zweigleisigkeit wurde bei Adler mehr oder weniger zum Firmenprinzip, in den 30er Jahren gab es gleichzeitig 2 Automobile gleicher Leistung, gleicher Größe von Adler, den Trumpf mit Frontantrieb und den Primus mit Hinterradantrieb. Der Trumpf war eine Konstruktion von Hans Gustav Röhr, der sich über Lizenzeinnahmen für diesen Wagen mit Adler überwarf und 1935 zu Daimler-Benz ging.

Der ebenfalls von Röhr entworfene Adler "Trumph-Junior" wurde zu einem riesen Erfolg. Mit über 100.000 verkauften Wagen zum größten der Adlerwerke überhaupt.
Der für 1940 geplante Nachfolger des Trumpf-Junior, sollte es in drei Varianten geben. Als Fronttriebler, als Hecktriebler mit Frontmotor und als Wagen mit Heckmotor. Die bevorstehende Einführung des KdF-Wagens (vulgo Volkswagen) hatte die Kreativität der anderen deutschen Hersteller sehr beflügelt, aber Adler war in der Beziehung einsame Spitze.

Weiter lässt sich sagen, Adler war der erste deutsche Auto-Hersteller mit einer Ganzstahlkarosserie. Die US-Firma Budd hatte sich eine 25% Beteiligung an Adler über ein US-Bankenkosortium gesichert, um den Absatz ihrer neu in Deutschland produzierten Ganzstahlkarosserien zu sichern. Zu diesem Zwecke hatte Budd zusammen mit Ambi in Berlin-Johannisthal unter der Firmierung Ambi-Budd auf dem Flugplatzgelände eine Produktion eingerichtet. In den Gebäuden der Rumpler-Flugzeugfabrik (sic)
Der selbe Wagen war der erste deutsche Wagen mit einer Hydraulikbremse,
Kleyer war mit Alfred Teves (Ate) befreundet, der die Lookheed-Patente für die Hydraulikbremse für Deutschland innehatte.

Eine andere Innovation war deutlich weniger erfolgreich wie die vorgennnten. Die Familie Kleyer war mit Walter Gropius dem berühmten Bauhausarchitekten befreundet. Und so hat Gropius 1930 verschiedene Karosserien für den Adler 8 entworfen. Den Geschmack der Zielgruppe traf er aber überhaupt nicht. So unterblieb der bereits vorbereitete Serienbau der Karosserien bei Ambi-Budd. Es blieb bei den 12 Vorserienfahrzeugen die noch einige Jahre auf Ausstellungen gezeigt wurden, aber praktisch unverkäuflich waren. Als besonderes Schmankerl hatte sich Gropius einfallen lassen: bei einder der Karosserievarianten hatten die Türen 2 Griffe, einer vorne einer hinten, je nach Gusto konnte man die Tür nach vorne oder hinten öffnen. Ein besonders umworbener Interessent drückte auf beide Griffe, .... und die Tür lag neben dem Wagen.
Wenn man Fotografien der Autos betrachtet, Gropius hat da der Geistesblitz gefehlt, es waren, Stand 1930 überaus konservative Formen die sich lediglich durch eine gewisse "Glattflächigkeit" der Zierteile wie Radkappen usw. auszeichneten.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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