Einfluss von Kindheit und Jugend auf die Persönlichkeitsbildung
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27.01.2013, 23:02
Beitrag: #25
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RE: Einfluss von Kindheit und Jugend auf die Persönlichkeitsbildung
(25.01.2013 06:22)Titus Feuerfuchs schrieb: Natürlich. Nein, das muss man nicht. Warum muss man sich vor sich selbst dafür rechtfertigen, ob man einer Definition folgt oder nicht? Wenn man sie widerlegen möchte, gut, dann braucht man Argumente. Aber wenn man sich einer Definition einfach nicht anschließen kann, muss man sie gar nicht erst mit Argumenten widerlegen können. Das klingt dann so ein bißchen nach "Wer Kant nicht argumentativ widerlegen kann und ihm dennoch keinen Glauben schenkt, der ist unmündig." Und so wie ich Kant verstanden habe, würde der sich dabei im Grab umdrehen. Ihm kam es darauf an, daß man nicht einfach unbesehen glaubt, sondern alles überprüft. Und das kann ich, ohne meine Kritik in logische Worte fassen zu müssen. (25.01.2013 06:22)Titus Feuerfuchs schrieb: Von welcher Art Information sprechen wir? Erst einmal von keiner bestimmten, sondern nur der Information an sich. (25.01.2013 06:22)Titus Feuerfuchs schrieb: Es gibt Informationen, die (zumindest für mich) eindeutig feststehen, z.B. dass Merkel dutsche Kanzlerin ist, dass die Erde eine Kugel (genauer gesagt ein Rotationellipsoid bzw. Geoid) ist, dass der Papst katholisch ist, etc... Da fängt aber die Schwierigkeit schon an. Nur was eindeutig definierbar ist, kann auch eine eindeutge Tatsache ist. Ja, Merkel ist deutsche Bundeskanzlerin, daran führt kein Weg vorbei. Das ist eindeutig definiert. Daß der papst katholisch ist, ist schon wieder schwieriger, weil es kein objektives Kriterium dafür gibt , was "katholisch" genau ist. Das ist Definitionssache. Daß der papst das Oberhaupt der katholischen Kirche ist, ist dagegen eine eindeutige Tatsache. Die nur leider überhaupt nichts besagen, wenn man sie nicht in Bezug zu anderen Tatsachen setzt. Was bedeutet es schon, daß Angela Merkel Kanzlerin Deutschlands ist? Es bedeutet nichts, wenn nicht auch klar ist, was "Kanzler" und "Deutschland" ist. Je tiefer man nachbohrt, um so klarer wird, daß der Informationsgehalt einer Information davon abhängig ist, wie sie interpretiert wird. Und das ist objektiv gar nicht mehr möglich. Als Kant seine Defintionen entwickelte, fing man gerade an zu messen und vermessen, zu wiegen und zu definieren. Man fing gerade an, eindeutige Sachverhalte mit objektivierten Maßen festzustellen. Und- ganz wichtig- aus diesen neu gewonnen Maßen und eindeutig festgestellten Tatsachen wurden völlig neue und neuartige Theorien abgeleitet. Von aufgeklärten Menschen, die alte Denkmuster hinter sich gelassen hatten und einen neuen, frischen und unverbrauchten Blick auf die wenigen eindeutig messbaren Tatsachen warfen. Das war es letztendlich, was Kant forderte. Jeder sollte seinen Verstand gebrauchen und die wenigen eindeutigen Tatsachen selbst interpretieren. Nur sind seit Kant ein paar Jahrhunderte vergangen, und etliche Denker haben Tatsachen interpretiert, in neue Theorien und Modelle gefaßt. Dazu kommt heute, daß die Datenmenge schneller wächst, als der menschliche Verstand sie verarbeiten kann- und ich bezweifle ernsthaft, daß kant diese Möglichkeit vorhergesehen hat... Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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